Das richtige Material und wichtige Vorarbeiten

Das richtige Material ist das A und O für das Gelingen einer selbergestrickten Mütze. Doch welche Wolle ist geeignet? Baumwolle lässt sich zwar sehr schön verarbeiten und ist auch für Anfänger gut geeignet, hat aber den Nachteil, dass sie im Winter nicht wärmt. Flauschgarne lassen sich schwerer verarbeiten, wärmen dafür aber auch, ebenso wie Schurwolle (Merino, o.ä.). Diese wiederum sind etwas teurer im Materialpreis und wer gegenüber den feinen Härchen empfindlich ist, wird mit einer selbstgestrickten Angora- oder Merinomütze nicht glücklich. Acrylwolle ist günstiger, leicht zu verarbeiten und wärmt, fühlt sich aber auf der Haut künstlich an, der Tragekomfort lässt zu wünschen übrig. Sockenwolle ist auch zum Mützenstricken gut geeignet. Sie wärmt, ist robust und der Materialpreis ist akzeptabel. Man veranschlagt ungefähr 100 Gramm.

Das Zweitwichtigste (nach der Wolle natürlich) sind die Stricknadeln.

Mit einem Nadelspiel und einer Rundstricknadel ist alles vorhanden, was man braucht, um eine Mütze selber zu stricken. Allerdings sollte man auch hier auf Qualität achten. Stricknadeln mit Metallspitze sind häufig anzutreffen und sie sind die Art von Stricknadeln, die unsere Mütter und Großmütter schon benutzten. Sie bergen aber Gerüchten zufolge das Risiko einer späteren Gichterkrankung oder rheumatischer Beschwerden - vor allem, wenn man sehr viel strickt. Besser sind hier also Holzstricknadeln.

Zum Vernähen wird außerdem noch eine stumpfe Nähnadel benötigt sowie eine Schere zum Abschneiden der vernähten Fäden.

Ist das richtige Material gefunden, geht es noch nicht gleich los. Zuerst muss eine Maschenprobe gemacht werden, damit man abschätzen kann, wieviele Maschen man für die gewünschte Größe benötigt. Eine Maschenprobe sollte vor jeder neuen Arbeit gemacht werden, denn sogar Wolle, die auf den ersten Blick gleich stark ist, kann im Strickverhalten stark abweichen. Außerdem ist bei Ihnen auch nicht jeder Tag gleich. Vielleicht haben Sie im vergangenen Herbst recht locker gestrickt und nun hat sich Ihre Strickweise verändert und Sie stricken fester? Wäre doch schade, wenn die selbstgestrickte Mütze nun zu klein würde, nur weil Sie sich die Maschenprobe gespart haben!

Schlafwandlermütze

Nach der Maschenprobe sollte man in der Lage sein, auszurechnen, wieviele Maschen für den Kopfumfang benötigt werden. Nicht zu weit, damit die Mütze später einen guten Halt hat und nicht zu eng, damit sie nicht einschneidet.

Die Maschen werden auf einem Nadelspiel angeschlagen und dann wenn man möchte, die ersten 5 Zentimeter im Bündchenmuster mit abwechselnd rechten und linken Maschen gestrickt. Wer einen Rollrand möchte, strickt die ersten 10 Zentimeter glatt rechts, dann eine Reihe mit linken Maschen und anschließend nur noch rechts. Dann strickt man schlauchartig mindestens 45 Zentimeter, nimmt dann in einer Runde die Hälfte der Maschen ab (eine Runde lang immer 2 Maschen zusammenstricken). Danach werden noch 3-5 Zentimeter mit der verringerten Maschenanzahl gestrickt, danach ein Faden durch alle Maschen und diesen zusammengezogen und anschließend gut vernäht. Wer möchte, versieht sein Werk noch mit einer Bommel.

Für eine noch zipfelmützigere Optik nimmt man die Maschen über viele Reihen hinweg ab, dafür nicht so viele auf einmal. In jeder Runde jeweils die die beiden ersten Maschen auf einer Nadel zusammenstricken, ergibt ebenfalls eine gleichmäßige Abnahme, allerdings wird hier der Zipfel langgezogener und zum Ende hin immer dünner als in der ersten Variante.

Pudelmützen selber stricken

Die Vorgehensweise, wenn man eine Pudelmütze selber stricken will, ähnelt der Herstellung einer Schlafwandlermütze.

Der Unterschied besthet jedoch darin, dass bei der Pudelmütze nicht so lang als Schlauch gestrickt wird und das Abnehmen ebenso zügig wie in der ersten Variante der oben beschriebenen Zipfelmütze geschehen soll. Ist bei der Zipfelmütze das Abknicken der Mütze nach hinten erwünscht, gilt es das bei der Pudelmütze zu vermeiden. Das Ende der Mütze soll dann nicht auf den Rücken herabhängen, sondern sich oben auf dem Kopf befinden. Und das mitsamt der Bommel, denn Pudelmützen ohne Bommeln sind keine richtigen Pudelmützen.

Trend - die Beaniemütze aus eigener Produktion

Nach der Maschenprobe gilt es wieder, die benötigte Maschenanzahl anhand des Kopfumfanges auszurechnen. Diese werden dann auf ein Nadelspiel aufgenommen und im Bündchenmuster 5 Zentimeter gestrickt. Danach im gewünschten Muster stricken, bis die gewünschte länge erreicht ist und die Kopfrundung beginnt. Das ist schon nach wenigen Zentimetern der Fall und die Mütze muss durch das nun folgende Abnehmen mit ihrer Rundung an den Kopf angepasst werden. Das Abnehmen erfolgt wie gewohnt durch das Zusammenstricken zweier Maschen. Je nachdem wie stark die Rundung ausfallen soll, strickt man entweder bei jeder 5., jeder 6.,7. oder 8. Masche immer zwei zusammen bis keine mehr übrig sind.

Sonja, am 22.09.2013
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)
Amazon (Mit Märchenwolle basteln)

Autor seit 12 Jahren
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