Predators: Knallharte Science Fiction mit Adrien Brody
Adrien Brody tritt mit "Predators" in Arnold Schwarzeneggers Fußstapfen. Das Ergebnis: Ein höchst vergnüglicher Actionkracher!Unsanftes Erwachen auf fremdem Planeten
Royce rolls!
Für den ehemaligen Soldaten Royce (Adrien Brody) setzt es ein unsanftes Erwachen: Er befindet sich nämlich im freien Fall, der von einem sich automatisch öffnenden Fallschirm gebremst wird. Am Boden der Realität angekommen hat er keinen blassen Schimmer, wieso er sich in einem Dschungelgebiet befindet.
Er ist aber beileibe nicht der einzige Ankömmling mit Orientierungsproblemen: Sieben weitere Menschen schweben an Fallschirmen herab, unter ihnen Mossad-Agentin Isabelle (Alice Braga) und der Auftragskiller Cuchillo (Danny Trejo, "Delta Farce").
Obwohl die meisten von ihnen einander spinnefeind sind, rauft sich der kleine Trupp unter Führung von Royce zusammen. Denn schon bald wird klar, dass sie sich nicht nur auf einem fremden Planeten befinden, sondern zudem als Jagdbeute einer in allen Belangen überlegenen Spezies dienen …
"Predators" überrascht angenehm!
Späte "Predator"-Fortsetzung
In den 1980er-Jahren war die Welt für Actionfans noch schwer in Ordnung: Arnold Schwarzenegger, Sly Stallone, Dolph Lundgren und Co. sorgten für zahlreiche Genrewerke, von denen es einige immerhin zu Kultstatus schafften. Einer dieser Filme hieß "Predator" und stellte den neben Ridley Scotts "Alien"-Kreatur fiesesten außerirdischen Killer der Kinogeschichte vor – eben den Predator, eine abgesehen vom Gesicht menschenähnliche, intelligente Spezies mit unersättlichem Jagdtrieb.
Zwar folgte John McTiernans Science-Fiction-Klassiker eine eher missglückte Fortsetzung mit Danny Clover. Danach herrschte aber – so man die unsäglichen "Alien vs. Predator"-Filme außen vor lässt – Funkstille seitens der Produzenten. Rund ein Vierteljahrhundert später folgte die Quasi-Fortsetzung "Predators" unter Nimród Antals ("Motel") Regie und mit einem kuriosen Besetzungscoup. Ausgerechnet "Oscar"-Preisträger Adrien Brody ("Der Pianist") trat in Arnold Schwarzeneggers Fußstapfen!
Action-Ikone Adrien Brody?
Was zunächst völlig abwegig klang, erwies sich letzten Endes als mutiges, durchaus geglücktes Experiment. Mit ansehnlichen Muckis aufgepumpt, Waschbrettbauch und grimmiger Miene stellt sich Brody dem Predator entgegen und erweist sich als würdiger Gegner. Zugegeben: An Arnold Schwarzeneggers imposanten Körperbau und dessen coole Sprüche reicht der Charaktermime nicht ganz heran. Aber wer könnte dies schon von sich behaupten?
Was Brody in "Predators" abliefert, ist mehr als nur beachtlich. Bisweilen schleicht sich gar der Verdacht ein, er könnte sich auf dem Weg zu einer neuen Action-Ikone befinden, was angesichts des offenen Endes und des guten Einspielergebnisses in einer weiteren Fortsetzung münden könnte.
Schnörkellose Action
Der Film selber erweist sich als tiefe Verbeugung vor den 1980er-Actionfilmen. Stämmige Charaktere waten ironiefrei durch eine teils völlig absurde Story, ballern und balgen sich was das Zeug hergibt und finden immer wieder mal Zeit für deinen coolen One-Liner. Exakt diese treuherzige Geradlinigkeit lieben Genrefans an den Werken aus dem Jahrzehnt der Actionfilme. "Predators" ist ein furioses Comeback bodenständigen Krawallkinos ohne Schnörkel und doppelten CGI-Boden. Die außerirdischen Kreaturen stammen ebenso wenig aus dem Computer, wie die Actionsequenzen.
Natürlich darf man den Plot nicht allzu ernst nehmen oder gar einem Reality Check unterziehen. Worum es in einem solchen Film geht, ist einzig und allein Action und anspruchslose Unterhaltung. Beides serviert Nimród Antal dem geneigten Zuschauer und weckt den Appetit auf weitere Fortsetzungen der Fortsetzung. "Predators" ist gewiss kein Meisterwerk. Aber der Streifen präsentiert sich als wunderbare Ablenkung vom Alltag, verwöhnt mit blutigen Details und schreckt vor bodenständiger Haudrauf-Action nicht zurück.
Kurzum: Was kann man als "Predator"-Fan mehr verlangen? Wer filmischen Gemetzeln nichts abgewinnen kann oder Science-Fiction-Streifen per se doof und unrealistisch findet, schlägt um diesen Film ohnehin einen großen Bogen. Für alle anderen gilt: "Predators" ist eine ganz große, positive Überraschung und hat sich einen Platz neben der "Predator"-Silberscheibe redlich verdient!
Originaltitel: "Predators"
Regie: Nimród Antal
Produktionsland und -jahr: USA 2010
Filmlänge: ca. 105 Minuten
Verleih: 20th Century Fox
FSK: Ab 18 Jahren
Deutscher Kinostart: 8. Juli 2010
Bildquelle:
http://www.amazon.de
(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)