Die Three-Mile-Hog-Ranch lag in der Nähe von Fort Laramie (Bild: Dougtone / Flickr)

Viele Prostituierte litten an Depressionen oder begingen Selbstmord

Im Wilden Westen gab es viele Bezeichnungen für Prostituierte. Sie reichten von Umschreibungen wie "schön aber schwach" bis zu "befleckte Taube". Aber auch "jedermanns Braut" und "Gattin lediger Männer" waren weit verbreitet. Um diese Arbeit machen zu können, tranken viele Frauen. Andere nahmen Drogen wie Opium, Morphium oder Laudanum. Die Folgen waren Depressionen und Selbstmorde infolge einer Überdosis. Die meisen Bordelle entstanden an der Grenze zu den Indianer-Territorien. Dort gab es viele Kavallerie-Forts. Die Soldaten waren meist jung, ohne Frauen und bereit, für Sex zu bezahlen.

Zu den bekanntesten Bordellen im Osten des US-Bundesstaates Wyoming gehörte die "Three-Mile-Hog-Ranch" ("Drei-Meilen-Schweine-Ranch"). Sie lag etwa 3 Meilen ( 4,8 km) vom alten Fort Laramie entfernt. Mit den "Schweinen" waren die Prostituierten gemeint. "Die "Three-Mile-Hog-Ranch" wurde 1873 von Jules Ecoffrey und Adolph Cuny als Handelsposten und Saloon gegründet. Ein Jahr später kam als weitere Attraktion ein Bordell hinzu. Zu den Prostituierten, die dort ihrer Arbeit nachgingen, soll auch Martha Jane Cannary gehört haben. In späteren Jahren wurde sie als "Calamity Jane" bekannt..

Im US-Bundesstaat Nevada ist Prostitution noch erlaubt

Ecoffrey und Cuny starben 1877. Die Ranch existierte jedoch weiterhin und wurde um ein Hotel für die Passagiere der "Cheyenne and Black Hills Stagecoach" erweitert. Hotel und Bordell bestanden nebeneinander, bis der Postkutschenbetrieb im Jahr 1887 eingestellt wurde. Das U-förmige Gebäude aus Kalk-Mörtel, in dem sich der Saloon und einige Zimmer befinden, existiert noch heute. Andere Bauwerke verschwanden im Laufe der Jahre, so beispielsweise die Holzscheune mit den Schießscharten für die Verteidigung, die Zwei-Zimmer-Kabinen für die Prostituierten, mehrere Geschäfte und die Schwimmhalle. Im Jahr 1975 wurde die "Three-Mile-Hog-Ranch" in das "National Register of Historic Places" aufgenommen.

Der Geschäftszweig der Prostitution erzielt auch heute noch gute Umsätze. In vielen US-Bundesstaaten ist die Ausübung des Gewerbes jedoch mittlerweile verboten. Die Frauen stehen dann an abgeschiedenen Häuserecken oder an den Ausfallstraßen der Städte. Nur in Nevada ist Prostitution noch erlaubt, dafür unterliegt sie allerdings strengen staatlichen Bestimmungen. So benötigen Bordelle beispielsweise eine staatliche Zulassung. Trotzdem floriert das Geschäft wie zu Zeiten des Wilden Westens. Rund dreißig legale Bordelle gibt es in Nevada. Die mehr als 200 staatlich lizenzierten Prostituierten erwirtschaften insgesamt rund 50 Millionen Dollar im Jahr. Zwar gibt es immer wieder Kampagnen, die sich für die Schließung der Bordelle einsetzen, doch bisher ohne Erfolg.

BerndT, am 02.05.2017
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The British Library / Flickr.com (Myra Belle Starr - Die Banditen-Königin des Wilden Westens)
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