Camassia, Prärielilie

Prärielilie und Anemonen (Bild: a.sansone)

Camassia, die Prärielilie

Die Heimat der Prärielilien sind die feuchten Gebiete von Britisch Columbia (Kanada) bis Kalifornien und Utah in Nordamerika. Sie kommt in Höhen bis zu 3.000m vor.

Vertraut man den nordamerikanischen botanischen Quellen (immerhin sitzen diese Menschen am Herkunftsort), so zählt die Gattung Camassia/Prärielilie nach wie vor zu den Liliengewächsen/Liliaceae. Andere Quellen ordnen sie zu den Spargelgewächsen/Asparagaceae ein. Wer Recht behält, wird sich in einigen Jahren weisen.

Tatsache ist, die 80 cm bis 100 cm hoch wachsende Prärielilie bildet kugelige Zwiebeln (Geophyt) als Überdauerungsorgan. Die schmalen, oft graugrünen Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette. Sie sind 10 bis 60 cm lang und 4 bis 20 mm breit. Der traubige Blütenstand trägt bis zu 30 sternförmige Blüten.

Die bis 30 mm große Einzelblüte besteht aus sechs Blütenhüllblättern, hell bis dunkelblau, Camassia leichtlinii gibt es auch in Weiß. Die Staubbeutel sind meist gelb, manchmal bläulich violett, violett oder braun. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Sie bildet Kapselfrüchte.

Die Zwiebel der Camassia quamash sind essbar und waren lange Zeit ein wichtiges Nahrungsmittel für die indigenen Völker. *Angeblich schmecken die Zwiebel wie Gummikartoffeln, also von Leckerbissen weit entfernt. (siehe weiter unten)

 

Der Name Quamash stammt aus der Sprache der Nez Perce und bezeichnet die essbare Zwiebel. Diese Zwiebeln wurden von den Indianern der Nordwestküste gesammelt und dienten der Ernährung. Dazu wurden sie gedörrt, geröstet, gedünstet oder gekocht, wie etwa bei den Cree und Blackfoot, vor allem aber bei den Küsten-Salish-Stämmen. Getrocknet ließen sie sich lange aufbewahren und dienten als Wintervorrat. Die Zwiebeln können allerdings auch roh gegessen werden. An der pazifischen Küste war Camassia quamash ein wichtiges Handelsgut, vor allem der Küsten-Salish, das bis nach Kalifornien und Alaska gebracht und getauscht wurde. Getrocknet und gemahlen diente sie außerdem als Bindemittel für Teige. Quelle Wikipedia.

Quamash, Camassia: Wo kommt der Name her?

Den Namen Camassia verdankt die Prärielilie ihrem indianischen Ursprung. Aus dem indianischen Namen "quamash, squamash, kamas" machten die europäischen Entdecker das englische "Camas, Camash" und daraus wurde die botanisch-latinisierte Form "Camassia". Die Pentlach, eine der kanadischen First Nations, trieben regen Handel mit den Zwiebeln der Camassia. Neben Fisch und nach 1800 auch Kartoffeln basierte das Leben und die Kultur der Pentlatch auf Camas (Camassia quamash). http://www.wikiwand.com/de/Pentlatch

Die Gattung Camassia umfasst 5 Arten und einige Unterarten/Varietäten:

  • Camassia quamash/Camassia esculenta; weit verbreitet und mit sehr vielen Varietäten, zB Camassia quamash var. brevifolia.
  • Camassia cusickii; Herkunft Oregon, hellblau
  • Camassia angusta
  • Camassia howellii
  • Camassia leichtlinii

 

 

 

Prärielilien im eigenen Garten

Nachdem die Prärielilien auch in ihrer ursprünglichen Heimat Winter überstehen, sind sie als winterhart einzustufen. Man pflanzt die Zwiebel, ähnlich wie bei Tulpen oder Lilien, im Herbst. Allerdings braucht sie eine Pflanztiefe von mindestens 25 cm. Wer etwas Sand als unterste Schicht einfüllt, tut ihr Gutes. Auch eine kleine Prise reifer Kompost ist sowohl bei der Erstpflanzung als auch nach dem Abblühen nicht schlecht. Bevorzugt setzt man sie auf halbschattige Standorte mit feuchten Böden. Auch in Uferbereichen von Teichen ist sie auf einem optimalen Standort. Auch für einen Bereich mit Wildwuchs ist sie bei feuchtem Boden bestens geeignet. Im ersten Winter kann man die Pflanzstellen auch noch zusätzlich mit Reisig schützen.

Camassia cusickii, die hellblaue Version der Prärielilien, verträgt Trockenheit etwas besser als die anderen Arten.

Will man Camassia aus Samen selber ziehen, muss man allerdings etwa 5 Jahre auf die erste Blüte warten.

Schöne Kombinationen mit der Prärielilie/Präriekerze

Prärielilie im Hintergrund mit Tulpen und Tränendem Herz (Bild: a.sansone)

Schöne Gestaltungsmöglichkeiten mit Prärielilien

  • Aufgrund ihres hohen Wuchses kann man die Camassia wunderbar in Gruppen oder als Reihe im Hintergrund pflanzen.
  • Auch vor Sträuchern oder Bäumen solitär oder als Gruppe.
  • Schön sind aber auch Kombinationen mit Tränendem Herz, Zierlauch und Tulpen. Die Prärielilie dabei entweder mittig setzen oder in den Hintergrund.
  • Auch vor oder mitten in Farnen, Funkien, ist die Camassia ein schöner Blickpunkt.
  • Auch die weißblühende Camassia kann so ein Hingucker sein.
  • Haben Sie in Ihrem Garten einen Bereich, der im Frühjahr immer für alle Pflanzen zu feucht ist, dann pflanzen Sie dort die Prärielilie.

Übrigens, auch die Bienen lieben die Prärielilien, auch wenn sie nicht heimischen Ursprungs sind.

Biene und Camassia (Bild: a.sansone)

Quellen:

  • Flora of North America
  • Botanica, Könemann; Verlagsgesellschaft mbH, 2000 Köln
  • Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Genaust; Nikol Verlag, 2012 Hamburg
Adele_Sansone, am 05.05.2018
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Bildquelle:
a.sansone (Wie macht man einen Garten in Blau?)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Hundszahnlilie, Zahnlilie, ein Frühlingsblüher)
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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