New Mallorca - neues deutsches Monatsmagazin: Interview
Nelly Berens gründete vor neun Monaten ein flottes Magazin mit Informationen über des Deutschen Lieblingsinsel. Auch in Deutschland zu erhalten.New Mallorca in der Tasche
Seit Juni 2011 gibt es das informative flotte Heftchen für und über Mallorca. Es erscheint im praktischen Reiseführerformat monatlich, in der Nachsaison auch mal zweimonatlich, umfasst jeweils circa 56 bis 60 Seiten. Es gibt feste Rubriken, eine Übersichtskarte von Mallorca mit Service-Informationen zu SOS-Telefonnummern und Buslinien, humorvolle Kolumnen, Gewinnspiele, Interna und historische Rückblicke zur Insel. Jede Ausgabe widmet sich einem Schwerpunktthema wie etwa Motorradfahren auf der Insel oder, wie links im Titel abgebildet, den Hexen und dem Aberglauben in Spanien. Dies war übrigens eine der erfolgreichsten Ausgaben von New Mallorca. Leicht hat es Herausgeberin Nelly Berens nicht, bei der Wettbewerbssituation und der Wirtschaftskrise in Spanien.
Medienlandschaft für Deutsche auf Mallorca
Die Mallorca-Zeitung (Foto in der Mitte) ist die älteste und renommierteste Zeitung für Deutsche, für Touristen wie Langzeiturlauber wie Ausgewanderte. Einst von ehemaligen Journalisten der Frankfurter Allgemeine Zeitung gegründet, gehört sie heute zum großen Medienkonzern Iberica in Madrid, zu dem auch die SURdeutsche Ausgabe an der Costa del Sol zählt. Dann gibt es neben den unten abgebildeten Zeitungen noch die "malle-Ballemann-Zeitung",auch im Postkartenformat und das sogennante Inselradio unter 98,5.
Interview mit Nelly Berens, Gründerin und Herausgeberin von New Mallorca
Seit wann leben Sie auf Mallorca und was gefällt Ihnen hier besonders?
Ich lebe seit Anfang 2006 auf Mallorca. Das Schöne an dieser Insel ist das milde Klima. Die Sonne gibt mir immer wieder Elan und wirkt sich positiv auf meine Arbeit aus.
Wie kommt man auf die Idee, in Mallorca eine Zeitschrift zu gründen? Der Medienmarkt allgemein gilt nicht gerade als einfach.
Die Idee mit dem Magazin ist nicht von mir, sondern von meinem verstorbenen Mann. Er hat in Deutschland als Redaktionsleiter für ein Lokalmagazin im DIN A6 Format gearbeitet und weitere Magazine dieser Art auch in anderen Orten installiert. Unser großer Traum war es, in Spanien solch ein Magazin zu machen. Klein und unkonventionell. Damals wollten wir das Projekt an der Costa Blanca starten. Leider kam es nicht mehr dazu. Nach seinem Tod bin ich mit meinem Sohn nach Mallorca gekommen, um für uns eine neue Zukunft zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt war die Idee mit dem Magazin in weite Ferne gerückt. Erst als ich, Jahre später, Stefan Götz, meinen jetzigen Geschäftspartner, kennengelernt habe und ihm meinen Traum vom kleinen Magazin erzählte, entfachte die Idee neu. Stefan Götz und ich griffen den Traum auf und realisierten ihn. Natürlich gibt es sehr viele Magazine auf der Insel hauptsächlich im Hochglanzformat. Wir dagegen sind eher alternativ und unkonventionell. Trotzdem haben wir den Anspruch, New Mallorca für alle Leser interessant zu halten. Ich denke, das ist uns gut gelungen.
Wieso dieses Format? An der Costa del Sol zum Beispiel ging das Reiseführerformat - bei 74 kostenlosen Hochglanzmagazinen - gar nicht.
Ich kenne das Magazin nicht, daher kann ich mich darüber nicht äußern. Ich weiß nur, dass in Deutschland das Format DIN A6 gang und gäbe ist. Hauptsächlich sind es Magazine, die Kunst, Kultur und Veranstaltungen in den Vordergrund rücken, ohne abgehoben zu sein. Sie sind gerade bei Studenten und den Alternativen sehr beliebt. Die kleinen Magazine sind kostenlos und informativ. Was will man mehr?
Wo wird New Mallorca überall vertrieben?
New Mallorca liegt auf der gesamten Insel aus. Die Residenten erreichen wir durch unseren Kooperationspartner, die Müllermarkt Filialen, die Touristen finden uns in allen Palma City Sightseeing Bussen und Zügen sowie in Touristikinformationsbüros. Außerdem sind wir in allen Szenelokalen vertreten. In Deutschland, Köln, Berlin und Düsseldorf, begnügen wir uns damit in einigen spanischen Restaurants, Weinhändlern und Bodegas auszuliegen.
Wie ist die Resonanz auf "New Mallorca"? Und in Deutschland?
Die Resonanz auf New Mallorca war gerade anfangs sehr negativ. Wir wurden viel belächelt und mussten uns oft anhören, dass es viele solcher Magazine gegeben habe, die alle nicht mehr existieren. Man räumte uns kaum Chancen ein. Wir ließen uns jedoch nicht beirren und nutzten jede Kritik dazu, um New Mallorca von Monat zu Monat besser zu gestalten. Inzwischen, so scheint es, hat man uns zur Kenntnis genommen. Erst vor kurzem wurden wir von der Mallorca Zeitung für ein Interview kontaktiert. In Deutschland freuen sich die Leute, dass es uns gibt und wundern sich darüber, dass wir überhaupt dort ausliegen.
Kann man heute in der spanischen Krise davon leben, wie reagieren die Anzeigenkunden?
Wir haben im Winter New Mallorca auch auf spanisch herausgegeben (s. Foto links). Es war mit sehr viel Arbeit und Kosten verbunden. Leider mussten wir nach der zweiten Ausgabe feststellen, dass der spanische Markt für spanische Leser absolut nicht funktioniert. Die Spanier inserieren in unserem Magazin nur, weil sie deutsche Kunden erreichen möchten. Gerade in der Krise sind aber die Unternehmer für Werbung offen. Natürlich ist der Markt sehr eng geworden, aber wir können uns nicht beschweren. Mit modernen Serviceleistungen, eigenen großen Veranstaltungen und Charity-Events versuchen wir, unsere Kunden zu überzeugen.
Wer sind die Mitarbeiter von New Mallorca?
Wir haben nur freie Redakteure, die regelmäßig für uns schreiben.
Was waren bisher die erfolgreichsten Themen?
Hexen und Magie in Spanien und MMS: Das Mallorca Münchhausen Syndrom.
Wie sehen die Zukunftspläne aus? Zum Beispiel auch, was die Socialnet-Portale angeht?
Unser Ziel ist es, unser Magazin auch auf dem Festland zu installieren. Socialnet Portale sind sicher sehr wichtig, um Kontakte zu schaffen, allerdings wird das Internet auch sehr oft missbraucht, um Anfeindungen zu schüren. Ich halte mich damit etwas zurück und konzentriere mich mehr auf das Printmedium.
Nelly, wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Geschäftspartner, dem Layouter Stefan Götz, toitoitoi für die Zukunft und Durchhaltevermögen für dieses originelle Heft.
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Weihnachten Dresden besinnlich - Die schoenste Weihnachtsstadt Europas)