Wichtig bei einer Pergola ist die Standfestigkeit und die Tragkraft bei Schneelast.

Die Fußsockel habe ich also bei einer Nachbarin ausgegraben. Allein die Eisen zur Befestigung kosten fast 20,-- € pro Stück. Dann hing natürlich noch der ganze Batzen Beton dran. Das zu entsorgen wäre teuer geworden. Nachdem ich die Standorte bestimmt hatte, wurden die so wie sie waren in die Erde eingegraben. Die sind erdbebensicher, und die lotrechten Trägerbalken berühren nicht den Erdboden. Damit faulen die auch nicht so schnell von unten weg. Das macht also schon mal Sinn. Stabilität und konstruktiver Holzschutz ist das A & O. Auf diese Stützen kommt mein uralter 4,40 Meter langer Balken. Der war vorher in einer Scheune, war was Höheres, hatte eine tragende Position inne. Also, wenn der nicht stabil ist, weiß ich es auch nicht. Vorläufig fixiere ich den mit Winkeleisen. Die kommen später, wenn alles gut verschraubt ist, wieder ab.

H-Anker für Punkt-Fundamente setzen

Die Holzkonstruktion bei einem Vordach muss solide sein, im Winkel und genau ausgemessen.

Ich habe also eine Länge von 4,40 abzudecken. Die Standard Dachplatten sind 2 Meter lang und 0,95 m breit. Müssen sich aber überlappen, damit kein Regen durchkommt. Ich kann somit mit 6 Platten auf die Länge auskommen. Nun mache ich die Breite auf 2,80 Meter. Warum? Damit ich bei den doch teuren Platten kaum, oder am besten gar keinen Verschnitt habe. Also werden 9 Dachplatten gekauft, davon werden drei genau mittig mit der Flex halbiert. Die kürzeren Stücke natürlich nach unten, damit die ganzen Teile die um mindestens 15 Zentimeter in der Länge überlappen können. Wie es bei Dachpfannen ja auch gemacht wird. Je flacher das Gefälle (Wasserablauf), desto mehr sollten die überlappen. Da die Platten ja Tal und Steg haben (oder Wellen), liegen die in der Breite mindestens eine, besser zwei Nuten übereinander. Dadurch müssen aber die Ersten sehr sauber im Winkel sein, weil sonst das ganze Dach schief wird.  

Die sechs halbierten Stücke decken genau die untere Llänge ab.

Ich passe meine Pergola den Maßen des Materials an, um Verschnitt zu vermeiden.

Winkel und Maß muss stimmen, sonst wird es Fusch. Deshalb ist der Plan im Vorfeld so wichtig.

Kein Zentimeter Verschnitt bedeutet Geldersparnis!

Die Quer-Latten sind so dicht gelegt, dass sich nichts verbiegt, auch nicht bei Schnee.

Bis hierhin habe ich 6 Oberbalken, neun Dachplatten, Dachschrauben und Abstandshalter gekauft. Alle tragenden Balken und Bretter stammen von einer alten Scheune. Das wirkt rustikal und kostet kein Geld. Meine komplette Pergola hat mich unter 150,-- € gekostet. Fertig kaufen wäre weniger solide und vier bis fünfmal so teuer. Die Bretter tragen die Dachplatten. Die sind nah genug beieinander, um selbst eine größere Schneelast auszuhalten. Aber weit genug entfernt, damit ich mit dem Oberkörper noch durchkomme. Denn ich muss ja von oben alles festschrauben, ohne darauf herumzulaufen! Da sollte man auch nicht sparen. Wenn der Wind unter 12 m² Fläche pfeift, muss das schon solide halten. Die Schrauben haben einen Dichtungsring und sind etwas teurer. Es ist klar, dass wir bei Plastikdächern Tal und Kamm haben. Im Tal läuft das Wasser ab, im Kamm wird geschraubt. Aber wir nehmen sogenannte Abstandhalter, damit der Kamm nicht gedrückt wird, oder gar einreißt.  

Lieber eine Schraube mehr, als Flattern und Abriss bei starkem Wind.

Immer in den Kamm schrauben und Abstandhalter verwenden

Am Kleinmaterial sollte nicht gespart werden!

Abstandhalter sind wichtig! Auch Schrauben mit Dichtungsring und Unterlegscheibe, sonst reißen die aus!

Die Kanten sollten nur ganz knapp überlappen.

Ränder und Kanten lasse ich nur ganz knapp überlappen. Starke Windböen ließen die sonst wippen. Dabei reißen die leicht ein. Je besser die fixiert sind, desto länger hält die Konstruktion. Natürlich sollten alle hölzernen Teile überdeckt sein. Ihr wisst es ja nun schon, das nennt man konstruktiven Holzschutz. Somit muss ich weniger Holzschutzmittel verstreichen, denn das ist auch nicht gerade billig. So kann man mit kleinen, vorausschauenden Tricks doch einiges an Geld sparen. Und das ist ja immer irgendwie zu knapp. Meine Konstruktion ist ordentlich befestigt, denn die muss im Winter mal eben hochgerechnet 5 m³ Schnee tragen können. Besonders wenn der antaut und wieder friert, hat man schnell mal 1 -2 Tonnen Gewicht auf dem Dach verteilt. Meine Dachrinne stammt von einem alten Carport, hat auch nix gekostet. Aber die bringt mir wieder Geld. Denn Regenwasser ist bis dato noch umsonst und schont die Umwelt. Ich wiederhol noch mal die wichtigsten Tipps:

Erstmal planen und berechnen. Material im Vorfeld und nicht überhastet besorgen. Nachbarn sind manchmal froh, wenn man denen alte Sachen abnimmt. Nachbarschaftshilfe erspart teure Handwerker. Alte Balken sind besser als neue, da abgelagertes Holz nicht mehr arbeitet. Die Maße so auslegen, dass wenig Verschnitt entsteht. Sich auch nicht scheuen, mal jemanden um Rat zu fragen. Lassen Sie ruhig die Kunde von ihrem Bauvorhaben die Runde machen, möglicherweise kommen dann Sachangebote von selbst. Und ganz wichtig: "Achten Sie auf ihre eigene Sicherheit!" Leitern, Arbeitsschuhe und Werkzeug sollten solide sein.

Na dann frohes Schaffen und gutes Gelingen!

Fast fertig, fehlt nur noch die Dachrinne!
Wichtig ist bei den ersten Platten ...

Wichtig ist bei den ersten Platten der Winkel, sonst wir alles schief!

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