Manche Balkon- und Gartenpflanzen vertragen Frost

Robusten Stauden und Zwiebelblumen kann im Frühjahr auch ein leichter Frost nichts mehr anhaben. Zu diesen Pflanzen gehören Krokus, Winterling, Lenzrose,Traubenhyazinthe, Rosenprimel "Belarina", Schlüsselblume, Küchenschelle, Vorfrühlings-Alpenveilchen, Schaumblüte, Narzisse und die Schachbrettblume.

Bis zu den Eisheiligen, das ist der Zeitraum vom 11. bis 15. Mai, kann es zu Bodenfrost kommen. Bis dahin benötigen kälteempfindliche Pflanzen im Gemüsebeet und Sommerblumen und die mediterranen Pflanzen wie Oliven- oder Zitronenbaum und Oleander einen Schutz vor Kälte

Der richtige Frostschutz für empfindliche Pflanzen

Bei allen Frostschutzmaßnahmen ist es wichtig, gleich morgens die Abdeckungen zu entfernen, sobald die Temperaturen über fünf Grad steigen. Das gilt insbesondere für Pflanzen, die von fleißigen Insekten wie Hummeln und Bienen bestäubt werden. Als Schutz gut geeignet sind folgende Methoden:

Schon mit den einfachsten Mitteln kann man im Frühjahr den Frühblühern und den ersten aus dem Boden schießenden Trieben Schutz vor Nachtfrost bieten. Schön sind diese "einfachsten Mittel" nach meinem Empfinden alle nicht, aber praktisch und ja auch nur vorübergehend für eine kurze Zeit.

  • Je nach ihrer Größe können einzelne Pflanzen durch ein Überstülpen von Gläsern, Bechern, Schüsseln oder Eimern und ähnlichem schützen. Auch Plastik- oder Papiertüten eignen sich. Allerdings sollten Plastiktüten mit einigen kleinen Löchern versehen werden, damit die Pflanzen bei Sonnenschein nicht überhitzen.
  • Für mediterrane Pflanzen oder empfindliche Sommerblumen in Balkonkästen reicht bereits ein großer Karton.
  • Manche Gartenliebhaber stellen im Garten einen Wäscheständer für mehrere Pflanzen in einem Beet auf. Damit er wie ein provisorisches Gewächshaus wirkt, wird über den Wäscheständer wärmespeicherndes Material wie Wolldecken, Folie, ein alter Sack oder Gartenvlies gehängt.

Schutz von bereits blühenden Obstbäumen

Bei Obstbäumen kann später Frost besonders große Schäden anrichten. Manchmal haben die Bauern im Alten Land, der Obstkammer Niedersachsens, noch mit Frost zu kämpfen, wenn die Apfelbäume – Äpfel sind das beliebteste Obst der Deutschen - bereits ihre Blüten zeigen, oder – noch schlimmer – in voller Blüte stehen.
Wenn sich Obstbäume noch im Winterschlaf befinden, macht ihnen die Frost nichts aus. Sobald sie Blütenknospen und Triebe angesetzt haben, können Minusgrade eine zerstörende Wirkung haben. Manchmal erfriert sogar die gesamte Ernte.
Für Obstbäume gilt: Geschlossene Knospen vertragen minus vier Grad. Wenn die Blütenblätter schon zu sehen sind, liegt eine Temperatur von minus zwei Grad noch im Toleranzbereich, aber bei offenen Blüten liegt die Grenze bei null Grad.
Die Obstbauern im Alten Land schützen die empfindlichen Blüten vor Frostschäden, indem sie Beregnungsanlagen einsetzen, die einen feinen Sprühnebel auf dem Baum verteilen. Das Wasser kühlt ab und gefriert, während sich die Luft erwärmt. Sind Temperaturen von null Grad erreicht, nehmen Knospen und Blüten keinen Schaden. Das Prinzip nennt man "Frostschutzberegnung".
Dieses System eignet sich auch für private Gärten, wenn die Bäume zu groß sind, um sie beispielsweise mit Gartenvlies zu schützen.

 

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