Naturschutzgebiet Drover Heide
Im Spätsommer bis Frühherbst, wenn die Heide blüht, ist die Drover Heide nahe Kreuzau besonders schön.Lage und Anreise zur Drover Heide
Um das Naturschutzgebiet Drover Heide südlich von Düren befinden sich die Orte Drove, Kreuzau, Niederau, Stockheim und Soller. Aus Richtung Düren fahren Sie durch Kreuzau, biegen am Ende der großen Straße vor der Pizzeria Al Dente links ab, um schließlich den Ort zu verlassen. Kurz hinter Kreuzau gelangen Sie an einen Kreisverkehr. Die Straße links führt in den Wald, und auf der rechten Straßenseite stoßen Sie bald auf einen Parkplatz, auf dem ein großes Infoschild mit der Aufschrift "Drover Heide" zu sehen ist.
Von Düren aus können Sie aber auch zu Fuß zur Drover Heide wandern. Hierzu durchqueren Sie den Burgauer Wald aufwärts in südliche Richtung, überqueren dann die Straße und gehen weiter nach Stockheim hinauf. Kurz vor dem Ortsrand von Stockheim zweigt ein Weg rechts ab, der in den Wald führt. Diesen folgen Sie einfach immer weiter. Ziemlich am Schluss macht der Waldweg eine Biegung nach rechts. Kurz darauf kommt ein nach links gehender Trampelpfad, der zu der zweiten Straße führt, die es zu überqueren gilt, um bald darauf die Drover Heide zu betreten.
Alternativ gelangen Sie auch aus Drove über einen Weg zur Drover Heide. Außerdem gibt es einen Weg, der aus dem Heidegebiet in Richtung Soller führt.
Die Wanderwege
Das Wegenetz der Drover Heide umfasst insgesamt 25 Kilometer. Es teilt sich in 9 Rundwege. Die Wege verlaufen außen herum und einige dazwischen quer hindurch. An einigen sumpfigen Stellen verlaufen kurze Wegteile über einen Bretterweg. Aus Gründen des Naturschutzes ist ein Querweg in der Mitte außerhalb der Winterzeit gesperrt. Auch die von einem Elektrozaun umgebenen Gebiete dürfen nicht betreten werden. Zum Rasten stehen einige Bänke und zwei Schutzhütten zur Verfügung.
Wanderweg in der Drover Heide (Bild: Karin Scherbart)
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Was sollten Besucher des Naturschutzgebietes beachten?
Wie in allen Naturschutzgebieten sollten auch in der Drover Heide einige Verhaltensregeln der Natur zuliebe eingehalten werden. Also:
- Bleiben Sie auf den Wegen. Verlassen Sie nicht die offen zugänglichen Bereiche. Nicht nur wegen dem Naturschutz: Da dieses Gebiet früher auch militärisch genutzt wurde, könnte es sein, dass in den gesperrten Bereichen noch irgendwo Blindgänger herumliegen.
- Leinen Sie Ihren Hund an. Andere Tiere, vor allem Vögel, die am Boden nisten oder sich ausruhen, könnten sonst gestört werden.
- Lassen Sie die Pflanzen, insbesondere die seltenen oder gar vom Aussterben bedrohten Arten, an ihrem Platz stehen.
- Nehmen Sie einen Beutel mit, in dem Sie ihren Müll mit nach Hause transportieren können.
- Im Naturschutzgebiet Drover Heide ist es verboten, Feuer zu machen. Das gilt auch fürs Rauchen.
- Stören Sie keine Tiere und verhalten Sie sich so ruhig wie möglich.
Besenheide 'Allegro' (Calluna vulgaris 'Allegro... | Besenheide 'Gold Haze' (Calluna vulgaris 'Gold ... | Besenheide 'Adrie' - Calluna vulgaris 'Adrie' i... |
Drover Heide: Flora, Fauna und Naturschutz
Dadurch, dass das Gebiet der Drover Heide in der Vergangenheit über 100 Jahre als Truppenübungsplatz - zuerst im ersten Weltkrieg und ab 1951 bis 2004 für das belgische Militär - diente, blieb das Gelände offen. Auf diesen offenen Flächen konnte sich die violett blühende Besenheide (Calluna vulgaris) ausbreiten. Damit das so bleibt bzw. die Flächen nicht wieder zuwachsen, werden manchmal in diesem Bereich kontrolliert Bäume und Gestrüpp abgebrannt. Umrahmt wird die Heidelandschaft von Wald.
Außer dem Heidekraut bietet das Naturschutzgebiet Drover Heide aber auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Neben Schnecken und diversen Insekten sind sogar einige seltene Vogelarten wie die Heidelerche, der Neuntöter und der Ziegenmelker darunter. 130 Vogelarten werden insgesamt dort gezählt, davon 37 gefährdete Arten. 38 Schmetterlings- und 17 Heuschreckenarten sind hier heimisch. Unter dem Dach einer Schutzhütte haben sich Hornissen ein Nest gebaut, das wohl aus Naturschutzgründen stehen gelassen wurde. Ein Warnschild weist darauf hin. In den Tümpeln fühlen sich Molche, Frösche sowie 21 Libellenarten (darunter auch seltene Exemplare) wohl.
Schafe und Kühe beweiden auf den Feldern das Gebiet. So wird verhindert, dass an diesen Stellen Bäume nachwachsen, welche die Ausbreitung der Heide behindern würden. Von dem leicht erhöhten, weiträumigen Aussichtspunkt haben Sie einen schönen Panoramablick auf die Schafsweide auf der einen Seite, die Besenheideflächen darum herum sowie dem Wald im Hintergrund. Auf diesem Aussichtspunkt finden Sie ringsum Infotafeln zu verschiedenen anderen Heidelandschaften in Deutschland.
Auf den Wildwiesen wächst eine große Pflanzenvielfalt aus Kräutern und Blumen, zum Beispiel Johanniskraut und Schafgarbe. Insgesamt sind es 460 Farn- und Blütenpflanzen. Mit etwas Glück können Sie, wenn der Boden mal wieder feucht ist, am Wegrand oder im Wald der Drover Heide auch Speisepilze vorfinden.
Blühende Wildwiese (Bild: Karin Scherbart)
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Alte römische Wasserleitung
Mitten durch die Drover Heide führt ein Bergtunnel mit einer ehemaligen Wasserleitung, die in römischer Zeit eine Gutsherrenfamilie in ihrer Villa rustica mit Wasser versorgte. Der 1.660 Meter lange Leitungstunnel beginnt bei einer Quelle in Drove und endet bei Soller. Der Pfad, der an diesem Tunnel entlang führt, ist gekennzeichnet. Von außen zu erkennen ist der Verlauf durch die weniger als einen Meter großen Bauschächte in unregelmäßigen Abständen zwischen 17 und 26 Meter in der Drover Heide (12 bis 15 Meter an den Hängen außerhalb des Heidegebiets), die in 6 Meter umfassende, trichterförmige Mulden eingebettet sind.
Der Drover Bergtunnel wurde bis zu 26 Meter tief angelegt. Seine tiefste Stelle befindet sich am Scheitelpunkt des Berges. Er verläuft nicht geradlinig unterhalb des Berges, sondern wurde nach der bereits um 2.000 v. Chr. von den Persern erfundenen Qanatbauweise erbaut, die übrigens noch heute in manchen Ländern verwendet wird. Qanat-Wassertunnel eigneten sich besonders gut für den Transport des Wassers aus höheren Bergregionen. Sie hatten den Vorteil, dass dabei unterwegs weniger Wasser verloren ging als mit anderen Wasserleitungsarten.
Bildquelle:
a.sansone
(Die besondere Pflanzenwelt an der Nordseeküste)