Pottwal

Pottwal (Bild: gk60 / Pixabay)

Walbeobachtungstourismus statt Walfang

Die Zeiten des kommerziellen Walfangs sind in Neuseeland hoffentlich für immer vorbei - denn streng genommen gilt das Walfangverbot auf Widerruf. Auch ehemalige Walfänger verdienen heute ihren Lebensunterhalt mit "Whale Whatching", mit organisierten Walbeobachtungstouren, zu denen Neuseeland-Besucher aus aller Welt anreisen.

Werden auch Sie Meeresschützer - Meere brauchen Schutzgebiete - Unsere Ozeane sind aus dem Gleichgewicht. Höchste Zeit, zu handeln!!!

Ökotourismus statt Walfang bietet mittlerweile auch den Einwohnern der Kleinstadt Kaikoura ein lukratives Einkommen. Das kleine Küstenstädtchen an der Ostküste der Südinsel ist zu einem regelrechten "Hotspot" der Walbeobachtung geworden - sogar die großen bis 20 Meter großen Pottwale lassen sich hier beobachten. Außerdem können Walfreunde hier mit diversen weiteren Wal- und Delfinsichtungen rechnen.

Pottwal (Bild: OpenClips / Pixabay)

Pottwale sind besonders bei Kaikoura zu beobachten (Bild: gk60 / Pixabay)

Eine erstaunlich große Artenvielfalt an Walen kommt bei Neuseeland vor

Das Meer ist bei Neuseeland reich an Krill und Plankton, und bietet somit ausreichend Nahrung für Bartenwale, wie Südkaper (Eubalaena australis), Zwergglattwal (Caperea marginata) und Buckelwal (Megaptera novaeangliae), aber auch dem Finnwal (Balaenoptera physalus), und sogar dem Blauwal (Balaenoptera musculus), dem mit 30 Meter Körperlänge größten Meeressäuger. Blauwale sind die weltweit größten bekannten Tiere überhaupt, es gibt vermutlich nur noch etwa 1200 Exemplare in den Ozeanen der Erde.

Größenvergleich zwischen Blauwal und Mensch

Buckelwal

Buckelwal (Bild: tpsdave / Pixabay)

Nicht nur Bartenwale, auch Zahnwale finden ihr Auskommen um die neuseeländischen Inseln. Pottwale (Physeter catodon) tauchen bis circa 3000 Meter Meerestiefe nach Tintenfischen. Sogar die legendären Riesenkalmare gehören manchmal zur Jagdbeute der bis zu 20 Meter großen Meeressäuger. Aber auch der bis zu 3,30 Meter große Zwergpottwal (Kogia breviceps) und der besonders seltene Kleine Pottwal (Kogia simus) wurden schon beobachtet. Letztere Art ist noch kleiner als der Zwergpottwal, mit dem er die eigene Walgattung der "Zwergpottwale" bildet.

Auch einige Arten der seltenen und wenig erforschten Familie der Schnabelwale (Ziphiidae) sind vor Neuseeland verbreitet, zum Beispiel der bis zu 4,40 Meter große Hector-Schnabelwal (Mesoplodon hectori). Anzutreffen sind ebenso der Japanische Schnabelwal (Mesoplodon ginkgodens), der Camperdown-Wal (Mesoplodon grayi), der Andrew-Schnabelwal (Mesoplodon bowdoini), der Layard-Wal (Mesoplodon layardii), der Blainville-Zweizahnwal (Mesoplodon densirostris), der Cuvier-Schnabelwal (Ziphius cavirostris), der Südliche Entenwal (Hyperoodon planifrons), sowie der Südliche Schwarzwal oder Arnoux-Schnabelwal (Berardius arnuxii).

Welche Delfin-Art ist dies wohl?

Welche Delfin-Art ist dies wohl? (Bild: katja / Pixabay)

Delfine - diese Arten sind mittlerweile wieder bei Neuseeland zu finden

der Große Tümmler (Tursiops truncatus): Er wird bis 4 Meter lang und ist der bekannteste Delfin überhaupt (auch durch die Fernseh-Serie "Flipper"); meist ist diese Art gemeint, wenn von "Delfinen" gesprochen wird; weltweit in eher wärmeren Meeren verbreitet, ist er nicht selten, gilt als anpassungsfähig.

der Gemeine Delfin (Delphinus delphis): Weibchen erreichen bis 2,40 Meter, Männchen bis 2,60 Körperlänge; Verbreitung inselartig im Nordatlantik und im Pazifik; in europäischen Meeren häufiger als der bekanntere Große Tümmler.

der Langschnäuzige Gemeine Delfin (Delphinus capensis): An wärmeren Küstengewässern von Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean vorkommend; Weibchen erreichen bis 2,20 Meter, Männchen bis 2,50 Körperlänge

der Ostpazifische Delfin (Stenella longirostris): Auch Spinnerdelfin genannt (vom Englischen "to spin"), da sich die Tiere bei Sprüngen aus dem Wasser gerne um die eigene Achse drehen; weltweit in tropischen Meeren vorkommend, ist die Art am häufigsten im Ostpazifik. Die Tiere werden etwa zwei Meter lang.

der Streifendelfin oder Blau-Weiße Delfin (Stenella coeruleoalba): Diese Art ist in allen wärmeren Meeren verbreitet; Körperlänge 1,80 bis 2,50 Meter.

der Schlankdelfin (Stenella attenuata): Körperlänge 1,70 bis 2,40 Metern; in allen wärmeren Meeren verbreitet.

der Rundkopfdelfin (Grampus griseus):Er kann bis 4,30 Meter lang werden. Die Tiere kommen in allen wärmeren Meeren vor, aber in der Regel nicht in Küstennähe. Sie folgen nur selten Schiffen und meiden Menschen, daher ist die Art weniger bekannt. Eine Ausnahme war ein Rundkopfdelfin namens "Pelorus Jack", der im 19.Jahrhundert regelmäßig bei Neuseeland Schiffe begleitet hat.

der Schwarzdelfin (Lagenorhynchus obscurus): Sie können 2,10 Meter lang werden. Verbreitet sind Schwarzdelfine in den kälteren Meeren der Südhemisphäre, vor allem an den Küsten Südamerikas, Südafrikas und Neuseelands. Sie sind sehr verspielt und folgen gerne Schiffen.

Der große Tümmler

Der große Tümmler (Bild: JamesDeMers / Pixabay)

der Südliche Glattdelfin (Lissodelphis peronii): Diese Art ist in den kühleren Meeren der Südhalbkugel verbreitet. Besonderes Kennzeichen dieser Delfin-Art ist die fehlende Rückenflosse. Die Männchen können 3 Meter Körperlänge erreichen, die Weibchen werden etwa 2,20 Meter lang .

der Grind- oder Pilotwal (Globicephala melas): Die Männchen können bis 8 Meter und 3 Tonnen schwer werden, Weibchen bis 6 Meter Körperlänge erreichen. Verbreitet sind die Tiere in kalten und gemäßigten Meeren, es gibt 2 getrennte Vorkommen im Nordatlantik und den Meeren der Südhemisphäre.

der Schwertwal oder Orca (Orcinus orca): Diese größte Delfin-Art ist ein großer Meeresräuber, der Jagd auf Fische, Robben, Wale und auch andere Delfine macht. Angriffe auf Menschen sind aber nicht bekannt. Sie sind weltweit in vielen eher kühlen Meeren verbreitet, und sie sind vor allem in Küstennähe anzutreffen. Die Männchen können bis zu 9 Meter, die Weibchen bis zu 6,60 Meter lang werden. Sie haben keine natürlichen Feinde und können ein Alter von 50 Jahren erreichen, in manchen Fällen sogar noch viel älter werden.

der Kleine Schwertwal oder Schwarze Schwertwal (Pseudorca crassidens): Diese nur wenig erforschte Delfin-Art kann bis zu 6 Metern lang werden und ist in allen gemäßigten und warmen Bereichen der Ozeane verbreitet. Dabei kommen sie nur selten in Küstennähe.

(Die Angaben zu den Wal- und Delfinarten sind von Wikipedia-Verbreitungskarten sowie aus dem Buch "Wale und Delfine" vom Jahr-Verlag)

Orca

Orca (Bild: gsbarber / Pixabay)

Eine vom Aussterben bedrohte neuseeländische Rarität - der Hector-Delfin

Nur in den Gewässern um Neuseeland verbreitet ist der Hector-Delfin (Cephalorhynchus hectori), eine besonders seltene Kleindelfinart. Mit einer Höchstlänge von 1,50 Meter ist er die kleinste Wal-Art überhaupt. Im Körperbau erinnert dieser kleine Wal etwas an den auch in deutschen Küstengewässern heimischen Schweinswal (Phocoena phocoena), der mit einer Länge von etwa 1,80 Meter nur unwesentlich größer ist.

Hauptsächlich um die nördlichen Küstenbereiche der neuseeländischen Südinsel gibt es noch etwa 2000 Hector-Delfine. Leider ist ihr Bestand trotz strenger Schutzgesetze stark bedroht, da die Verschmutzung der Meere und vor allem die Treibnetzfischerei für die Tiere ein normales Leben im Meer unmöglich machen.

Hector-Delfin Grafik

 Noch stärker vom Aussterben bedroht ist eine Unterart des Hector-Delfins, der Maui-Delfin (Cephalorhynchus hectori maui). Von ihm gibt es nur noch 50 bis 100 Exemplare in den Küstengewässern der Nordwestküste der Nordinsel.

Hector-Delphine habe eine Lebenserwartung von etwa 20 Jahren. Dieses Alter zu erreichen ist aber leider heutzutage sehr schwer für die kleinen seltenen Delfine. Es ist zu befürchten, dass diese schönen kleinen Meeressäuger trotz aller Schutzbemühungen aussterben werden.

 

Wichtige Petition für Wal- und Delfinfreunde:  KLEINER DELFIN IN GROSSER NOT - die Gier der Fischereiindustrie bedroht ihr Überleben!!!

 

Verbreitungsgebiet der letzten ...

Verbreitungsgebiet der letzten Hector-Delfine (Bild: Eigene Karte von G.Künl)

Die Robben-Bestände konnten sich durch Schutzmaßnahmen erholen

An den Küsten der neuseeländischen Inseln sind auch drei Robbenarten anzutreffen, davon kommen 2 nur im "Großraum Neuseeland" vor: Neuseeländische Seebären (Arctocephalus forsteri) und Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri) sind an den Küsten verbreitet.

Die Männchen der Neuseeländischen Seebären können bis 2,5 Meter lang und bis zu 180 kg schwer werden, die Weibchen sind etwas kleiner. Sie kommen außer in Neuseeland auch an den Küsten Südaustraliens und Tasmaniens vor.

Die Neuseeländischen Seelöwen kommen nur in den Küstengewässern des Südinsel vor, die größten Bestände sind aber bei den zu Neuseeland gehörenden Aucklandinseln zu finden. Die männlichen Tiere können eine Länge von etwa 2,40 Meter erreichen, die Weibchen werden ungefähr 2 Meter lang.

Manchmal tauchen auch Südliche See-Elefanten (Mirounga leonina) bei ihren Wanderungen durch die offene See bei Neuseeland auf. Die männlichen See-Elefanten können bis zu 6,5 Meter groß und bis zu 3,5 Tonnen schwer werden. Der Name kommt durch einen kleinen aufblasbaren Rüssel der Bullen.

Die Robbenbestände gelten heute als gesichert - im 19.Jahrhundert dagegen wurden die Tiere von Robbenfängern fast bis zur völligen Ausrottung gejagt . Da sich einzelne Seebären und Seelöwen in unzugängliche Felshöhlen flüchten konnten, war es noch möglich, diese Tiere unter strengen Schutz zu stellen und somit die Tierarten vor dem Aussterben zu retten.

Junger Seelöwe (Bild: MartinStr / Pixabay)

Neuseeländische Seebären

Neuseeländische Seebären (Bild: Holgi / Pixabay)

Gut, dass Neuseeland seine Verantwortung für die faszinierenden Meeressäuger erkannt hat. Man kann nur hoffen, dass sich die Schutzmaßnahmen in die Tat umsetzen lassen.

Über die Situation der Meeressäugetiere finden Sie z.B. hier interessante aktuelle Infos: http://www.prowildlife.de/Walschutz

Im März 2014 wurde Japan wegen seines beharrlichen Walfang-Programms - angeblich aus wissenschaftlichen Gründen - von Australien und Neuseeland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagt.

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