Neulander: "Smoke+Fire"

Mit ihrem Debütalbum "Smoke+Fire" revitalisiert das österreichisch-amerikanische Duo "Neulander" den Synthie-Pop und verleiht ihm eine moderne Frischzellenkur.

Auch in der Musikwelt sucht man Gerechtigkeit vergebens. Denn ging es mit gerechten Dingen zu, stünden nicht akustische Fast-Food-LIeferanten wie Ke$ha an der Spitze der Charts, sondern Künstler mit Herz, deren Werke keine Halbwertszeit von wenigen Monaten aufweisen. 2004 etwa erschien das Debütwerk "Smoke+FIre" des in jeglicher Beziehung ungewöhnlichen Pop-Duos "Neulander". Die Künstler hinter dem seltsamen Bandnamen sind Korinna Knoll und Adam Peters. Fast wäre man geneigt, analog zu DAF, der "Deutsch Amerikanischen Freundschaft", von ÖAF zu sprechen, einer "Österreichisch Amerikanischen Freundschaft". Denn Sängerin Korinna Knoll ist gebürtige Österreicherin, während Adam Peters waschechter US-Amerikaner ist. Dass sich die Beiden in New York kennen und schätzen lernten, ist Schicksal - ein glückliches Schicksal, wohlgemerkt, dem die Musikwelt das 2004 veröffentlichte Album "Smoke+FIre" verdankt. Adam Peters konnte indes bereits auf über zwanzig Jahre musikalischer Erfahrung zurückblicken. Seine ersten Sporen verdiente er sich bei "Echo And The Bunnymen", später arbeitete er unter anderem für "Siouxsie & The Banshees".

New New Wave

Obwohl sich "Smoke+Fire" rasch zum Geheimtipp mauserte, blieb der ganz große Erfolg aus. Unverständlich, denn jeder einzelne der insgesamt zehn Titel verfügt über Ohrwurmqualitäten. Musikalisch spüren Neulander der klassischen New Wave nach, ohne sich allzu aufdringlich anzubiedern. Dafür sorgen einerseits der moderne Beat, andererseits die verschnörkelten Arrangements. Abgerundet wird das Klangerlebnis von Korinna Knolls melancholischer Stimme, die perfekt zu den klar strukturierten Songs passt und ihnen den passenden Stempel aufdrückt.

Alleine der hypnotische Beat von "Flying" würde bereits den Kauf des gesamten Albums lohnen. Tatsächlich vermögen aber sämtliche Stücke vollends durch ihre ausgeklügelte Kombinatione aus eingängigen Melodien und Knolls verspielter Stimme zu überzeugen.

Als Partykracher empfiehlt sich das schwungvolle "Blue Bird Party", während "Girl Out Walking" eher für die stillen Momente des Alltags geeignet ist.

Fazit: Mit "Smoke+Fire" legen Neulander ein grandioses Debütalbum vor, dem bislang leider kein Nachfolger vergönnt war. Für einen ersten Eindruck über das Repertoire des ungewöhnlichen Duos sei ein Blick auf die myspace-Seite von Neulander empfohlen.