Wie sehen Aloepflanzen aus?

Die Aloe, ist in ihrem Aussehen eher einem Kaktus ähnlich, und gehört zu den Liliazeen, der Familie der Lilien. Sie zählt zur gleichen Pflanzengattung wie Knoblauch, Bärlauch, Küchenzwiebel, Meerzwiebel und dem Spargel.

Die Blätter können bis zu 50 Zentimetern lang, bis zu 20 Zentimeter breit und bis zu fünf Zentimetern dick werden. Wer ein Blatt aufschneidet, sieht, dass sich im Inneren wasserspeicherndes Gewebe verbirgt. An den Rändern haben die Blätter Stacheln. Diese haben die Aufgabe, das Regenwasser zu halten und zum Stamm und zur Wurzel zu leiten. Auf den überwiegend grünen Blättern sind oft kleine weiße Tupfen zu sehen. Dadurch unterscheidet sich diese Pflanze von anderen ihrer Gattung, zum Beispiel der Agave.

Blühende Alo vera
Blühende Aloe vera

Blühende Aloe vera (Bild: Wilfried Essers)

Verblühte Aloe vera
Verblühte Aloe vera

Verblühte Aloe vera (Bild: Wilfried Essers)

Zum Vergleich, eine Agave

Agave (Bild: Monika Hermeling)

Eine Aloe kann die Hausapotheke ergänzen

Viele Menschen, die die Vorzüge von Aloe vera kennengelernt haben, sind davon überzeugt, dass sie eine Apotheke in nur einer Pflanze ist. Es gibt fast keine Krankheit oder Unpässlichkeit, bei der die Aloe nicht hilft. Mindestens 13 Wirkstoffe, die abführend und schmerzstillend sind oder eine reinigende oder antiseptische Wirkungsweise haben, machen die Pflanze zu einem unentbehrlichen Wegbegleiter besonders bei Reisen im In- und Ausland.

Ihre Heilwirkung verdankt die Aloe vera in erster Linie ihrem hohen Anteil an Mucopolysaccarid Acemannan, einer langkettigen Zuckerform. Diese bewirkt eine Stärkung des Immunsystems und der Bauchspeicheldrüse und reguliert nebenbei, durch den Ausgleich des Säuren-Basengleichgewichtes, den Viren-, Pilz- und Bakterienbefall im Darm. Äußerlich bei spröden Lippen, Insektenstichen, kleinen Verbrennungen, Juckreiz, Kratzern und Wundsein angewandt, kann die Aloe auch als kleinste Apotheke der Welt bezeichnet werden.

In seinem Buch "Aloe, Kaiserin der Heilpflanzen" kommt der Autor Michael Peuser zu dem Schluss, dass die moderne Medizin zur Jahrtausendwende sicherlich in die Zeit vor und nach der Wiederentdeckung der Aloe vera eingeteilt werden wird. Michael Peuser warnt trotzdem eindringlich vor einer Selbstmedikation. Aloe vera sei wie ein Medikament zu betrachten und bedürfe in jedem Fall der Verordnung und Überwachung eines Arztes.

Aloe im Blumentopf (Bild: Monika Hermeling)

Aloe vera als flüssige Sonnenbrille

Der Augenarzt Dr. Neville Baron aus Secaucus, New Jersey, hat unzählige Versuche mit dem Gel der Aloe vera gemacht. Er bezeichnet sie als flüssige Sonnenbrille, denn er stellte fest, dass der Saft der Pflanze die Augen vor den schädlichen UV-Strahlen schützt.

Aloe vera gegen Vergiftungen und Brandverletzungen

Im Haushalt unserer Großeltern standen Aloepflanzen, als Erste Hilfe, gegen Vergiftungen nach Brandverletzungen und Sonnenbrand, zur Verfügung. Heutzutage wird die Aloe oft, mit ärztlicher Zustimmung, zur Linderung von Strahlenschäden nach einer Chemotherapie, eingesetzt.

Ihr Saft, der bitter schmeckt und zusammenziehend wirkt, neutralisiert und kühlt angenehm nach einem Sonnenbad.

Aloe vera im Einsatz gegen Tuberkulose .

Laut Weltgesundheitsorganisation ist die Tuberkulose, eine Lungenkrankheit, die man als längst besiegt abgetan hatte, wieder aktuell geworden. Auch bei der Behandlung dieser Krankheit leistete Aloe vera, nach den Aussagen von Michael Peuser in seinem Buch Aloe, Kaiserin der Heilpflanzen, Erstaunliches.

Aloe vera bei Rücken- und Gelenkbeschwerden

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln werden Aloe vera Produkte angeboten, die die

Zusatzstoffe Glukosaminsulfat, Chondroitinsulfat. und Methylsulfonylmethan (MSM) enthalten. Diese Substanzen sind für ihre Knorpel schützenden und knorpelaufbauende Wirkung bekannt. Die Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit. Diese Flüssigkeit schmiert die Gelenke und verhindert somit, dass die Gelenke direkt aufeinander reiben.

Aloe vera als natürliches Schönheitselixier

Die Aloe vera Pflanze neutralisiert Gift im Körper, ernährt die Haut, spendet ihr Feuchtigkeit und ist darum in vielen Kosmetikprodukten, vorhanden. Schon Kleopatra VII. badete auf Reisen (aus Sorge vor einer Vergiftung), in Eselsmilch, die einen Saftzusatz von Aloe vera erhielt und ihre Haut zusätzlich jugendlich schön erhielt.

Aloe vera, mir Kindel (Bild: Monika Hermeling)

Die Aloe in freier Natur und im Garten

Obwohl sich die Pflanze in wärmeren Ländern leicht kultivieren lässt, ist es in unseren gemäßigten Breitengraden nicht leicht, die Tropenpflanze ganz jährig im Garten zu ziehen. (Sie wird aber seit einigen Jahren in Amerika in Freiland Kolonien mit Erfolg angebaut.

Viele Pflanzen sind mit einem zu kleinen Blumentopf unzufrieden. Anders die Aloe vera. Sie dankt dem Gartenfreund die Anzucht in einem möglichst kleinen Blumentopf oder Kübel, der ein Drittel der Länge des größten Blattes im Durchmesser haben soll, mit einer reichen Blattentwicklung. Der Topf muss so beschaffen sein, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Im Sommer ist die Aloe für eine Erfrischung mit Wasser aus dem Blumensprüher dankbar.

Die Aloe benötigt, wie Kakteen, eine poröse Erde, die im Verhältnis 1:1 mit Mutterboden gemischt ist und einen leicht sauren pH-Wert hat. Sie liebt auf der Fensterbank und im Garten einen Standort, der sonnig sein sollte. Gleichzeitig mag sie einen frischen Wind an der Hausecke, auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Die Aloe ist ursprünglich eine Wüstenpflanze, die Wassermangel gut vertragen kann, aber keine Staunässe oder einen dauerhaft schattigen Standort.

Eine Aloe übersteht keinen Frost, obwohl die Pflanze selbst kurzfristig auch Temperaturen unter null Grad aushalten kann. Sie braucht ganzjährig nur wenig Wasser, weil sie es sich aus der Luft holen kann. Das Wachstum der Pflanze gleicht sich den Temperaturen an und stagniert im Winter oft ganz. Die jungen Setzlinge der Aloe vera sind gegen zu viel Sonne empfindlich. Wenn die Mutterpflanze im Haus überwinterte, sollte sie im Frühjahr nicht gleich der prallen Gluthitze ausgesetzt werden.

Eine jährliche Ernte von drei Blättern je Pflanze sind möglich. In der übrigen Zeit muss sich die Aloe vera vom Schneiden der Blätter erholen. Viele Kleingärtner düngen im Sommer wöchentlich, mit dem schwach konzentrierten, erkalteten Kochwasser von Gemüse und haben damit gute Erfolge erzielt.

Was sagen die Blätter dieser Aloe aus? (Bild: Monika Hermeling)

Das sagt uns die Stellung der Blätter der Aloe vera.

Obwohl die Pflanze robust ist, empfiehlt es sich, ihre Blättersprache zu lernen.

  1. Sind diese nach innen gerichtete und die Blattränder etwas eingerollt, signalisieren sie, dass sie Wasser benötigen
  2. Stehen die Pflanzenblätter extrem horizontal, kann fehlende Sonneneinstrahlung oder zu viele Ableger die Ursache sein
  3. Wenn die inneren Blätter eingeknickt sind, ist zu viel Wasser vorrätig
  4. Haben die Blattspitzen zu viel Sonne abbekommen werden sie extrem dunkel
  5. Kleine dunkle Flecken zeugen von Fluoriden im Gießwasser
  6. Zu langsames Wachstum zeigt an, dass das Wasser zu viel oder zu alkalisch ist oder der Blumentopf nicht die optimale Größe hat

Wenn die Pflanze trotz aller Fürsorge nicht gedeiht, kann auch ein kleines Insekt, welches weiße oder graue Häufchen an den n ablagert, schuld sein. In diesem Fall hilft ein sofortiges umtopfen. Dabei ist zu beachten, dass in der Wildnis meist nur die Wurzeln im Boden sind. Aloe vera Pflanzen erfreuen als Zimmer- oder Kübelpflanze im Wintergarten oder auf der Terrasse, wie man an prächtigen, alten Exemplaren sehen kann, viele Jahre ihre Besitzer.

Wie überwintert die Aloe vera?

Bei einer entsprechenden Pflege, im Winter einen hellen Platz bei Temperaturen von etwa zehn Grad Celsius, blüht die Aloe im Spätwinter bis ins Frühjahr hinein. Gegossen wird in der kalten Jahreszeit nur ab und zu ein wenig. Es ist darauf zu achten, dass beim Gießen keine Flüssigkeit in den Blattachsen stehen bleibt, da es sonst leicht zu einer Fäulnisbildung kommen kann. Sie liebt es dann und wann eine Dusche aus dem Blumensprüher, mit abgestandenem, kalkarmen Wasser, zu bekommen. Sie muss vor starken Regengüssen und der anschließenden Staunässe geschützt werden.

 Quelle: "Aloe vera, das Geschenk der Natur an uns alle", von Reiner Schmid.

Die Aloe-Kaiserin-Heilpflanzen-Michael-Peuser

Dieser Bericht beruht auf oben genannte Quellen und ersetzt im Fall einer Erkrankung, nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und/oder Apothekers. 

Erfahrungen mit Aloe, von Wilfried Esser, einem Deutschen, der langjährig auf Mallorca lebt:

Aloe vera Feld auf Mallorca

 

"Hier ist die Pflanze was Alltägliches. Bei und auf der Fnka wächst sie wie Unkraut. Die Mollorciner haben eine bestimmte Zeit wann Aloe vera geerntet wird. Sie nutzen sie, um sich vor zu viel Sonne zu schützen. Auch bei Sonnenbrand und Mückenstichen hilft Aloe vera so gut, dass ein Aphotheker vor Ort Kunden mit Mückenstichen empfahl, einige Blätter, die dagegen sehr wirksam seien, von Einheimischen zu kaufen."

 

 

Foto: Wilfried/Melanie Esser, Mallorca

Autor seit 11 Jahren
317 Seiten
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