Die Vor.- und Nachteile einer privaten Samenspende

Wer als Frau eine private Samenspende empfängt, sollte sich vorher klar machen, was er vom Samenspender erwartet.

Soll er eine wichtige Rolle im Leben des Kindes spielen? Und wenn ja, soll er auch das Sorgerecht bekommen? Wie oft soll der Umgang mit dem Kind stattfinden und wie soll er gestaltet werden? Soll das Kind die Hälfte der Zeit beim Vater aufwachsen oder eher die Rolle eines Patenonkels einnehmen?

Alle diese Punkte müssen im Vorfeld gründlich mit dem potenziellen Samenspender erörtert werden. Wenn man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, sollte man in seinem eigenen und im Interesse des Kindes, einen anderen passenden Samenspender wählen.

 

Vorteile einer privaten Samenspende

- Das Kind kann unabhänig von seiner Alter erfahren, wer sein Vater ist. Kinder die durch eine Samenspende über eine Samenbank entstanden sind, können dieses erst mit 18. Jahren. Bei den meisten Kindern kommen die Fragen nach dem biologischen Vater, aber schon viel früher.

- Selbst bei offenen Samenspenden über eine Samenbank, ist nie garantiert, dass es auch wirklich zu einem persönlichen Treffen zwischen Spender und Kind kommt. Denn die Samenbanken geben in der Regel nur Adresse und Anschrift raus, über den Rest entscheidet der Spender alleine.

- Bei einer privaten Samenspende hat das Kind sogar die Möglichkeit mit einem Vater aufzuwachsen. Wenn der Vater in einer Partnerschaft mit einem Mann lebt, hat das Kind im Idealfall zwei Väter.

- Eventuell sind auch noch Halbgeschwister vorhanden, mit denen das Kind aufwachsen kann, was besonders schön für Einzelkinder ist. Das ist eine große Bereicherung, besonders in Zeiten, wo Familien immer kleiner werden und die Großeltern schon alt oder sogar schon verstorben sind.

- Bei Frauenpaaren können beide Frauen von einem Spender Kinder bekommen, was bei Samenspenden von der Samenbank nicht immer möglich ist.

 

Nachteile einer privaten Samenspende

 

- Die Nachteile einer privaten Samenspende können sein, dass man den Spender nicht so gut kennt und man deshalb auch nicht so genau abschätzen kann, wie sein gesundheitliches Risikoverhalten ist. Gesundheitsatteste über Hepatitis C und HIV sollte man sich deshalb umbedingt vorlegen lassen. Ansonsten kann man nur versuchen im Gespräch herauszufinden, wie die Einstellung des Spenders zu diesem Thema ist und dann auf seine eigene innere Stimme vertrauen.

- Was man auch nie genau weiß, ist wie sich die Beziehung des Spenders zum Kind, nach der Geburt entwickelt. Vielleicht möchte er mehr Kontakt oder weniger Kontakt, als vorher abgesprochen. Enttäuschungen sind dann natürlich sehr wahrscheinlich.

- Empfängerin/nen und Spender sollten über ein hohes Maß an Kommunikationsbereitschaft verfügen. Gleichzeitig darf man nicht zu sehr in der Privatleben des Anderen oder der Anderen eingreifen oder gar eifersüchtig reagieren. 

 

 

Wie sieht die praktische Umsetzung einer privaten Samenspende aus?

Man kann eine private Samenspende ganz normal durch sexuellen Kontakt empfangen, das kommt aber je nach sexueller Orientierung nicht für jeden in Frage.

Deshalb gibt es auch die Möglichkeit den Samen des Mannes, mit Hilfe einer Spritze oder/ und eines Bechers, an Ort und Stelle zu bringen. Die Spritze, allerdings ohne Kanüle, kann entweder 5 ml oder 20 ml umfassen. Man kann auch eine 1ml kleine Spritze, in Kombination mit einem Becher verwenden.

Wenn die Frau regelmäßig eine Mentruationstasse verwendet, können Geübte den Samen des Mannes damit einführen.

Wo die Samenspende stattfindet, ist ebenfalls Geschmackssache. Es gibt die Möglichkeit es in der eigenen Wohnung zu probieren, aber ein Stundenhotel oder das Auto sind auch möglich.

Wie ist die rechtliche Situaton bei einer privaten Samenspende?

Wenn die Samenspende von einem hetrosexuellem Paar  empfangen wurde, ist bei einem Ehepaar, der Mann automatisch der rechtliche Vater des Kindes.

Ist ein Paar nicht miteinander verheiratet, kann der Mann die Vaterschaft für das Kind trotzdem beim Jugendamt oder beim Notar anerkennen. Den Staat interessiert es nicht wie ein Kind entstanden ist und auch in der Regel nicht, wer der biologische Vater des Kindes ist.

Natürlich ist es auch für den Spender möglich die Vaterschaft anzuerkennen, es ist dabei irrelevant, ob Spender und Empfängerin eine Beziehung miteinander haben.

Bei homosexuellen Paaren gibt es auch die Möglichkeit der Stiefkindadoption. Leider ist dieser Weg noch immer voller bürokratischer Hürden, besonders schwierig wird es, wenn der Vater bekannt ist. Denn prinzipiell ist der Samenspender, wenn er bekannt ist, der rechtliche Vater des Kindes. Das bedeutet, er muss dem Kind und gegebenenfalls der Mutter Unterhalt zahlen. Das Kind ist ihm gegenüber erbberechtigt. Die Mutter darf bei Bedürftigkeit, nicht ohne Konsequenzen darauf verzichten.

 

Vieles ist in diesem Bereich noch rechtlich ungeklärt, weil es keine Gesetze gibt, die eine private Samenspende regeln. Es liegt also in der Hand der Politiker daran etwas zu ändern.

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