OK entstand in Boston als Abkürzungskalauer in der "Boston Morning Post"

Sowohl Metcalf als auch Read beschrieben diese Theorie. Read zunächst am 19. Juli 1941 im "Saturday Review of Literature" und Metcalf in seinem Buch: "OK – The Improbable Story of America's Greatest Word". In einem sehr kurzen Artikel der "Boston Morning Post" vom 23. März 1839 wurde angeblich zum ersten Mal das Wort "okay", allerdings in der abgekürzten Version "OK" verwendet. In dem kurzen Zeitungsbericht ging es um eine humorige Vereinigung, die sich gegen den Einsatz von Tischklingeln gebildet hatte. Seit Sommer 1938 in Boston, später auch in New York und New Orleans, war es modern, vor allem in Zeitungen, Ausdrücke bewusst falsch abzukürzen. So gab es damals Abkürzungen wie "K.G." für "know good" (no go), "OW" für "oll wright" (all right), "NS" für "nuff said" (enough said) oder "KY" für "know yuse" (no use). Das war der Grund, warum der Schreiberling des Artikels in der "Boston Morning Post" die falsche Abkürzung "OK" für "oll correct" kreierte und verwendete.

OK verbreitete sich schnell und eroberte die Welt

Wie die meisten Moden war die Verwendung der Abkürzungskalauer nur eine temporäre Geschichte und die meisten Abkürzungen gerieten nach kurzer Zeit in Vergessenheit, nicht jedoch das beliebte "OK". Metcalf und Read haben dafür folgende Erklärung: Etwa ein Jahr nach der ersten Verwendung von "OK" in der "Boston Morning Post" trat der achte amerikanische Präsident Martin van Buren zur Wiederwahl für eine zweite Amtszeit an. Sein holländischer Name war für viele Amerikaner schwierig auszusprechen, so kam er schon früh an seinen Spitznamen "Old Kinderhook", da er in Kinderhook geboren wurde. Seine Anhänger erinnerten sich während des Wahlkampfes an die verwendete Abkürzung im Jahr zuvor und warben deswegen mit dem Slogan: "O.K. is OK!" Obwohl Martin van Buren den Wahlkampf verlor und seine politische Karriere 1841 beendete, wurde die Abkürzung OK wieder bekannt und verbreitete sich schnell in Amerika und nach kurzer Zeit auch in der ganzen Welt.

OK – Theorien von Kontrolleuren und Initialen

Gleich mehrere Theorien von diversen Kontrolleuren und deren Initialen haben sich durchgesetzt, auch wenn sie laut Metcalf und Read eher unwahrscheinlich sind. Die Geschichten sind ähnlich. In jeder Geschichte geht es um einen Kontrolleur, der ein gewisses Produkt kontrolliert und dessen Initialen O.K. sind. Um zu bestätigen, dass die Produkte in den verpackten Kisten kontrolliert wurden und dem Standard entsprechen, schrieb der Kontrolleur seine Initialen O.K. darauf. Dadurch soll das "OK" als Wort der Zustimmung entstanden sein. Fünf solcher Theorien sind im Umlauf:

  1. Die Theorie vom deutschen Kartoffelzüchter Oskar Keller: Oskar Keller markierte seine geprüften Kisten mit Kartoffeln mit seinen Initialen, bevor er sie nach Zentralamerika lieferte.
  2. Die Theorie des Fordkontrolleurs Otto Krüger: Otto Krüger soll angeblich bei der Endkontrolle von Autoteilen der Firma Ford die geprüften Teile mit seinen Initialen beschriftet haben.
  3. Die Theorie des Fordkontrolleurs Otto Krause: Ebenfalls bei der Firma Ford in Detroit soll Otto Krause Autoteile geprüft und markiert haben.
  4. Die Theorie des Kontrolleurs Otto Kern: Otto Kern soll die Platinen in einer Elektrofirma geprüft und mit seinen Initialen beschriftet haben.
  5. Die Theorie des Lagerverwalters Otto Krüger: Vor allem in den 50er Jahren wurde diese Theorie vermittelt, dass Otto Krüger in einer New Yorker Firma alle zu versendenden Artikeln mit seinen Initialen gekennzeichnet haben soll.

OK – Theorien von sprachlichen Missverständnissen

Beide verbreiteten Theorien, die auf sprachlichen Missverständnissen basieren, haben etwas gemeinsam, nämlich den Schauplatz der Geschichten, da sie beide auf Häfen spielen. Die erste Theorie basiert auf einer Geschichte, die sich im Altertum auf einem Hafen in England abgespielt haben soll. Es wurden günstige Aushilfsarbeiter eingestellt, deren Aufgabe es war, die Schiffe leerzuräumen. Ihr Englisch war nicht besonders gut, da sie meist aus anderen Ländern stammten. Einer dieser Arbeiter sollte einen entsprechenden Vermerk in einer Liste einschreiben, wenn ein Schiff leer war. Dieser Vermerk war "All Clear". Wegen fehlenden Englischkenntnissen soll dieser Arbeiter dieses "All Clear" als "OK" abgekürzt haben. Die zweite Theorie basiert auf einer Geschichte, die sich auf einem französischen Hafen abgespielt haben soll. Wenn ein Schiff im Hafen einlief, riefen die Leute am Schiff "Am Kai!", um den Hafenmitarbeitern zu signalisieren, dass sie das Schiff befestigen und anleinen sollten. Nachdem es in Frankreich war, wurde natürlich auf Französisch gerufen, nämlich "Au Kai". Manche Menschen glauben, dass dieser Ruf falsch verstanden wurde und daher das "OK" stammt.

Es gibt noch viele andere Theorien, aber eigentlich ist es auch nicht so wichtig, wie das "OK" entstanden ist. Solange es jeder versteht, ist ja eigentlich alles OK. Man sagt, es sei das am öftesten verwendete Wort weltweit und auch das erste Wort, das am Mond gesprochen wurde.

Mal ehrlich, wie oft sagen Sie "OK"?

OK (Bild: pixabay.com)

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