Rapshonig

Rapshonig ist das erste Produkt, das aus den gelben Blüten gewonnen wird. Raps ist der häufigste Sortenhonig in Deutschland, denn Raps ist ist reich an Blüten und liefert sehr viel Nektar und Pollen. Sobald die Rapsblüte beginnt, starten auch die Honigbienen ihr umfangreiches Arbeitspensum. Zur Blütezeit stellen Imker ihre Völker gern in der Nähe der Felder auf, denn Bienen sammeln von einem Hektar Fläche Nektar für bis zu 100 Kilogramm Honig. Rapshonig hat einen milden Geschmack, eine cremige Konsistenz und eine weiße bis hellbeige Farbe.

Kochen mit gutem Pflanzenöl

Wenn der Raps reif ist, beginnt die Produktion von Rapsöl. Kochen ohne gutes Pflanzenöl ist heute fast undenkbar. Als Pflanzenöle gelten alle pflanzlichen Fette, die bei Zimmertemperatur flüssig sind.

Öl kann man durch Kaltpressung "native" oder Heißpressung "raffiniert" gewinnen. Entsprechend unterschiedlich ist aber auch die Verwendung der Öle. Kalt gepresste Öle haben viele ungesättigte Fettsäure und geschmacks- und aromagebenden Fettbegleitstoffe. Beim Kochen aber haben raffinierte Öle besondere Vorteile, denn sie sind länger haltbar, relativ neutral im Geschmack und somit besonders vielfältig einsetzbar, weil sie keine Stoffe mehr enthalten, die beim Erhitzen zu "rauchen" beginnen und für einen verbrannten Geschmack sorgen würden.

Die den Frühling in Norddeutschland bestimmenden Rapsfelder liefern hervorragendes Öl, denn neue Rapssorten haben die bitteren Sorten inzwischen ersetzt. Nun gewinnt man auch aus Raps schmackhafte und vor allen Dingen gesunde Speiseöle. Rapsöl ist wegen seiner Fettsäuren sogar noch gesünder als Olivenöl, weil es neben Vitamin E einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren sein Eigen nennt. Das ist gut für die menschlichen Blutfettwerte. 
Kaltgepresst ist Rapsöl besonders reich an wertvollen Inhaltsstoffen und mit seinem nussartigen Geschmack gut geeignet für kalte Gerichte wie Salate. Für warme Speisen bietet sich die Verwendung der preislich günstigeren raffinierten Variante an. Sie ist bis zu sechs Monaten haltbar. 
Zwei Esslöffel Rapsöl täglich sollen gut sein für die Gesundheit und die Magen- und Gallensekretion anregen.

Vielseitiges Rapsöl für Küche, Industrie und Landwirtschaft

In erster Linie bauen Landwirte Raps als Ölfrucht an, denn die Saaten enthalten rund 45 Prozent Öl. Viele Haushalte verwenden das hochwertige und vielseitige Rapsöl in der Küche.

Außerdem ist es in Margarine enthalten und wird zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Hydrauliköl sowie Biodiesel verarbeitet.

Nachdem das Öl aus den kleinen, dunklen Rapssamen gepresst wurde, werden diese als eiweißhaltiges Futtermittel für Rinder, Schweine und Geflügel verwendet.

Das gehäckselte Stroh schließlich dient als saugfähige Einstreu für Ställe.

Raps, eine recht junge Kulturpflanze

Allein in Deutschland sind rund 70 verschiedene Rapssorten zugelassen. So können Landwirte nach den speziellen Bedingungen auf ihren Böden und dem regionalen Klima die passenden Sorten auswählen. Obwohl Raps eine jahrtausendealte Pflanze ist, spielt sie für die menschliche Ernährung erst in jüngerer Zeit eine Rolle.

Frühe Sorten enthielten die unverträglichen Stoffe Erucasäure und Glucosinolate. So wurde Rapsöl zunächst als Lampenöl verwendet. Erst ab den 1970er-Jahren gelang es Züchtern, diese Stoffe zu entfernen und den sogenannten Doppel-Null-Raps (00-Raps) zu kultivieren. Damit begann der Aufstieg von Raps als Speiseöl- und Futterpflanze.

Inzwischen ist er weltweit nach Sojabohnen die am häufigsten angebaute Ölfrucht.

Raps, ein Kreuzblüten-Gewächs

Raps mit dem biologischen Namen Brassica napus gehört zu den Kreuzblüten-Gewächsen. Die einjährige Pflanze hat eine Pfahlwurzel, wird je nach Sorte 30 bis 150 Zentimeter hoch und bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige Böden. Die gelben Blüten sitzen an einem zwei bis drei Zentimeter langen Fruchtstiel. Ausgereift werden daraus schmale, knapp zehn Zentimeter lange Schoten, die jeweils bis zu 20 Samenkörner enthalten.

Gute Hektar-Erträge mit Rapsöl

Raps ist ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft im ländlich Raum Schleswig-Holsteins. Mit einem Ölgehalt von bis zu 45 Prozent und einem Eiweißgehalt von rund 22 Prozent gehört der Raps zu den wertvollsten Produkten aus pflanzlicher Produktion weltweit. Besonders in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bieten Klima, Witterung und Böden dem Raps optimale Voraussetzungen für Wachstum und Entwicklung. Mit durchschnittlich vier bis viereinhalb Tonnen pro Hektar werden in dieser Region unter normalen Anbaubedingungen die höchsten Rapserträge in Deutschland erreicht. Jeder Hektar ergibt rund 1800 Liter wertvolles Rapsöl.

In Schleswig-Holstein wird auf gut 90.000 Hektar Winterraps angebaut. Die Gesamterntemenge betrug rund 350.500 Tonnen. Sommerraps spielt mit 1 Prozent kaum eine Rolle.

Die Ölgehalte sind von besonderer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus; weil sie über ein festes System der Qualitätsvergütung neben dem absoluten Ertrag einen direkten Einfluss auf den erzielbaren Marktpreis haben. Unter einem Ölgehalt von 40 Prozent sind Abschläge hinzunehmen, bei einem Ölgehalt von über 40 Prozent werden Zuschläge gewährt.

Als Marktfrucht wird Raps nach der Ernte überwiegend an Ölmühlen verkauft. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Ölmühle in Hamburg, aber auch am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel befindet sich eine Verarbeitungsstätte, in der im ganzjährigen Betrieb Öl aus Rapssaat gewonnen wird. Sowohl für die Anlieferung des Rapses als auch für die anschließende Vermarktung des Öls und der übrigen Bestandteile haben die Anlagen eine verkehrstechnisch günstige Lage. Neben diesen großen Verarbeitungsanlagen werden im Land aber auch auf landwirtschaftlichen Betrieben Ölmühlen zur Gewinnung von reinem Rapsöl eingesetzt und das Öl teilweise unmittelbar vor Ort genutzt.

 

Autor seit 10 Jahren
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