Nationale Symbole der Staaten: Italien
Die Mutter der europäischen Zivilisation und ihre hoheitlichen ZeichenItaliens Nationalfahne: Eine Erfindung Napoleons
In Italien wird die Staatsflagge unter anderem als Tricolore (die Dreifarbige) bezeichnet. Die phonetische Ähnlichkeit mit dem Namen der französischen Trikolore ist dabei kein Zufall. Die Farben der italienischen Nationalfahne entstammen eigentlich den Kokarden (Abzeichen) der Mailänder Stadtmiliz. Als die Franzosen 1796 in die Lombardei einmarschierten, übernahmen sie diese Farben als Fahne des neuen Vasallenstaates. Napoleon selbst soll das Banner kreiert und dessen Streifen wie bei der französischen Trikolore angeordnet haben. Doch erst 1861 wurde die Tricolore zur Nationalflagge aller Italiener. Ihre Farbkombination Grün-Weiß-Rot soll angeblich Hoffnung, Glauben und Barmherzigkeit, nach anderer Lesart jedoch Frühling, Alpenschnee und Vulkanfeuer symbolisieren.
Ein etwas schwülstigerer Deutungsversuch lautet hingegen: Grün, die Farbe der italienischen Ebenen, Weiß als Symbol des Schnees auf Italiens Bergen und Rot für das Blut der Gefallenen. - So ganz eine lupenreine Erfindung Napoleons ist die heutige italienische Tricolore jedoch nicht mehr. Die Regierung Berlusconi verfügte per Gesetz eine Abänderung der Nationalfarben in dezenter getönte Nuancen. Eine etwas banale Eselsbrücke für alle, die sich die Farbkombination der italienischen Flagge schlecht merken können: Grün, Weiß und Rot sind auch die Grundfarben einer klassischen Pizza!
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Italiens Nationalhymne: Ein Kriegslied
Den Text ihrer Nationalhymne verdanken die Italiener einem 20jährigen Studenten. Seit dem Wiener Kongress 1815 waren fast alle Regionen Italiens direkt oder indirekt dem Einfluss der Habsburger ausgesetzt. Unter dem Eindruck einer bevorstehenden Erhebung gegen die österreichische Fremdherrschaft verfasste Goffredo Mameli 1847 daher einen schwülstig-kämpferischen Text. Die Melodie dazu komponierte im gleichen Jahr der Genuese Michele Novaro. Der solchermaßen musikalisch beschworene Freiheitskampf entbrannte 1848/49. Er scheiterte zwar, doch das Lied entwickelte sich dennoch zur Nationalhymne der Italiener. Es ist heute unter den Titeln "Inno di Mameli" (Mamelis Hymne) und "Il Canto degli Italiani" (Das Lied der Italiener) sowie nach seinen Anfangsworten auch als "Fratelli d' Italia" (Brüder Italiens) bekannt.
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Die Sache mit dem Nationalfeiertag
Ähnlich vielfältig gestaltet sich die Suche nach dem Nationalfeiertag Italiens, denn das Land würdigt sich selbst gleich zweimal pro Jahr. Am 25. April ist der Gedenktag an die Befreiung von der deutschen Wehrmacht, denn Italien ist bis heute stolz darauf, 1945 eigenständig die in- und ausländischen Faschisten abgeschüttelt zu haben. Jeweils der erste Sonntag im Juni wiederum wird von den Italienern als Tag der Republikgründung begangen. Erinnert wird damit an die Errichtung der neuen Staatsform im Jahr 1946. Beide Daten gelten gleichberechtigt als offizielle Nationalfeiertage.