Viel wird dafür nicht benötigt. Auf jeden Fall ist es gesünder und günstiger, als regelmäßig diverse Raumsprays, Räucherkerzen, Duftkerzen und künstliche Duftöle zu kaufen, die oft ziemlich schnell Kopfschmerzen verursachen. Und nicht nur das. Auch allergische Reaktionen sind häufig festzustellen. Darunter fallen nicht nur Allergien mit Hautreaktionen, sondern auch die Atemwege werden in Mitleidenschaft gezogen und es können dadurch Asthmaanfälle ausgelöst werden. Das zeigte eine Studie von Forschern der Carolina State University, die auf einer Konferenz der American Chemical Society in Washington veröffentlicht wurde.

Das Herstellen von Duftwasser

Für die Herstellung von einfachem Duftwasser aus Zitrusfrüchten die Schale der Früchte sehr klein geschnitten oder zermahlen etwa zwei Tage in Wasser - am Besten in einer dunklen Flasche verschlossen - ziehen lassen. Auf der Oberfläche des Wassers schwimmt dann eine kleine Menge des eigentlichen Duftöls der Zitrusfrüchte. Eine größere Menge des Duftöls kann nur durch Destillation der Schalen mit einem Lösungsmittel erreicht werden.

Einfacher ist die Herstellung von Duftwasser und Duftölen aus Kräutern, Gewürzen und Blüten, da diese ihre Öle und Duftstoffe ohne Zugabe von Lösungsmitteln aus der Pflanze freigeben. Eine Mischung der persönlich gewünschten Duftnote muss durch Experimentieren selbst herausgefunden werden. Mit einer Pipette kann man das Öl abschöpfen und dunkel aufbewahren. Die Ausbeute an Öl wird allerdings sehr gering ausfallen. Deshalb lieber im Wasser belassen und die Flasche vor der Verwendung schütteln.

Das Wasser wird gesiebt, die festen Bestandteile dabei gut ausgedrückt und kann dann mit einer Sprühflasche, wie man sie auch zum Besprühen von Pflanzen benutzt, an heißen Tagen auf Textilien im Raum gesprüht werden. Auch beim Besprühen von Vorhängen über einer warmen Heizung wird sich ein leichter Duft im Raum verbreiten. Dieser hält jedoch nicht lange an, da sich die Duftstoffe recht schnell verflüchtigen. Es kann auch etwas von dem Wasser in eine kleine Schale gefüllt und auf die Heizung oder den Kaminsims gestellt werden, damit es beim Erwärmen die Duftstoffe in den Raum abgibt. Bei dieser Version können die festen Bestandteile auch im Wasser verbleiben und noch zusätzlich zur Dekoration eine Scheibe einer Zitrusfrucht, Kräuterzweige oder Blüten draufgelegt werden. Das Ganze sollte man aber mindestens zwei Mal die Woche austauschen.

Eine haltbarere Version wird mit einer Mischung aus 90 % Wasser und 10 % Alkohol (60%) hergestellt. Entweder die Grundlage der gewünschten Duftnote, zum Beispiel Mandarinenschalen, Zitronenschalen, Lavendel, Gewürznelken oder andere Kräuter darin einlegen, oder direkt einigen Tropfen von natürlichem ätherischen Öl zugeben. Nach dem Absieben mit etwas Fluidlecithin (ein natürlicher Emulgator auf Sojalecithin Basis) binden, damit sich die einzelnen Bestandteile nicht absetzten. Die Zugabe von etwas Benzoetinktur sorgt dafür, dass sich der Duft nicht so schnell verflüchtigt.

Duftöl selbst herstellen

Für die Herstellung von Duftölen wird zuerst ein duftneutrales Öl, wie Mandelöl oder Kokosöl benötigt. Darin werden die stark duftenden Kräuter und Blumen eingelegt. Um einen kräftigen Duft zu erreichen, darf es ruhig eine große Portion sein. An einem dunklen Ort mehrere Tage ziehen lassen. Zwischendurch probieren, ob die Duftnote schon stark genug ist. Ist die gewünschte Note erreicht, das Öl abseihen und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Verwendet werden kann das Öl in einer handelsüblichen Duftlampe oder ein wenig davon als Badewasserzusatz. Mit etwas Übung und Erfahrung findet man heraus, was die richtige Duftnote und Duftstärke für den persönlichen Geschmack ist.

Rosenduftöl

Für die Herstellung von Rosenduftöl wird empfohlen, festes Kokosöl oder ein anderes duftneutrales Fett zu erwärmen und in einen Teller zu gießen, bis der Boden bedeckt ist. Nach dem Verfestigen ein feinmaschiges Gitternetz einritzen und mit stark duftenden Rosenblütenblättern bestreuen. Das Ganze luftdicht mit Frischhaltefolie verschließen. Jeden zweiten Tag die Blütenblätter erneuern, bis nach etwa acht bis zehn Tagen das Fett den Duft gut aufgenommen hat. Das Fett nun zerkleinert in eine dunkle Flasche geben und diese mit Alkohol (60%) auffüllen. Nachdem die Flasche jeden Tag geschüttelt wurde, kann nach etwa zehn bis zwölf Wochen das Rosenöl gefiltert werden. Etwas Benzoetinktur sorgt auch hier dafür, dass sich der Duft etwas länger hält. Das Rosenöl (Absolue) kann nun in kleine Fläschchen abgefüllt und etikettiert werden.

Duftwachs, Aromamelts zur Eigenverwendung oder zum Verschenken

Schnell hergestellt sind die kleinen Duftmelts, die den Vorteil haben, dass sie sich in den Duftlampen länger halten als die Verwendung von Wasser und Duftöl. Die Grundlage bildet Bienenwachs, Rapswachs oder Sojawachs, das im Wasserbad erwärmt wird. Schnell einen kräftigen Anteil natürliches Duftöl und nach Wunsch noch Farbpigmente unterrühren. Das Wachs in kleine Förmchen füllen und sofort kaltstellen. Nach etwa 30 Minuten haben sie sich so weit verhärtet, dass sie aus den Förmchen gelöst werden können.

Bei der Verwendung von Duftlampen darauf achten, keine Teelichter aus Paraffinwachs zu verwenden, da die aus Petroleum hergestellten Paraffinkerzen beim Abbrennen gesundheitsschädigende Substanzen in der Raumluft freisetzen.

Wer einen offenen Kamin hat, kann mit kleinen Kräuterpäckchen eine heimelig duftende Winterstimmung aufkommen lassen. Dazu getrocknete Kräuterstängel mit Bast umwickeln und auf dem Kaminholz mit verbrennen lassen.

 

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Ajerrar, am 18.10.2014
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Bildquelle:
I. Ajerrar (Ganz einfach Creme selbst herstellen – Rosencreme)
I. Ajerrar (Wie sammelt, trocknet und katalogisiert man Heilpflanzen?)

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