Prinz Madoc und die weißen Indianer
Wurden die geheimnisvollen Steinfestungen in Amerika wirklich von einem walisischen Prinzen erbaut?Wer erbaute die geheimnisvollen Steinfestungen? (Bild: Steppinstars / Pixabay)
Angeblich gründete Prinz Madoc den Stamm der Mandan-Indianer
Dann kehrte er nach Wales zurück, erzählte dort von seinen Entdeckungen und heuerte einige Abenteurer an, um mit ihnen das Land zu besiedeln. Er segelte mit zehn Schiffen erneut nach Westen. Danach verliert sich seine Spur. Angeblich gelangte er erneut nach Amerika und ließ sich im Gebiet des heutigen Georgia, Kentucky oder Tennessee nieder. Auseinandersetzungen mit den Indianern zwangen ihn und seine Männer, sich an den Missouri River zurückzuziehen, wo er den Stamm der Mandan gründete. Dieser wurde im 19. Jahrhundert fast vollständig durch das Pockenvirus ausgerottet.
Obwohl Prinz Owain mehr als 12 kinder von zwei ehelichen Frauen und mindestens vier Geliebten hatte, gibt es keine schriftlichen Beweise für die Existenz eines Prinzen Madoc. Die Legende entstand vermutlich erst im 16. Jahrhundert und sollte den Engländern als Beweis dienen, dass englische Seefahrer schon lange vor den Spaniern Amerika entdeckt hatten. Andererseits berichtete George Catlin, der als erster Weißer die Mandan erforschte, das sich dieser Stamm in seiner Kultur deutlich von allen anderen bekannten Indianerstämmen unterscheiden würde. Das traf auch auf ihre Mythologie zu.
Ein Runenstein berichtet, das die Mandan von Nordmännern besucht wurden
Die höchste Gottheit der Mandan war der Lone Man, der nach einer riesigen Flut als einziger Überlebender auf einer Anhöhe der Prärie strandete. Er war am ganzen Körper mit weißer Farbe bemalt. Der Schöpfungsgeschichte der Mandan zufolge erschuf er auf der nördlichen Seite des Missouri River die Great Plains, die zahmen Tiere, die Vögel, Fische und Menschen. Auch die Tatsache, dass viele Mandan blaue Augen und eine helle Haut haben, ist laut Experten ein Indiz dafür, das in ihren Adern europäisches Blut fließt.
Jüngste genetische Untersuchungen im Jahr 2006 haben jedoch eindeutig bewiesen, dass die Mandan zumindest keine Vorfahren aus Wales hatten. Einer anderen Theorie zufolge, waren Wikinger in die Heimat der Indianer vorgedrungen und hatten sich mit ihnen vermischt. Als Beweis dafür wird ein Runenstein angeführt, der 1898 in Minnesota gefunden wurde. Seine Inschrift berichtet von dreißig Nordmännern, die sich im Gebiet der Mandan aufgehalten haben sollen. Bis heute streiten Experten jedoch über die Echtheit dieses Steins.
Bildquelle:
PublicDomainPictures
(Eldorado - Die Suche nach dem sagenhaften Goldland)