Das Alte Land mit seiner "Hauptstadt" Jork

Woher kommt der Name "Altes Land"?

Das Alte Land wurde seit 1140 in drei Schritten eingedeicht und somit urbar gemacht. Je näher die Bodengewinnung an die Elbe gelangte, um so schwieriger wurde sie wegen der zahlreichen Sturmfluten. Der dritte Schritt konnte erst zum Ende des 15. Jahrhunderts vollendet werden.

Diese Bodengewinnung geschah durch holländische Siedler. Sie durchzogen das Land mit Entwässerungsgräben. Konnte Land nach der mühsamen Entwässerung in Handarbeit endlich bewohnt werden, wurde es "Altes Land" genannt. Noch nicht bearbeitete Elbmarschen wurden hingegen "Neues Land" genannt. Seit der Fertigstellung der Arbeiten und der Kolonisierung heißt die gesamte Region "Altes Land".

Das Alte Land, ein Paradies für Obstbäume

Jork im Alten Land ist auch Geburtsort für Neuzüchtungen von Apfelsorten wie den Gloster 69 oder den Jamba. Traditionell werden aber bekannte Sorten wie Elstar, Braeburn, Red Prince, Rubens, Holsteiner Cox und die frühe Sorte Delbarestival angebaut. Sie gedeihen im norddeutschen kühlen und gemäßigt-maritimen Klima bestens. Äpfel aus dem Alten Land zeichnen sich durch ein optimales von Zucker und Säure, eine schöne Färbung und eine dünne Schale aus.

Zum Schutz der Blüten und im Herbst der Äpfel werden Beregnungsanlagen eingesetzt, die Blüten und Äpfel mit einer dünnen Eisschicht versehen.

Neben Äpfeln ernten die Obstbauern im Alten Land Birnen, Kirschen, Pflaumen, Erdbeeren und Himbeeren.

 

Sehenswertes im Alten Land

Das Alte Land – der Obstkorb Deutschlands - wird immer häufiger als Urlaubsregion aufgesucht, besonders zur Obstblüte und Obsternte. Besonders Fahrradtouristen genießen die kilometerlange Fahrt durch die Obstanbaugebiete und auf Elbdeichen entlang der Elbe mit dem Blick auf die "großen Pötte" auf dem stark genutzten Wasserweg Elbe. Die Kulturlandschaft Altes Land steht auf der Tentativliste der UNESCO und bewirbt sich somit als Weltkulturerbe. Das Alte Land bietet viel; hier nur drei Beispiele.

Prunkhöfe und Prunktore

Überall im Alten Land gibt es gut erhaltene alte Fachwerkhöfe mit wundervollen, künstlerisch gestalteten Prunkpforten, die bekannten Altländer Tore. Die Dörfer im Alten Land sind Marschhufendörfer, bei denen die Höfe an der Straße liegen und das Land gleich hinter den Höfen beginnt. Zum Zeichen ihres Wohlstands stellten die Bauern ihre Prunkportale an der Einfahrt von der Straße zum Hof auf. Einen der schönsten Höfe bewohnte in Guderhandviertel bei Stade bis zu ihrem Tod im Jahre 1977 die Filmschauspielerin Elisabeth Flickenschild. An diesen historischen Höfen entlang verläuft quer durch die riesigen Obstanbaugebiete der Obstmarschenweg, der auf 100 Kilometern Länge von Kehdungen durch die Elbmarschen bis nach Hamburg führt.

Aurora, die Borsteler Windmühle

Einen Besuch in Borstel lohnt Aurora, die Borsteler Windmühle (Foto © Niedersächsische Mühlenstrasse) in Jork, Ortsteil Borstel. Dieser Galerieholländer trägt den Namen Aurora zu Ehren der Gräfin zu Königsmarck. Ihr Halbbruder war der schwedische Reichsmarschall Carl Gustav von Wrangel, ihr Großvater erster schwedischer Generalgouverneur in Stade. Voltaire stellte Aurora zu Königsmarck auf eine Stufe mit Katharina II., die als Katharina die Große und Kaiserin zu Russland Weltgeschichte schrieb, nicht nur, weil sie 21 Liebhaber gehabt haben soll. In ihrem wechselvollen Leben war Aurora sowohl Geliebte von August dem Starken als auch später Pröbstin des Stiftes Quedlinburg am Harz.

Der Gräfenhof, das Rathaus in Jork

Bei einem Besuch im Alten Land ist der Gräfenhof ein "Muss". Er wird seit 1980 als Rathaus der Gemeinde Jork mit einer bis ins 12. Jahrhundert zurück gehenden Geschichte genutzt. Der heutige Gräfenhof wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Besonders das Trauzimmer im 1. Stock ist sehr gut und stilecht erhalten und mit schönem Altländer Mobiliar ausgestattet. Das zehn Personen passende Trauzimmer sorgt so für das richtige Ambiente für eine Trauzeremonie. (Foto © Gemeinde Jork)

Zum Schluss das klassische Apfelkuchenrezept

An Zutaten brauchen Sie fünf große Äpfel süß oder säuerlich je nach Geschmack (Wie viel Apfelsorten gibt es eigentlich?), 250 Gramm Weizen-Vollkornmehl sowie 250 Gramm normales Mehl, 125 Gramm Zucker, 1 Eßlöffel Apfelessig, 175 Gramm Butter, eine halbe Biozitrone, einen Teelöffel Zimt, etwas Salz und drei Eßlöffel Milch zu 1,5 Prozent.

Für den Teig mischen Sie beide Mengen Mehl, 30 g Zucker und 1 gute Prise Salz in einer Schüssel. Die in kleine Stücke geteilte Butter geben Sie dazu und vermengen alles gründlich.

Sodann geben Sie den Essig und 12 Eßlöffel kaltes Wasser hinzu und kneten alles möglichst rasch zu einem glatten Teig. Den Teig teilen sie hälftig und legen beide Hälften in Folie gewickelt für etwa zwei Stunden in den Kühlschrank.

Die Biozitrone waschen Sie heiß ab, trocknen sie ab und reiben die Schale sorgfältig mit einer Reibe: Sie benötigen etwa einen Teelöffel Zitronenschale. Dann pressen Sie etwa einen Eßlöffel Saft aus. 70 Gramm Zucker, das restliche Mehl, den Teelöffel Zitronenschale, den Zitronensaft und den Zimt mischen Sie in einer großen Schüssel.

Dann waschen Sie die Äpfel, vierteln, schälen und entkernen und entkernen sie, schneiden sie anschließend in sehr feine Scheiben und mischen alles zusammen in der Schüssel für die spätere Apfelfüllung.

Nun können Sie nach zwei Stunden den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu 2 Kreisen von ca. 30 cm Durchmesser ausrollen. Einen Teig legen Sie in eine Springform und drücken den Teig an den Rändern hoch. Den anderen Teig schneiden Sie (eventuell mit einem Pizza- oder Teigrad) in etwa 2 Zentimeter breite Streifen.

Befüllen Sie die Springform gleichmässig mit der Apfelfüllung, legen Sie die Teigstreifen gitterartig darauf und drücken sie an den Rändern an. Zum Schluss bestreichen Sie den Teig oben mit der Milch und bestreuen ihn mit dem restlichem Zucker. Im vorgeheizten Ofen bei 180 ° Grad (Umluft 160 Grad) etwa 70 Minuten auf der 2. Schiene von unten backen. Den Apfelkuchen auf einem Gitter abkühlen lassen. Nach Belieben lauwarm servieren.

Autor seit 10 Jahren
532 Seiten
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