Oscar-Gewinner 2012

Oscar-Gewinner 2012 (Bild: oscar.go.com)

Die Mitglieder der Jury haben vom 17. Dezember 2012 bis zum dritten Januar 2013 Zeit die Nominierungen festzulegen. Sieben Tage später werden die auserwählten Filmeschaffenden bekanntgegeben. Bis zum 19. Februar muss sich die Academy auf Sieger einigen ehe diese am 24. Februar 2013 im Rahmen der Oscar-Verleihung gekürt werden. Einen klaren Favoriten wie "The King's Speech" vor zwei Jahren gibt es nicht, dafür aber jede Menge Geheimtipps auf Anwärter auf die begehrte Trophäe.

Zu den absoluten Topfavoriten zählen ironischerweise drei Filme, die noch gar nicht in den deutschen Kinos anliefen. Laut Gesetzbuch qualifiziert sich ein Film als möglicher Oscar-Anwärter bekanntlich dann, wenn er in den USA vor Jahresende anlief.

Abraham Lincoln: Hobbit-Jäger?

Zu diesen fünf Filmen gehört unter anderem "Der Hobbit". Peter Jacksons Nachschlagewerk zur "Herr der Ringe"-Trilogie feiert schon am 13. Dezember Premiere in Deutschland. Vor allem in den Kategorien der Effekte und Klänge gehört J.R. Tolkiens Geschichte über Bilbo Beutlin zu den großen Favoriten. Oscar-Chancen: 90 %

Um die großen Preise der besten Darsteller, sowie des Regisseurs und ohnehin besten Filmes werden sich aber andere Titel streiten. "Lincoln", bei uns zu sehen ab dem 24. Januar 2013, könnte das große Comeback von Steven Spielberg werden, der mit Sally Field und Daniel Day-Lewis als Präsidentenpaar gleich zwei Schauspieler in den Hauptrollen ins Rennen schickt. Größte Aufmerksamkeit gilt aber bislang Tommy Lee Jones als Thaddeus Stevens, der als sicherer Kandidat für die beste Nebenrolle gilt. Oscar-Chancen: 100 %

Musical und Bin Laden: Unschlagbare Erfolgskonzepte

Tom Hoopers Version des Musicals "Les Miserables" ist ein weiterer Topfavorit, startet bei uns aber erst am 21. Februar. Filme wie "The Artist" haben in der Vergangenheit bewiesen, dass dieses Genre bei der Academy gut ankommt. Hugh Jackman, Anne Hathaway, das Drehbuch, die Kostüme, die Ton-Kategorien sowie Hooper selbst dürften sich Hoffnungen machen. Oscar-Chancen: 85 %

Anne

Regisseurin Kathryn Bigelow, stahl ihrem Ex-Mann James Cameron und seinem 3D-Spektakel "Avatar" im Jahre 2010 nicht nur sechs Oscars, sondern auch die Show. Nach ihrem Bombenentschärfungs-Hit "The Hurt Locker" gilt nun auch die Jagd auf Osama Bin Laden ("Zero Dark Thirty") als heißer Oscar-Anwärter. Die Academy steht auf militärische US-Erfolgsgeschichten. Mit einer Darstellerin wie Jessica Chastain (oscar-nominiert in "The Help") gibt es neben Ton, Drehbuch und Regisseurin auch eine Favoritin unter den Darstellerinnen. Oscar-Chancen: 95 %

Bond, Batman und Avengers nur Außenseiter

"Life of Pi" (Start in Deutschland: 26. Dezember 2012) und "Cloud Atlas" dürfen sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf einige Nominierungen machen. Vor allem Ang Lees Film über einen "Schiffbruch mit Tiger" gilt als sicherer Kandidat für alle filmtechnischen Kategorien in Sachen Schnitt, Effekte und Abmischung. Oscar Chancen: 75 %

Tom Tykwers Verfilmung bleibt dagegen ein Außenseiter, auch wenn die fantastische Geschichte es wert wäre prämiert zu werden. Visuell faszinierend ist die dreistündige Schwerkost allemal. Kassenschlager wie "The Dark Knight Rises", "Marvel's The Avengers" oder "Skyfall" bleiben bei der Academy bestenfalls Kandidaten für Sound und Optik, wobei Adeles Titelsong "Skyfall" zu den großen Musikfavoriten zählt.

Ziemlich beste Chancen auf "Bester Auslandsfilm"

Deutschland darf seinem DDR-Drama "Barbara" Außenseiterchancen ausrechnen, doch zu den großen Favoriten unter den nicht englischsprachigen Filmen zählen Frankreichs "Ziemlich beste Freunde" und Österreichs "Liebe". Letzterem werden sogar für Darstellerin Emmanuelle Riva und Schöpfer Michael Haneke Titelchancen eingeräumt. Beim besten Animationsfilm wird es dagegen einen Dreikampf zwischen "Ralph reicht's", "Frankenweenie" und "Merida" geben. "Die Tribute von Panem" werden wohl leer ausgehen, dafür ist Jennifer Lawrence zusammen mit Hangover-Star Bradley Cooper ein heißer Komödien-Tipp für Hauptrollen-Nominierungen ("Silver Linings Playbook"), während Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman in "The Master" überzeugen.

Wer macht das Rennen?


Ben Afflecks "Argo" sowie das Piloten-Drama "Flight" mit Denzel Washington und der Tsunami-Streifen "The Impossible" zählen zu weiteren Geheimtipps. "Beasts of the Southern Wild" stellt eine der kuriosesten Stories der letzten Jahre dar, während Quentin Tarantinos "Django Unchained" dank Christoph Waltz, Drehbuch und Leonardo Di Caprio ebenfalls berechtigte Aufmerksamkeit geschenkt werden darf.

Fazit: Wer am Ende der große Sieger des Abends sein wird bleibt glücklicherweise schwer abzuschätzen, doch wenn Abraham Lincoln und die Osama-Bezwinger ins Rennen geschickt werden wird Amerika nur schwer weggucken können. Ein Musical war schon beim letzten Mal der große Abräumer – eine Neuauflage wäre langweilig. Wird es "Der Hobbit" wird aber ebenfalls jeder sagen: "Irgendwie habe ich es gewusst". Daumen drücken für die visionären Underdogs!

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