Faktoren, die psychosomatische Erkrankungen fördern

Unterdrückte Gefühle sind nicht allein ausschlaggebend für das Entstehen psychosomatischer Erkrankungen. Vegetative Blockaden spielen ebenfalls eine Rolle. Menschen geraten in Konfliktsituationen, in denen es ihnen nicht möglich ist, sich adäquat zu wehren oder zu flüchten. Eine richtige Reaktion wäre es, in einer Stress-Situation dem ursprünglichen Kampf- oder Fluchtimpuls nachzugeben. Das ist aber nicht immer möglich, wie beispielsweise bei einem akuten Konflikt zwischen einem Untergebenen und einer Autoritätsperson. Durch die Verhinderung der körperlichen Energieableitung, verharrt der Körper in einem Spannungs- und Erregungszustand. Geschieht dies öfter, können sich erste psychosomatische Krankheitssymptome ausbilden. Häufig sind Menschen von psychosomatischen Krankheiten betroffen, die von ihrer Umwelt als "friedfertig" und "angepasst" bezeichnet werden. Eigentlich haben sie aber nur ihre gesunden Reaktionsimpulse lange Zeit in vielen Situation unterdrückt. Bei der Entstehung von psychosomatischen Krankheiten spielen jedoch nicht nur gegenwärtige Probleme und Konflikte eine Rolle. Auf passive Weise mit Konflikten umzugehen, lernen Kinder bereits in Familien, in denen nicht über Gefühle gesprochen werden darf und in denen Gefühle nicht gezeigt werden. Interaktionen in gestörten Beziehungen können ebenfalls krank machend sein. Schon im frühkindlichen Alter kann durch Isolierung und daraus resultierenden Trennungsängsten der Mechanismus der Verdrängung eingeübt werden, um dann im Laufe des weiteren Lebens aufrecht erhalten zu bleiben. Eine Verschiebung von emotionalen Problemen auf die körperliche Ebene findet so statt.

Einsamkeit als Krankheitsauslöser

Einsamkeit ist eine der möglichen Gründe für die Entstehung von Krankheiten. Einsamkeit kann sich im gesellschaftlichen und im körperlichen Bereich ausdrücken. Soziale Kontakte mit Gleichaltrigen sind schon für Kinder die Grundlage für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung. In welchem Ausmaß Einsamkeit eine Krankheit beeinflussen kann, wird sichtbar in der Dankbarkeit vieler Kranker für freundlichen Zuspruch und mitfühlende Nähe. Patienten im Krankenhaus, die regelmäßig Besuch von ihnen nahestehenden Freunden oder Familienangehörigen bekommen, haben eine deutlich bessere und schnellere Heilungsprognose, als andere Patienten, die selten oder nie unterstützenden Besuch bekommen. Einsamkeit beschränkt sich aber nicht nur auf das sichtbare Fehlen von mitmenschlichen Kontakten, sondern kann sich auch Ausdrücken in einem gestörten Verhältnis von "Geben" und "Nehmen". In diesem Fall ist es unmöglich, eigenes Erleben und eigene Gefühle anderen Menschen mitzuteilen und diese quasi am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Dieses Verhaltensmuster kann sich schon in frühester Kindheit entwickeln. Einsame Menschen haben oft unbewusst eine Abwehrhaltung gegenüber ihren Mitmenschen aufgebaut und sehen in ihnen hauptsächlich Konkurrenten. Ein erster Ansatzpunkt an dieser zwischenmenschlichen Einsamkeit zu arbeiten, wäre es, die eigene Einstellung zu erkennen und sich zu bemühen, das eigene negative Denken gegenüber den Mitmenschen schrittweise zu verbessern. Besonders Kinder, die vernachlässigt wurden, entwickeln sich zu einsamen Erwachsenen. Erkennbar wird das an der Schwierigkeit, sich in Gruppen wohl zu fühlen, sich anderen Menschen nahe zu fühlen und an der Auffälligkeit, Beziehungen ebenso schnell wieder lösen zu können, wie sie eingegangen wurden.

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Deutungen der Organsprache bei Halsschmerzen

Halsschmerzen können in der Sprache des Körpers darauf hinweisen, dass der davon Betroffene "etwas nicht schlucken kann oder will". Eine psychische Krise drückt einem möglicherweise den Hals zu. Vertreter der Organsprache weisen darauf hin, dass eine Halsentzündung stellvertretend für einen Konflikt steht, der aussagt, dass sich der Betroffene nicht an eine bestimmte Lebenssituation heranwagt. Oft sind Halsschmerzen mit der Unfähigkeit verbunden, einen Ton herauszubekommen; über die innere Krise kann nichts mitgeteilt werden. Treten zusammen mit den Halsschmerzen Schluckbeschwerden auf, deutet das darauf hin, dass etwas Erlebtes nicht geschluckt werden kann, weil es zu schmerzhaft ist.

Deutungen der Organsprache bei Hautreaktionen

Der Körper kann auch Mitteilungen über ein psychisches Unwohlsein mittels Hautreaktionen geben. Das kann von leichten Reaktionen, wie Erröten oder Schwitzen, bis hin zu Hauterkrankungen oder Hautallergien führen. Hauterkrankungen beinhalten immer das Thema "Berührung". Zu wenige Berührungen wurden schon oft im Säuglingsalter gegeben. Weitere mögliche psychische Hintergründe bei Hautreaktionen können auch eine vorläufige oder vorübergehende Trennung sein oder ein Verlust. Mütter, die ihre Kinder nicht gern berühren oder sie auf andere Weise auf Distanz halten, können oft beobachten, dass diese Kinder an Hautallergien erkranken. Aus Sicht der Organsprache stehen Hauterkrankungen, die mit einem Juckreiz verbunden sind, im Zusammenhang mit verdrängten Aggressionen, die nie ausgelebt werden durften, weil sie als unerwünschtes Verhalten gelten.

Deutungen der Organsprache bei Migräne

Migräne ist ein oft einseitig auftretender Spannungskopfschmerz, der so stark ist, dass er zu Übelkeit mit Erbrechen und Sehstörungen führen kann und oft stundenlang anhält. Häufig ist zu beobachten, dass ein sehr ärgerliches Ereignis leichtere Kopfschmerzen auslösen kann. Migräne dagegen ist oft bei Menschen anzutreffen, die einen Dauerkonflikt mit sich herumtragen. Ein Konflikt zwischen innerer Unruhe, die einen Menschen zu immer größeren Leistungen antreibt und einem Gefühl, allein nicht schaffen zu können, was man möchte. Es sind vor allem zu Perfektionismus neigende Menschen davon betroffen, die unrealistisch hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Werden diese überzogenen Ansprüche einer Realitätsprüfung unterzogen, führen sie zwangsläufig zu Ängsten, Frustrationen und unterdrückten Aggressionen. Als Kind waren die davon Betroffenen ständigen elterlichen Erwartungen und Forderungen ausgesetzt, die nie ganz erfüllt werden konnten, weil bis zur versprochenen Endbelohnung immer noch ein kleiner Schritt mehr erwartet wurde.

Deutungen der Organsprache bei Schlafstörungen

Einschlaf- und Durchschlafstörungen weisen auf eine völlige Überlastung hin. Selbstverständlich können auch physische Schmerzen zu Schlaflosigkeit führen, nach Abklingen dieser jedoch sollte sich ein zusammenhängender Schlaf wieder herbeiführen lassen. Menschen mit psychisch bedingten Schlafstörungen können nicht abschalten von Problemen und dem Tagesgeschehen. Bei Einschlafstörungen kommt oft noch eine Erwartungsangst vor dem Nicht-Einschlafen-Können dazu. Für Durchschlafstörungen sind auch aggressive Impulse verantwortlich, die nicht zugelassen werden und zu starker Muskelanspannung führen.

Autor seit 12 Jahren
101 Seiten
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