Der Stollberg ist Teil eines nach Westen vorstoßenden Geestrückens. Der entstand als sogenannte Altmoräne während der Saale-Eiszeit und wurde während der Weichsel-Eiszeit abschließend geformt. Auf dem Stollberg steht der 108 Meter hohe Fernmeldeturm Bredstedt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform in 20 Metern Höhe.

Noch vor etwa 500 Jahren umspülte die Nordsee den Fuß des Stollbergs. Heute eröffnet sich hier oben ein weiter Blick über die inzwischen eigedeichten Köge in die Marsch bis zu den Inseln und Halligen im Wattenmeer der Nordsee. An den verschiedenen Stationen des etwa 380 Hektar umfassenden Naturerlebnisraumes wird die Entstehung der Landschaft sowie die Kultur- und Siedlungsgeschichte dargestellt.

Vom Stollberg und insbesondere von der Aussichtsplattform des Fernmeldeturms bietet sich eine gute Sicht über die Landschaftsräume der näheren und weiteren Umgebung.

Eisenzeitliches Dorf

Am Fuß des großen Sendeturms auf dem Stollberg befindet sich ein eisenzeitliches Kulissendorf. Die Entstehung, der Abbau und die Verhüttung von Raseneisenerzen sind in dem Dorf erlebbar. Weiter gibt es die mit Holz verkleidete Aussichtsplattform "Hallig-Blick". In der "Schmiede" gibt es Wissenswertes über dieses uralte Handwerk zu erfahren.

 

Wandel der Küste

Bei einer kleinen Rundtour am Stollberghang wird Wissenswertes über den Wandel der Küste und die Entstehung der Köge vermittelt. Eine Urnenfundstätte öffnet ein weiteres Zeitfenster und belegt die frühe Besiedlung der Region. Ein Findlingspfad erzählt von der eiszeitlichen Reise der großen Steine, die hier Findling genannt werden, in die nordfriesische Landschaft.

Bordelumer Kirche St. Nikolai

Die Bordelumer Kirche St. Nikolai hat einen ungewöhnlichen außerhalb des Ortes auf dem Hang des Stollbergs. Teile der Kirche entstanden im 12. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen Reste der Apsis und romanische Fenster. Im Chor gibt es ein spätgotisches Gewölbe. Das Kirchenschiff mit der flachen Balkendecke wird von Elementen im Stil der Renaissance geprägt. Der Altar und der Taufstein aus schwarzen Marmor wurden nach der großen Flut von 1634 im Watt gefunden. Sie sollen von der untergegangenen Insel "Strand" stammen. Neben der Kirche steht ein freistehender hölzerner Glockenturm aus dem Jahr 1793 mit einer 1718 gegossenen Glocke. Die Empore wurde 1888 eingebaut. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1888 und wurde von der Firma Marcussen in Apenrade gebaut. Sie ist in der ursprünglichen Form fast unversehrt erhalten.

 

Heilige Quelle und Besinnungspfad

Vorbei an der Bordelumer Kirche St. Nikolai geht es zu dem idyllisch gelegenen Platz der »Heiligen Quelle«. Der wurden früher gar Heilwirkungen nachgesagt. Heute wird wegen Belastungen mit Schadstoffen vom Genuss des vom Raseneisenerz rot gefärbten Wassers abgeraten. In dem kleinen Eichenwald neben der Quelle lädt ein »Besinnungspfad« zur Muße ein.

Naturspielplatz am Lernort Natur

Am Lernort Natur sind verschiedene Lebensräume anzutreffen. Ein Froschperspektivkasten zeigt das Leben am Wasser aus der Sicht eines Frosches erleben. Weiter gibt es einen historischen Knick sowie einen Redder. Das ist ein beidseitig von Knicks begleiteter Weg. Dabei ist Knick eine in Norddeutschland übliche Bezeichnung für eine Wallhecke. Das ist ein von Gehölzen bewachsene Erdwall, der Wege und Felder begrenzt. Und dann lädt nach all dem neuen Wissen ein Naturspielplatz die Kleinen zum Austoben ein.

 

Raseneisenerzflächen und Binnendünen

Bei Büttjebüll gibt es ein Vorkommen von Raseneisenerz. Diese Raseneisenerzfläche ist das größte Vorkommen seiner Art in Norddeutschland. Die nahe Binnendüne berichtet von ihrer Entstehungsgeschichte während der Eiszeit.

 

Fernmeldeturm Bredstedt

Der Fernmeldeturm Bredstedt steht auf dem Stollberg und sorgt dafür, dass diese Landmarke weithin erkennbar ist. Die als Funkübertragungsstelle Bredstedt 3 bezeichnete Anlage für UKW, Mobilfunk und Richtfunk ist in einem 108 Meter hohen Turm untergebracht. Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster.

Bunker

Unter dem Streifweg birgt der Stollberg ein gewichtiges Geheimnis: einen Bunker. Der wurde 1961 in eine ehemalige Kiesgrube gebaut, In diesem wurde bis 1990 das Material für zwei Krankenstationen gelagert. Damit im Kriegsfall nach der Zerstörung der zivilen Krankenhäuser wieder eine medizinische Notversorgung möglich war. Inzwischen gehört dieser Bunker der Gemeinde Bordelum und ist weitgehend leer. Im Rahmen von Führungen kann er besichtigt werden.

Weg zum Bunker im Streifgebiet (Bild: haros)

Bordelumer und Langenhorner Heide

Vom Parkplatz in Richtung Norden geht der Naturerlebnisraum Stollberg in das Naturschutzgebiet "Bordelumer und Langenhorner Heide" über. Das ist vor allem zur Blütezeit ein interessanter Naturschauplatz ist. Beim "Peter-und-Frieda-Petersen-Haus" wird an die Geestlandschaft am Anfang des 20. Jahrhunderts erinnert. Damals wurde nach mühsamer Kultivierung mit dem Dampfpflug der magere Heideboden mit Mergel angereichert. Mergelvorkommen waren vor der Verbreitung des Kunstdüngers von beachtlicher wirtschaftlicher Bedeutung. Heute sind die ehemaligen Mergelschächte bei Dörpum ein Paradies für Angler. Und die Heidelandschaft steht nun unter Naturschutz.

Lage und Anreise

Der Stollberg gehört zum Gebiet der Gemeinde Bordelum im Kreis Nordfriesland. Der Naturerlebnisraum Stollberg grenzt wenige Kilometer nördlich von Bredstedt in Richtung Niebüll direkt an die Bundesstraße 5 und zieht sich von hier bis an den Rand der Ortsteile von Bordelum.

 

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