Testbericht: Was taugt dieser MP3-Player?

Hinter dem sperrigen Kürzel NWZ-B163F verbirgt sich ein qualitativ hochwertiges Gerät für anspruchsvolle Musikgenießer. So leicht es auch mit seinen knapp 30 Gramm auch sein mag: Unter dem schicken Design schlummert ein Schwergewicht im Mini-Format. Um es gleich nach dem Auspacken aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken, wird es an einen USB-Port angeschlossen. Bereits nach wenigen Minuten verfügt der eingebaute Akku über ausreichend Energie für über eine Stunde Wiedergabe. Allerdings sollte man vor der ersten Benutzung den Akku zur Gänze aufladen, worauf in der beiliegenden Kurzbeschreibung hingewiesen wird.

 

Die Übertragung von Daten – neben MP3- können auch nicht mit DRM geschützte WMA-Files abgespielt werden – erfolgt per gewohntem Drag and Drop: Die gewünschten Dateien werden einfach von der Festplatte auf den MP3-Player gezogen. Gegenüber der auf den ersten Blick etwas komplizierten Handhabung von Apples iTunes eine klare Erleichterung. Besonders praktisch: Auf dem Gerät können eigene Ordner – beispielsweise für unterschiedliche Alben oder Podcasts - erstellt werden, um Ordnung zu schaffen. Bei bis zu 4 GB Speicherkapazität würde man sonst Gefahr laufen, die Übersicht zu verlieren.

 

Gesteuert wird der MP3-Player NWZ-B163F über ein so genanntes Jog Wheel, das wie ein Regler nach rechts oder links gedreht wird. Anfangs ein ziemlich gewöhnungsbedürftiges Handling, das aber schon nach kurzer Zeit flüssig vonstatten geht. Was beim Computer die "Return"-Taste, ist bei diesem MP3-Player die "Start"-Taste, die sich innerhalb des Jog Wheels befindet. Einen Schritt zurück gelangt man über die "BACK"-Taste links unten. Darüber befindet sich die "ZAP"-Taste zum raschen Durchsuchen der Titel. Auf der Oberseite des Geräts sitzen die "BASS"-Taste für kräftigere Bässe, sowie eine "Rec"-Taste für Sprachaufzeichnungen und die Lautstärkeregelung. Auf der Rückseite des MP3-Players dienen zwei kleine Aussparungen zum Einhaken des mitgelieferten Befestigungsclips sowie ein kleines mit "RESET" beschriftetes Loch. Sollte das Gerät einmal nicht mehr reagieren, obwohl es über genügend Energie verfügt, drücken Sie einfach mit der Spitze einer Büroklammer ganz sanft in das Loch für einen Neustart, der das Problem in den meisten Fällen beheben sollte. Schließlich stürzen auch Computer gelegentlich ab und bedürfen eines Neustarts.

Bei der ersten Inbetriebnahme öffnet sich das Hauptmenü, das vier nachfolgend kurz erklärte Funktionen bietet:

  1. Voice: Hierbei kann wie bei einem Diktiergerät Sprache aufgezeichnet und die fertige Datei als MP3 gespeichert werden. Allerdings ist die Qualität der Aufnahmen nicht gerade berauschend, womit es als Aufzeichnungsgerät nur sehr bedingt taugt.

  2. Musikbibliothek: Die interessanteste Funktion, denn sie gewährt Zugriff auf die gespeicherten Dateien oder angelegte Wiedergabelisten.

  3. FM: Mit dem eingebauten UKW-Tuner können Radiosender gesucht und abgespeichert werden.

  4. Einstellungen: Sie möchten die eingestellte Sprache oder den Sound über einen Equalizer anpassen? Kein Problem! Diese und andere nützliche Funktionen verbergen sich hinter den "Einstellungen". Probieren Sie diese ruhig durch – Sie können nichts falsch machen und jede Änderung wieder zurückstellen. Empfehlenswert ist es, beim Menüpunkt "Allgemeine Einstellungen" den "Energiesparmodus" auf "Super Energiesparmodus" zu setzen sowie die LED-Anzeige über "Led" und weiters "LED aus" zu deaktivieren. Dadurch hält die Ladung des Akkus länger. Die Sprache selbst kann übrigens via den Menüpunkt "Language" geändert werden.

Zum attraktiven Preis erhält man somit einen schön designten, in mehreren kräftigen Farben erhältlichen MP3-Player, der dank des Befestigungsclips (wichtig: Achten Sie darauf, dass die Bügel in den Aussparungen hör- und spürbar einklicken!) problemlos beim Training oder in der Straßenbahn getragen werden kann. Qualitativ kann sich die Musikausgabe mehr als nur hören lassen, sofern – und diese Kritik zieht sich leider wie ein Roter Faden durch die MP3-Player-Landschaft – auf die mitgelieferten In-Ear- Spöpsel verzichtet und in gute Kopfhörer investiert wird. Hervorragende Qualität liefern die Kopfhörer des zu Recht für seine Produkte weltbekannten Herstellers AKG. Meine persönliche Empfehlung ist der zwar nicht billige, dafür aber ein tolles Klangbild erzeugende AKG K518.

Fazit

Sehr gute Qualität zum günstigen Preis – mehr kann man von einem MP3-Player eigentlich nicht erwarten. Natürlich bietet etwa ein iPod Touch weitaus mehr Funktionen und Speicherkapazität, ist aber auch um ein Mehrfaches teurer. Für monotone Fahrten, fürs Jogging oder den schnellen Musikgenuss zwischendurch eignet sich der NWZ-B163F dank seiner winzigen Größe (entspricht etwa einem Feuerzeug), dem vernachlässigbaren Gewicht und der langen Akkulaufzeit aber geradezu ideal.

Anmerkung: Die von der EU angedachte Lautstärkenbegrenzung für MP3-Player ist bislang (Stand: Juli 2012) noch nicht verpflichtend umgesetzt worden. Bezeichnend für den zentralistischen Moloch EU ist die Begründung für die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme:

Die für Verbraucher zuständige EU-Kommissarin Meglena Kuneva sagte: "[...] Insbesondere junge Menschen – die manchmal viele Stunden pro Woche laute Musik hören – haben nachweislich keine Vorstellung davon, wie sie ihr Gehör damit schädigen. [...]"

Eine umso bessere und konkretere Vorstellung hat der Schreiber dieser Zeilen davon, wie sehr die EU sein Portemonnaie und sein Nervenkostüm schädigt.

Kurzübersicht: Stärken und Schwächen des MP3-Players Sony NWZ-B163F

Stärken Schwächen

 

+ Kinderleichte Bedienung

 

+ Relativ lange Akkulaufzeit

 

+ Angenehmes Klangbild

 

+ Federleicht und winzig, somit wie geschaffen für Unterwegs

 

+ Attraktives, durchdachtes Design

 

+ Üppiger Speicher (4 GB)

 

+ Befestigungsclip wird mitgeliefert und sorgt für robusten Halt auf Kleidungsstücken

 

- Mitgelieferte Kopfhörer von minderer "Qualität"

 

- Gewöhnungsbedürfte Bedienung übers Jog Wheel (wobei man den Dreh allerdings rasch heraus hat)

Autor seit 14 Jahren
815 Seiten
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