Manchmal, für kleinere Schnitte, genügen schon Grundwissen, eine Baumsäge, Wundwachs und eine standfeste Leiter. Für Hecken werden, als Maß, Dachlatten, eine Schnur, und eventuell eine elektrische Heckenschere benötigt.
Wenn der Winter sehr streng ist, kann noch bis zum Februar geschnitten werden. Bei Obstbäumen, die früh blühen, zum Beispiel Sauerkirschen, muss darauf geachtet werden, dass sie noch keine Blütenknospen haben. Sie sollten besser im Herbst geschnitten werden.

Warum sollten Gehölze geschnitten werden?

Ingo Schumann, Pflanzencenter Moers: "Pflanzen in der freien Natur, werden nie geschnitten und sehen doch wunderbar aus. Daraus darf nicht geschlossen werden, dass bei den Gehölzen in Gärten und Anlagen ebenfalls keine Schnitte erforderlich sind. Es ist deshalb unser Ziel, die natürliche Wuchsform eines Gehölzes zu erreichen und zu erhalten. Da wir teilweise züchterisch beeinflusste und fremdländische Gehölze verwenden und oft auch bestimmte Anforderungen an diese stellen (zum Beispiel Blütenreichtum), bedarf es dazu regelmäßig eines Eingriffes."

Warum sollen Bäume und Gehölze im Frühjahr geschnitten werden?

Ingo Schumann: "Wenn die Sträucher zu dicht wachsen, weniger prächtig blühen, lichtet man sie aus. Bei diesem Schnitt sollte der Wachscharakter der Pflanze gewahrt bleiben. Bei Blütensträuchern ist ein regelmäßiger Schnitt in einem Turnus von etwa zwei bis drei Jahren, erforderlich. Werden sie nicht geschnitten, treiben bei ihrem akrotonen (verstärkter Trieb – und Blattbildung im äußeren Kronenbereich) Wachstum nur die obersten Knospen aus, wodurch die Pflanzen von unten her verkahlen. Der Rückschnitt herunter auf das alte Holz erfolgt am besten im Spätwinter, wenn keine schädigenden Fröste mehr zu erwarten sind. Die Blüten der meisten Sträucher sitzen am Ende des Jahrestriebes und sind praktisch der Abschluss des Jahreswachstums."

Wie wirkt sich der Frühjahrsschnitt für die Blüte, Fruchtfolge und für das Wachstum insgesamt aus?

Ingo Schumann: "Die Sträucher reagieren mit einer üppigen Blütenvielfalt am mehrjährigen Holz. Durch viele Blüten können ein Teil der Sträucher reich verzierte Früchte tragen (zum Beispiel Zieräpfel, Zierquitte). Die Pflanzen treiben mit frischem hell und dunkelgrünem Laub aus, der Strauch wirkt dadurch lebendiger. Wenn man regelmäßige Schnittperioden (zwei bis drei Jahre) einhält, kann man den Wuchs der Pflanze teils selbst bestimmen."

Beim Gehölzschnitt ist Erfahrung gefragt

Viele Gärtner erlangen das richtige Gefühl, wie viel abgeschnitten werden muss, erst im Lauf der Jahre. In der Wuchsperiode sehen sie, wie die Pflanzen sich durch den Schnitt entwickeln und können daraus Schlüsse für den nächsten Schnitt ziehen. Einige legen sich auch einen Schnittkalender an, um langfristig beurteilen zu können, welche der Pflegemaßnahmen zu einem positiven Ergebnis führten. Ingo Schumann, Gartencenter-Schlößer, Moers, Gärtner im Landschafts- und Gartenbau, stellt fest, warum Bäume und Gehölze geschnitten werden müssen und gibt Ratschläge zum Frühjahrsschnitt.

Grundregeln zum Herbstschnitt

Im Herbst oder beim Beginn des Winters werden die Baumkronen, besonders von Steinobst, bei frostfreiem Wetter, ausgelichtet, damit ein Wuchsanreiz gegeben wird und die Früchte zwar im nächsten Jahr eine ausreichende Beschattung, aber auch genügend Platz haben. Es ist besonders darauf zu achten, die an Mehltau erkrankten Triebspitzen bei den Obstbäumen und Beerensträuchern zu entfernen. Man erkennt sie an der grauen Färbung der Rinde und der kümmerlichen, offenen Entwicklung der Knospen.

Bei Spätpflanzungen aller Bäume und Gehölze erfolgt ein Pflanzenschnitt im Herbst. Alle Bäume sind im Herbst für einen weißen Baumanstrich aus speziellem Kalk, vom untersten Baumende bis in die Krone, der Frostschäden verhindern hilft, dankbar.

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