Honig

ist ein reines Naturprodukt und das bekannteste und beliebteste alternative Süßungsmittel – allerdings mit großen Qualitätsunterschieden. Bienen produzieren zwar immer gute Qualität, aber durch die Bearbeitung (Gewinnung und Abfüllung) durch den Menschen verliert der Honig an Wert. Er ist unbestritten wertvoller als der raffinierte Zucker. Sein Hauptbestandteil jedoch ist der Invertzucker – eine Mischung aus Frucht- und Traubenzucker und dieser liegt mit 70 bis 80 Prozent sehr hoch.

Je nachdem, wo die Bienen ihren Nektar gesammelt haben, schmeckt der Honig unterschiedlich. So gibt es über hundert verschiedene Aroma-Komponenten und unzählige Honigsorten. Beliebt sind zum Beispiel Akazien-, Heide-, Raps-, Wald-, Wiesen-, Tannen-, Lavendel oder Lindenblütenhonig. Wenn ein Honig zu mehr als 50 Prozent aus einer Pflanzenart stammt, darf er deren Bezeichnung tragen. Die meisten im Handel befindlichen Honige sind Mischhonige unterschiedlicher pflanzlicher oder geographischer Herkunft. Typische Bezeichnung ist Blütenhonig.

Ob er flüssig, fest oder cremig ist, hängt davon ab, wie stark er auskristallisiert wurde. Wird Honig über 40 Grad erwärmt, so gehen wichtige biologische Inhaltsstoffe verloren. Darum ist beim Einkauf von Honig auf Angaben wie 'kalt geschleudert', 'naturbelassen', 'Auslese' zu achten. Begriffe wie 'naturrein', 'echt' oder 'biologisch' sagen nichts über die Qualität des Honigs aus.

Zum Backen oder Kochen tut es auch ein Honig geringerer Qualität, denn durch das Erhitzen gehen ohnehin wertvolle Vitalstoffe (Vitamine, Enzyme) verloren.Honig ist kalorienreich, hat eine starke Süßkraft und einen starken Eigengeschmack und meist wird davon weniger verzehrt als vom herkömmlichen Haushaltszucker.

Dicksäfte und Sirupe

sind natürliche Süßungsmittel und enthalten neben Zucker in geringen Mengen auch Vitamine und Mineralstoffe. Meist haben sie einen intensiven Eigengeschmack und bewahren daher vor allzu reichlichem Verzehr. Beliebte Sorten sind

Apfel- und Birnendicksaft

Er ähnelt dem Honig in Aussehen und Konsistenz und wird aus Mostbirnen und Äpfeln gewonnen. Er hat einen intensiven Eigengeschmack und sollte – wie Honig – sparsam dosiert werden. Für die Herstellung von einem Kilogramm Dicksaft werden 10 Kilogramm Früchte zerkleinert und gepresst. Der Saft wird danach eingedampft und Fruchtsäuren entzogen. Hitzeempfindliche Vitamine gehen beim Eindampfen verloren, Mineralstoffe bleiben noch erhalten.

Obst-Dicksäfte sind in der Küche vielseitig einsetzbar für Backwaren, Obstspeisen, Desserts, Shakes mit Milch oder anderen pflanzlichen Proteindrinks, wie Hafer-, Soja-, Dinkel-, Mandel, Reismilch. Will man beim Backen zum Beispiel 250 Gramm Zucker durch Birnendicksaft ersetzten, so kommt man mit 125 Gramm beziehungsweise 4 Esslöffeln aus.

Agavendicksaft

hat eine höhere Süßkraft als Zucker. Er stammt meist aus Mexico und wird aus den blühenden Pflanzen gepresst, gereinigt und eingedickt. Sein Vorteil besteht darin, dass er geschmacksneutral ist und sich gut löst. Er ist ideal zum Süßen von Backwaren, aber auch für Joghurts und Früchte geeignet. Er hat einen niedrigeren glykämischen Index als Haushaltszucker und ist für Diabetiker geeignet.

Ahornsirup (Maple Sirup)

wird aus Zuckerahornbäumen in Kanada und Nordamerika gewonnen. Ein Ahornbaum gibt täglich etwa 2 Liter Saft ab. Für einen Liter Sirup müssen 40 Liter Saft abgezapft werden, die dann bis zu vierzigmal gekocht und eingedickt werden. Vitamine gehen durch den Bearbeitungsprozess verloren, aber andere Wirkstoffe, wie Kalium und Kalzium, sind noch enthalten. Er schmeckt leicht nach Karamell und sein Aroma passt gut zum Süßen von Waffeln und Pfannkuchen. Ahornsirup ist teuer in der Anschaffung und sollte, wie Honig, sehr sparsam verwendet werden.

Zuckerrübensirup

Aus geschnetzelten Zuckerrüben wird der Saft herausgepresst, gereinigt und eingedickt. Im Gegensatz zu Fabrikzucker hat Zuckerrübensirup einen hohen Gehalt an Eisen und Magnesium. Er hat einen kräftigen Eigengeschmack und schmeckt lecker als Brotaufstrich, eignet sich aber auch als Süßungsmittel für Quark-und Joghurtspeisen oder Müslis.

Trockenfrüchte

sind eine gute und Alternative zum Fabrikzucker. Sie enthalten als vollwertiges Lebensmittel Vitamine, Mineralstoffe, Ballast- oder Faserstoffe und Spurenelemente, sind basisch und ihr Zuckergehalt ist nicht so hoch wie der von Honig und Sirup.

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, naturbelassene, also nicht geschwefelte, Trockenfrüchte zu kaufen. Der Schwefel schadet dem Vitamin B1 und verursacht bei vielen Menschen empfindliche Kopfschmerzen. Trockenfrüchte eignen sich gut für Nachspeisen, Muse, Brotaufstriche.

Die Auswahl ist riesig und reicht von Trockenpflaumen, Aprikosen, Feigen, Datteln über Gojibeeren bis Weinbeeren.

Kokosblütenzucker

Ein neuer Trend bei Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, ist der Kokosblütenzucker.Wie bei vielen andren Lebensmitteln ist auch der Kokosblütenzucker keine völlig neue Erfindung. Gerade unter den Menschen in Indonesien, Thailand, aber auch in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern ist er weit verbreitet und wird von der indigenen Bevölkerung als hauptsächliches Süßungsmittel genutzt. Die Gewinnung von Kokosblütenzucker ähnelt in gewissem Maße der von Ahornsirup. Dafür werden die Blüten der Kokospalme angeschnitten und der austretende Blütennektar aufgefangen. Pro Tag sondert eine Palme bis zu zwei Liter Nektar ab. Aus vier Litern kann circa ein Kilo Kokosblütenzucker gewonnen werden.

Der gewonnene Saft wird durch Erhitzen eingedickt, bis eine sämige Masse entsteht. Für den dortigen Markt reicht oftmals diese Form des Zuckers. Für den europäischen Markt wird der Zucker aber meist noch weiter eingedickt, bis ein körniges Pulver entstanden ist. Dann wird die grobe Masse getrocknet und fertig ist der Kokosblütenzucker. Anders als viele andere Kokosprodukte, wie Kokosöl oder Kokoswasser, besitzt Kokosblütenzucker kein Kokosaroma. Stattdessen hat er eine karamellige Note mit einem leicht herben Nachgeschmack. 

Gesünder als der normale Zucker ist Kokosblütenzucker dennoch nicht wirklich. Er hat zwar einen niedrigeren glykämischen Index als Zucker, Honig oder Ahornsirup, was generell positiv ist und bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt, aber mit 390 Kalorien und über 90 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm besitzt er annähernd die gleichen Werte wie normaler Zucker.

Der teurere Kokosblütenzucker im Handel ist oft Bio-Kokosblütenzucker. Bei besonders günstigen Varianten sollten Sie vorsichtig sein, denn dieser Kokoszucker wird manchmal mit gewöhnlichem Palmzucker oder Rohrzucker gestreckt.
Die Herstellung von Bio-Kokosblütenzucker gilt als besonders nachhaltig, da den Kleinbauern durch die Kokospalmen eine Vielzahl von verwertbaren Materialien wie Kokosnüsse, Kokosöl und Co. zur Verfügung stehen. Schon 20 Palmen können einem Bauern ein Auskommen sichern.

Birkenzucker (Xylit)

Birkenzucker beziehungsweise Xylit wird nicht nur aus Birken- sondern auch aus Buchenrinde gewonnen. Beim Holzverarbeitungsprozess bildet die Rinde der Bäume, die einen sehr hohen Anteil an Holzzucker (Xylose) enthält, eigentlich ein Nebenprodukt. Die kleingehäxelte Rinde wird gekocht, wodurch sich der Holzzucker löst. Danach wird er gereinigt und von den anderen Holzbestandteilen getrennt. Die Xylose wird hydriert und es entsteht Xylit.
Xylit kristallisiert von selbst und kann, je nach Wunsch, grober oder feiner gemahlen werden.

Xylit wird seit dem 2. Weltkrieg in Europa (vor allem in Skandinavien) als natürliche Süßungsalternative zum Zucker verwendet, der in dieser Zeit dort sehr knapp war. Seine positiven Eigenschaften fanden Anklang und bis heute hat sich Birkenzucker dort etabliert und seither nicht nur dort.

  • Xylit hat einen geringeren Brennwert und die Verwertbarkeit der Kohlenhydrate ist geringer als beim herkömmlichen Fabrikzucker, da im Körper nur 25 Prozent der Xylit-Kohlenhydrate langsam verstoffwechselt werden.
  • Sein Kaloriengehalt ist cirka 40 Prozent niedriger als Haushaltszucker.
  • Der Verzehr von Lebensmitteln/Getränken, die Xylit anstelle von herkömmlichen Zucker enthalten, hat einen niedrigeren Blut-Glukose-Anstieg nach dem Verzehr zur Folge.
  • 1 g Xylit entspricht der Süsskraft von 1g herkömmlichem Zucker.
  • Xylit eignet sich bestens zur Herstellung von Backwaren, Süssspeisen, Marmeladen und kann warm oder kalt konsumiert werden. Xylit kann aber von Hefe nicht verwertet werden und ist daher zur Herstellung von Hefeteig nicht geeignet.
  • Xylit kann bei übermässigem Verzehr abführend wirken.

Stevia

ist ein recht neues Süßungsmittel. Seit dem 2. Dezember 2011 erst sind Steviolglycoside in der EU als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.

Stevia-Blatt

Stevia wird aus den Blättern der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen. In Südamerika süßt man seit Jahrhunderten mit diesem Pflanzenextrakt. In Japan macht er, laut ''Gesundheit für Frauen'', inzwischen 40 Prozent der Süßungsstoffe aus. Auch die USA, Australien, Thailand, die Schweiz und einige andere Länder verwenden Stevia. Die Europäische Union hat lange den Vertrieb von Stevia verboten mit der Begründung, es lägen keine ausreichenden toxikologischen Daten vor, die seine gesundheitliche Unbedenklichkeit bescheinigen. Seine Süßkraft ist 300 Mal größer als die des Zuckers und hat - laut Free Stevia – sehr viele Vorteile:

  • Stevia / Steviolglycoside sind keine chemischen, sondern rein natürliche Produkte und enthalten absolut keine Kalorien

  • die Blätter können in ihrem Ursprungszustand verwendet werden

  • dank ihrer sehr großen Süßkraft, ist ein geringer Verbrauch erforderlich

  • die Pflanze ist nicht toxisch

  • sowohl Blätter als auch die Steviolglycoside können gekocht werden

  • beständig bis zu einer Erhitzung von 200°C

  • keine Gärung

  • als Süßungsmittel bei Diabetes, Neurodermitis, Zucker- und Sorbitunverträglichkeit bestens geeignet

  • geschmacksverbessernd

  • klinisch getestet

  • ideale Süße auch für Kinder, macht nicht abhängig, fördert kein Karies

Mini-Doku zu Aspartam

Süßstoffe

sind nicht natürlich, sondern rein synthetisch hergestellte chemische Verbindungen ohne eine Verwandtschaft zum Zucker. Die Süßkraft ist etwa 30-3000 mal so groß wie Zucker, sie haben keine Kalorien und schaden nicht den Zähnen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie schlank machen, was aber nicht der Fall ist. Im Gegenteil: Durch biochemische Abläufe im Körper bekommt man nach Süßstoff regelrechten Heißhunger. Nicht umsonst werden Süßstoffe auch als Appetitanreger in der Tiermast eingesetzt, um eine schnellerer Gewichtszunahme bei den Tieren zu erzielen.

Aspartam (auch unter Namen wie Nutra-Sweet oder Canderel bekannt) ist einer der umstrittensten Süßstoffe und von Kritikern wird er für zahlreiche Nebenwirkungen verantwortlich gemacht. In den achtziger Jahren wurde er in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten für die Verwendung in Lebensmitteln und als Tafelsüßstoff zugelassen.

Seit 2002 überprüft die EFSA (European Food Safety Authority) die Unbedenklichkeit von Aspartam und im Mai 2011 wurde sie erneut von der EU ersucht, eine vollständige Neubewertung der Sicherheit von Aspartam (E 951) vorzunehmen.
Im Dezember 2013 veröffentlichte sie dann ihre erste vollständige Risikobewertung zu Aspartam, in dem sie zu dem Schluss kommt, dass Aspartam und seine Abbauprodukte für die allgemeine Bevölkerung (einschließlich Säuglingen, Kindern und Schwangeren) unbedenklich sind.

Aufschlussreiche Fakten zu Aspartam

Allgemeines zum Zucker

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, generell nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Gesamtenergie in Form von Zucker aufzunehmen. Das würde bei 2000 Kilokalorien etwa einer maximalen Aufnahme von 50 Gramm Zucker entsprechen. Die meisten Menschen in Deutschland essen aber dreimal so viel.

Zucker trägt erwiesenermassen - neben leeren Kohlenhydraten aus Auszugsmehlen und Industriefetten - erheblich zum Übergewicht bei. Eine Reduzierung ist daher sinnvoll. Zuckeralternativen können dabei eine Hilfe sein.

 

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