Unser Hochbeet
Unser Hochbeet VOR dem Verteidigungs ...

Unser Hochbeet VOR dem Verteidigungstrick gegen die Schnecken... (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Plan A: Das Hochbeet

Wie jedes Frühjahr zimmerte unser Mann des Hauses mit seinem Faible fürs Gärtnern sein berühmtestes Rezept in Sachen "Anbau im Garten"– das Hochbeet.

Wie jedes Frühjahr glaubten wir unseren Salat dort bestens aufgehoben.

Wie jedes Frühjahr gedieh der Salat auch recht gut.

Aber in diesem Frühjahr erlebten wir eine böse Überraschung!

Die Schnecken mussten nämlich gar nicht erst das Hindernis auf sich nehmen, an dem Hochbeet außen hochzuklettern, um sich an unserem Angebauten zu laben. Grazer Krauthäuptel ade – jede Menge Schnecken herzlich willkommen!

Na ja: Letzteres vielleicht auch nicht… denn willkommen waren sie in keinem Fall.

Und herzlich schon gar nicht. Nicht einmal herzig waren sie so wirklich.

Nun blieb aber die Frage: wie und woher kommen die Viecher grade da hinauf?

Einfach war der Zustieg für sie ja nicht eben.

Zumal das Hochbeet mit dem ersten Auftauchen der Schnecken noch einmal um den Rand herum gesichert wurde.

Die Antwort auf unsere Rätseleien: wir hatten Humus aus dem Kompost verwendet… und dabei leider einen wesentlichen Punkt nicht beachtet: darin waren Eier von der vorigen Schneckengeneration. Frisch geschlüpft! Freuten sich die Racker dann über die leckeren Fundstücke. Wir dagegen freuten uns gar nicht, dass wir den Salat gewissermaßen freiwillig an andere Nutznießer übergeben hatten…

Mit Bier fängt man Schnecken!
Auch "am Boden" wendeten wir den ...

Auch "am Boden" wendeten wir den Trick mit dem Bier an... erfolgreich! Leider ist der Becher minimal auszumachen :-( aber klein, und trotzdem ein voller Erfolg! (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Plan B: Massenmord durch Bier

Alles regelmäßige Absammeln der Banditen half nichts. Die "Ausfallquote" in Bezug auf den Salat und die Radieschen blieb enorm! Aber nicht nur wir Menschen mögen Bier. Auch Schnecken kommen schnell auf den Geschmack… Und so wurden wir zu wahren Massenmördern: mehrere kleine Becher fast bis zu ihrem Rand in der Erde eingegraben (auch bei den großen Beeten für das Gemüse "unten" am Boden) und etwas mehr als die Hälfte gefüllt mit Bier… lockten die Schnecken an. Und beförderten sie ins Nirvana. Denn aus den Bechern gab es kein Entkommen mehr!

Auf diese Weise lösten wir die Schnecken-Probleme in diesem Frühjahr dann doch noch.

Aber probiert hatten wir bis dahin noch das eine oder andere…

Gut versteckt unter Grün...
finden sich die Radieschen! ...

...finden sich die Radieschen! Deren Menge in diesem Frühjahr überschaubar war. (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Plan C: Kaffesatz

Der Tipp, Kaffesatz um Pflanzen aufzuschütten, war zwar grundsätzlich nicht schlecht. Bei unseren Schnecken im Garten allerdings erregte er wenig Furcht… allerdings sind die Schnecken bei uns hier "im Zentrum der Welt" besonders dreist und unerschrocken – sie nagen sogar sämtliche Gewürze an, um die alle übrigen "normalen" Nacktschnecken einen großen Bogen machen! Na ja. Möglicherweise sind sie einfach besonders geeicht von ihrem sonstigen natürlichen Lebensraum… Stichwort jede Menge Moor, Moos, Schilf und keine Ahnung was noch alles… die Liste wäre jetzt länger. Da ist Schnecke dankbar für jeden noch so holzigen Salatkopf. Und auch Salbei und Co sind selbstverständlich gern willkommen!

Probieren geht oftmals über das studieren tausendseitiger Ratgeber!

Igel haben Schnecken zum Fressen gern...
Mmmh! Schnecken!!!

Mmmh! Schnecken!!! (Bild: TomaszProszek / Pixabay)

Plan D: Natürliche Feinde

Gut ist auf jeden Fall dieser Plan, den wir für das nächste Jahr einleiten werden: wir wollen natürliche Feinde der Nacktschnecken fördern und dazu einladen, sich bei uns im Garten niederzulassen. Zu den natürlichen Feinden sind folgende Lebewesen zu zählen: Igel, Kröten, Blindschleichen, aber auch Spitzmäuse, Amseln, Stare, Elstern – diese haben erwachsene Nacktschnecken zum Fressen gern! Und über ihre Eigelege und auch die Jungschnecken freuen sich beispielsweise Glühwürmchen…

Schmetterlinge willkommen!
Schmetterlinge mögen Blumen! Aber ...

Schmetterlinge mögen Blumen! Aber kein Golf-tauglisches Gras... (Bild: Donvikro)

Den allerbesten Schutz bietet jedenfalls ein möglichst naturnaher Garten!

Also nicht unbedingt einen möglichst kurzen Rasen wie fürs Golfspielen anlegen… und krampfhaft den Garten aufräumen, als handle es sich dabei um eine Zahnarztpraxis. Darüber freuen sich weder Schmetterlinge noch Bienen – und ein Igel, der nirgendwo auch nur das kleinste Blatt erspähen kann, der freut sich schon gar nicht…

 

Tipps zu naturnahen Garten kann man sich vor allem bei Merlin holen, denn in vielen seiner Artikeln schreibt er allerlei spannende Tipps und bietet auch Ideen, was man mit all den schönen Sachen, die man so anbauen kann, anfangen kann, um sie vernünftig weiterzuverarbeiten.

Mit dabei unter den Tieren unseres Gartens: Die beiden großen Schnecken <3
Startpunkt Terrasse? Über den Tag ...

Startpunkt Terrasse? Über den Tag kann man die beiden großen Schnecken mal hier und mal dort entdecken... (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Schnecken sind wichtig!

Nicht zu vergessen ist: Schnecken sind auch eine Art Gesundheitspolizei im Garten. So manch Schädling findet sich auf ihrem Speisezettel! Und außerdem sind sie auch für den Humus wichtig.

 

Ein Garten ganz ohne Schnecken ist auf jeden Fall auch wieder nichts. Zudem es ja nicht nur Nacktschnecken gibt (die man jetzt auch nicht hundertprozentig ausrotten sollte!), sondern auch die hübschen Bänderschnecken und die schöne Weinbergschnecke.

 

Ich freue mich übrigens, dass in unserem Garten zwei besonders schöne große Schnecken wohnen, die ihre Häuser auf dem Rücken mal da und mal dort hin tragen… Und die sich gerne mal vor allem auch mal auf den kleineren Kompost Richtung Bach zurückziehen. Im Gegensatz zu mir freut Charlotte sich dagegen leider gelegentlich über die eine oder andere zarte kleine Nacktschnecke… aber nachdem diese ja von den hauseigenen Kräutern "gedopt sind", kann man hier zumindest von einer minimalen Gesundheitssteigerung sprechen.

Gut versteckt...
am kleineren Komposthaufen kann ...

...am kleineren Komposthaufen kann man, wenn man ganz genau schaut, eine der großen Schnecken ausmachen... (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Naturnah, aber bitte wirklich!

In diesem Sinne wünsche ich noch ein schönes weiteres Gartenjahr, weniger Grant auf Schnecken aller Art… und vielleicht den Wunsch nach mehr Naturnähe im Garten.

Wenn man diese auch wirklich nicht unbedingt wie eine liebe Nachbarin damit kompensieren sollte, dass man eine Naturwiese vor dem Haus stehen lässt, um dann mit Schneckenkorn vorzugehen, und außerdem mit chemischen Mitteln Pflanzen gegen Blattläuse einsprayt!

Letzteres habe ich erst heute recht amüsiert beobachtet, auf der "Hunderunde" mit Charlotte… Aber die Weise sieht schön aus. Eventuell klappt‘s ja doch noch mit dem Adios zu Anti-Blattlaus-Spray und dem Good Bye zum Schneckenkorn… Es wird sich noch weisen, aber bis jetzt dürfte ihr vielleicht noch nicht ganz bewusst sein, was sie da treibt.

Echte Naturnähe sieht jedenfalls anders aus.

Habt eine gute Zeit!

Naturnahe Wiese! Dank der lieben Nachbarin...
die es sich nicht nehmen lässt ...

...die es sich nicht nehmen lässt, auch HIER Schneckenkorn auszulegen und an dem einen oder anderen Pflänzchen mit Spray gegen die bösen Blattläuse anzurücken. (Bild: Bernadette Maria Kaufmann, 2015)

Bernadette, am 31.05.2015
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Bildquelle:
a.sansone (Wozu braucht man einen Schneckenzaun?)
a.sansone (Wie machen Sie eine romantische Ecke im Garten?)
Heike Nedo (Pfirsichbaum pflanzen, schneiden und pflegen)

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