Quanah Parker - Häuptling der Komantschen (Bild: Bates / SMU Central University Libraries)

Cynthia Parker unternahm mehrere Fluchtversuche

Cynthias Onkel James W. Parker hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, seinen Neffen und seine Nichte wiederzufinden. Im Dezember 1860 griff ein Trupp Texas Ranger das Lager der Komantschen an. Sie nahmen Cynthia gefangen und trennten sie von ihrem Mann und ihren Söhnen. Gemeinsam mit ihrer Tochter wurde sie ihrem reichen Onkel anvertraut, den sie nie zuvor gesehen hatte. Aber Geld konnte die unsichtbaren Ketten nicht sprengen, mit denen sich die junge Frau in der Stadt gefesselt fühlte. Alle Fluchtversuche aus dem "goldenen Käfig" schlugen fehl.

Inmitten von Luxus verbrachte sie ein Jahr in völligem Schweigen. Ihre Gedanken waren bei Peta Nocona und dem freien Leben in der Prärie. Als ihre Tochter krank wurde und starb, verweigerte sie das Essen. 1870 starb auch sie. Aber die Erinnerung an Cynthia Parker verblasste nicht. Sie lebte in ihrem Sohn Quanah Parker weiter. 1874 wurde er Häuptling der Quahadi-Komantschen und rechnete an der Spitze von siebenhundert Kriegern mit den Mördern seiner roten Brüder ab.

Colonel MacKenzie ließ die Pferde der Indianer erschießen

Ihr Ziel war die Siedlung Adobe Wells, südlich des Canadian River. In dem Dorf lebten gerade mal neunundzwanzig Büffeljäger, trotzdem gelang es ihnen, die Übermacht der Angreifer in Schach zu halten. Da es den Indianern nicht möglich war, ihre Toten einzusammeln, begannen sie mit der Belagerung der kleinen Ortschaft. Billy Dixon, der Scharfschütze unter den Büffeljägern schoss mit seiner "Big Fifty" Sharps einen Komantschen auf beinahe eine Meile vom Pferd. Dieses Ereignis demoralisierte die Indianer dermaßen, das sie sich zurückzogen. Die US-Armee unter dem Befehl von Colonel Ranald S. MacKenzie nahm die Verfolgung auf. Im Palo Duro Canyon spürte er die feindlichen Quahadi-Komantschen auf und ließ sämtliche Pferde der Indianer erschießen.

Am 2. Juni 1875 ergaben sich die letzten freien Komantschen unter Quanah Parker in Fort Sill. Dort wurde er der Häuptling aller in der Reservation lebenden Komantschen und ein anerkannter Vermittler zwischen Weißen und Indianern. Im Jahr 1886 wurde er Richter, 1902 Deputy Sheriff und 1908 Vorsitzender des lokalen Schuldistrikts in der Indianerreservation. Insgesamt hatte er acht Frauen, davon fünf zeitweise gleichzeitig. Mit diesen zeugte er 25 Kinder. Quanah Parker starb am 23. Februar 1911 in Oklahoma.

BerndT, am 04.04.2013
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Bildquelle:
PDPhotos (Monument Valley - Das Herz des Wilden Westens)
Bernd Teuber (Geronimo - Der letzte unabhängige Apachenhäuptling)

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