Ist die Haltung dieser giftigen Tiere im Terrarium nur etwas für potentiell lebensmüde Freaks?

Nein keineswegs, denn selbst Wildfänge verlieren im Terrarium mit der Zeit ihre Giftigkeit. Dies liegt daran, dass die Frösche die Bausteine für ihr Gift nicht selber bilden können, sondern über die Nahrungskette (Milben, Käfer, Ameisen) aufnehmen müssen. Bei entsprechender Fütterung im Terrarium verlieren Sie die Möglichkeit dieses Gift herzustellen.

Es dauert aber mindestens 1 Jahr, bis das Gift kaum noch nachgewiesen werden kann. Bei Tieren aus Nachzuchten konnte gar kein Gift festgestellt werden. Bei neu gekauften Tieren, speziell bei Wildfängen, ist dennoch große Vorsicht geboten!

Wer diese bunten Frösche in seinem Wohnzimmer ansiedeln möchte sollte sich vor Anschaffung der Tiere ausführlich über eventuelle Risiken und die artgerechten Haltungsbedingungen informieren. Da die Pfeilgiftfrösche unter Artenschutz (Washingtoner Artenschutzabkommen CITES, Anhang II (Handelsbeschränkung)) stehen, ist eine Meldung der Tiere bei der zuständigen Behörde durchzuführen (dies gilt auch für Tiere aus Nachzuchten). In Österreich ist dafür die Bezirkshauptmannschaft bzw. das Magistrat zuständig.

Bilder: www.pixelio.de

Terrarienhaltung der bunten Frösche

Bereits einige Wochen vor der Anschaffung der zukünftigen Bewohner sollte das Terrarium fertig eingerichtet sein und "eingefahren" werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Frösche das richtige Klima vorfinden.

Pfeilgiftfrösche benötigen ein Regenwaldklima, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und der richtigen Temperatur, um sich wohl zu fühlen. Die genauen Werte sind mitunter für die einzelnen Arten unterschiedlich, worauf bei der Vergesellschaftung mehrerer Arten geachtet werden muss. Die Luftfeuchtigkeit kann in einem Terrarium entweder durch einen Ultraschallverdampfer, einen fließenden Bach oder durch häufiges Sprühen erreicht werden. Temperaturregler sorgen für die richtige Tag- und Nachttemperatur.

Je nach den zu haltenden Arten ist auch auf deren Grundbedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Es gibt Arten die auf dem Boden in einer Laubschicht leben oder kletternde Arten, die ausreichende Klettermöglichkeiten benötigen. Auch auf die richtige Bepflanzung ist Bedacht zu nehmen. Geeignet sind unter anderem Bromelien (werden auch gerne zum Ablaichen genommen), Orchideen, Farne, Moose und ähnliche.  

Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die meisten Arten revierbildend sind, das heißt, dass sich Männchen untereinander oft nicht vertragen und Revierkämpfe abhalten. Manchmal simuliert das unterlegene Männchen dann das Verhalten eines Weibchen, aber dies bedeutet in jedem Fall Stress für die Tiere.

Auch auf die richtige Fütterung ist zu achten. Pfeilgiftfrösche sind Insektenfresser. Auch wenn sie im Terrarium nicht dieselben Futtertiere erhalten wie in freier Wildbahn (und damit keine Giftstoffe bilden können), muss man sich doch bewusst machen, dass man die Tiere mit lebenden Insekten füttern muss.  

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