Zwar werden durch die Naturfarben die Ostereier nicht so satt in der Farbe, aber das muss ja kein Nachteil sein. Auf den weniger intensiven Hintergrundfarben wirken Verzierungen besonders edel und pastellige Töne gehören ja auch optisch eher zum Frühling und zu Ostern und dem zarten Ostergebäck als grellbunte Eier. Zudem kann man die Intensität der Farben auch noch variieren, indem man beispielsweise einen anderen natürlichen Farbgeber benutzt oder die Eier einfach länger dem Farbbad aussetzt. Und wer hier auf bestimmte Pflanzen allergisch reagiert, der nimmt eben einfach andere. Das ist ja auch das Schöne beim Selbermachen: Man weiß einfach, was drin ist.

Was ist drin? Welche natürlichen Eierfarben kommen in Betracht?

  • Rote Ostereier bekommt man durch Verwendung von rotem Tee, Rotkohl, schwarzem Johannisbeersaft und Roter Bete. Preiselbeeren verleihen einen zarteren Rotton bzw. ein wunderschönes Rosa.
  • Rotkohlblätter oder der Saft von Blaubeeren macht die Eier lila.
  • Gelb werden unsere Ostereier, wenn wir sie mit Safran, Kamilleblüten, Kurkuma oder auch Kümmel oder geriebenen Karotten behandeln.
  • Das Gelb wird dunkler und geht bis ins Orangene über, wenn wir Rooibos-Tee oder Ringelblumenblüten verwenden.
  • Schwarzer Tee oder Kaffee zum Färben ergibt braune Eier.
  • Einen gelbbraunen Farbton erreichen wir mit Zwiebelschalen.
  • Brennnesseln, Johanniskraut, Petersilie und Spinat machen die Ostereier grün, Birkenblätter hellgrün.
  • Blaue Eier erhält man durch Färben mit Holundersaft oder Heidelbeeren.

Bevor es nun im nächsten Abschnitt mit der Anleitung weitergeht, hier noch 3 Tipps für das beste Farbergebnis:

  • Verwenden Sie weiße Eier für ein optimales Farbergebnis
  • Ein Schuss Essig macht die Schale aufnahmefähiger für die Farbe
  • Zugabe von Pottasche oder Kaliumcarbonat lässt die Farben intensiver werden

Eier natürlich färben - so geht's

Für jede gewünschte Farbe wird ein Pflanzensud hergestellt. Es ist sinnvoll, dafür alte Töpfe zu verwenden, denn manchmal ist die Farbe doch recht hartnäckig. Der Sud besteht aus Wasser und den zerkleinerten Pflanzen bzw. dem Gewürz. Dazu kommt ein Schuss Essig, der die Schale anrauht und so für eine bessere Farbaufnahme sorgt. Man kann die Eier auch vorher einzeln mit Essig behandeln, aber wenn man gleich Essig in den Sud gibt, verringert das den Arbeitsaufwand und das gewünschte Ergebnis wird dennoch erzielt.

 

Zutaten und Kochzeiten für Farbsud aus einem Liter Wasser:

  • Gemüse und Pflanzen kommen zu etwa 300 Gramm in einen Liter Wasser, die Kochzeit beträgt etwa eine halbe Stunde.
  • Rinden und Wurzeln kommen mit etwa 50 Gramm hinein und müssen 1-2 Tage einweichen, bevor sie 1-2 Stunden gekocht werden.
  • Von Beeren, Blüten und Blätter braucht man ebenfalls circa 50 Gramm, sie müssen nur wenige Stunden einweichen und haben eine Kochzeit von einer halben bis ganzen Stunde.
  • 30 Gramm Kaffee, Tee und andere Flüssigkeiten werden ohne Einweichen 20 bis 30 Minuten in einem Liter Wasser gekocht.

 

Das Färben: die Möglichkeiten

  • Die Eier können mit dem fertigen Farbsud noch einige Zeit (5-10 Minuten) gekocht werden.
  • Die Eier werden vorher gekocht und dann für eine halbe Stunde in den Farbsud gelegt und ziehen gelassen. Warme gekochte Eier nehmen nämlich die Farbe am Besten auf.
  • Bereits gekochte Eier werden in den erkalteten Farbsud gelegt. Je länger sie darin verbleiben, umso intensiver wird auch hier die Farbe,
  • Weiße Muster im Osterei bekommt man, wenn man diese mit einem Holzstäbchen und heißem Wachs auf das Ei zeichnet, dieses dann kalt (!!!) färbt und nach dem Trocknen dann noch einmal ins heiße Wasser gibt, damit sich das Wachs ablöst.
  • Muster lassen sich auch schön mit einem Schaschlikstäbchen in die Schale ritzen.
  • Generell bietet der gleichmäßige Hintergrund eine wunderbare Basis für weitere Bemalungen.
  • Marmorierungen erzielt man, wenn man Frischhaltefolie mit der Eierfarbe darauf leicht "knittrig" um das Ei wickelt und erst nach dem Trocknen wieder entfernt. Der Vorgang kann bei Bedarf wiederholt werden.
  • Einen besonderen Glanz erhalten die natürlich gefärbten Ostereier, wenn sie nach dem Färben und Trocknen mit ein paar Tropfen Öl oder etwas Margarine eingerieben werden.
Sonja, am 22.01.2018
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)

Autor seit 12 Jahren
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