Ram Jam: Mehr als nur ihr Superhit "Black Betty"
Den Song "Black Betty" kennt jeder. Hingegen verschwand die Band "Ram Jam" hinter ihrem eigenen Superhit. Zu Unrecht!Kein klassisches One-Hit-Wonder
"Ram Jam": Vor der Gründung stand ein Superhit
Psychedelic Rock stand in den späten 1960er-Jahren hoch im Kurs. Eine der vielen Bands, die aus diesem Boom Kapital schlugen, waren "The Lemon Pipers". Mit "Green Tambourine" gelang ihnen 1967 ein Nummer-Eins-Hit in den US-Charts. An diesen Millionenseller konnten sie freilich nicht mehr anknüpfen, weshalb die Band wenig später zerfiel.
Ein Jahrzehnt später gründete Bandmitglied Bill Bartlett gemeinsam mit Howie Blauvelt, Peter Charles und Sänger Myke Scavone "Ram Jam". Der Rest ist, wie man so schön sagt, Musikgeschichte!
Evergreen "Black Betty"
Gleich ihr erstes Album "Ram Jam" geriet 1977 zu einem Erfolg. DIe Singleauskopplung "Black Betty" erwies sich als veritabler Superhit und Evergreen, der vielfach gecovert werden sollte. Dabei war "Black Betty" selbst ein Cover. Zwar wird der Song dem legendären afro-amerikanischen Folksänger Huddie "Lead Belly" Ledbetter zugeschrieben. Vermutlich reichen die Wurzeln aber viel weiter zurück. Manche Musikhistoriker orten diese sogar im 18. Jahrhundert.
Unsterblichkeit erlangte jedoch die Version von "Ram Jam". Gleichzeitig erlitt die Band das Schicksal vieler One-Hit-Wonder: Hinter dem einzigen ganz großen Erfolg verschwanden die Interpreten.
Zu Unrecht, wie das rockige Debütalbum und sein Nachfolger "Portrait Of A Young Artist As A Young Ram" beweisen. DIe meisten Songs gehen sofort ins Ohr und nisten sich dort dauerhaft ein. Auch wenn "Black Betty" auf Grund der genialen Komposition unerreichbar blieb: Fast jeder weitere "Ram Jam"-Song fährt in die Beine und lädt förmlich zum Mitwippen oder zum Missbrauch des Kamms als Mikrophonersatz ein. Beispielsweise hätte es der handwerklich perfekte Rocksong "Just Like Me" verdient gehabt, in die Fußtsapfen von "Black Betty" zu treten.
Allein: Es sollte nicht sein und nur zwei Jahre nach der Gründung lösten sich "Ram Jam" auf. Über den 1994 unternommenen, halbherzigen Versuch eines Revivals der Band mit der CD "Nouvel Album" sollte man besser gnädig den Schleier des Vergessen stülpen.
Den Superhit "Black Betty" kann man "Ram Jam" ohnehin nicht mehr nehmen. Genauso wenig, wie das Hörvergnügen für Freunde erdiger und ehrlicher Rockmusik, die immer noch so taufrisch wie am Tag der Veröffentlichung klingt.
Bildquelle:
Albin Olsson
(Das Streben nach einer guten deutschen Platzierung – Der Eurovision...)