Wie beim Reisanbau Methan entsteht

Beim Nassreisanbau stehen die Reisfelder während der gesamten Wachstumsphase unter Wasser. Bis zu 10.000 Liter Wasser werden dabei für ein Kilogramm Reis gebraucht. Durch das stehende Wasser bildet das Erdreich eine Schlammschicht in der der Sauerstoffgehalt nahezu auf null sinkt. Methan entsteht durch Fäulinsprozesse unter anearoben Bedingungen mit Beteiligung von Mikroorganismen. Reisfelder bieten diesen Bakterien optimale Lebensbdingungen. Diese Methan produzierenden Archaebakterien ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen oder toten Kleintieren in dieser Schlammschicht. Das entstehende Methan blubbert nicht einfach aus dem Wasser oder dem Schlamm an die Oberfläche, sondern benutzt die Reishalme als Art Schornstein.

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Traditionelle versus industrielle Anbaumethoden

Reis war ursprünglich gar keine Sumpfpflanze. Durch Zucht und natürliche Selektion wurden die Reispflanzen an das Wachstum im Wasser angepasst. 80 Prozent der Welternte werden nach dem traditionellen Nassreisverfahren angebaut. Dabei werden die Reispflanzen in einem eher trockenen Saatbeet vorgezogen und erst dann händisch auf die unter Wasser stehenden Reisfelder ausgepflanzt, wenn sie eine entsprechende Größe erreicht haben. Erst kurz vor der Ernte lässt man das Wasser von den Feldern abfließen. Die Ernte, dieser arbeitsintensiven Anbaumethode, erfolgt in den meisten Fällen auch noch händisch. Der Nassreisanbau hat eine Reihe von Vorteilen. Das stehende Wasser verhindert das Aufkommen von Unkraut und behindert auch Schädlinge an der ungehinderten Verbreitung. Außderm sind durch das Vorziehen in Saatbeeten mehrere Ernten pro Jahr möglich.

In industrialisierten Ländern erfolgen Anbau und Ernte maschinell. Die hauptsächliche Anbauart ist hier das Streusaatverfahren, dessen Ertrag etwas geringer ist, als beim Nassreisbau. In den USA kommen für die Aussaat sogar Flugzeuge zum Einsatz. Die Bewässerung der Felder erfolgt durch gesteuerte Bewässerungssysteme. Der Wasserverbrauch ist beim Streusaatverfahren geringer als bei der traditionellen asiatischen Anbaumethode.

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Forschungen für einen umweltfreundlichen Reisanbau

Neben dem Sumpfreis gibt es auch noch den Trockenreis. Diese Reissorte ist nicht an die Überflutung der Felder angepasst und gedeiht nur auf trockenen Feldern. Trockenreis benötigt dafür aber eine hohe Luftfeuchtigkeit. Da der hohe Methanausstoß durch den Nassreisanbau bedingt ist, liegt die Hoffnung der Forscher auf dem Trockenreis. Allerdings können ohne das Wasser auf den Feldern Unkräuter ungehemmt wachsen und die Erträge sind wesentlich geringer als beim Nassreisbau.

Andere Versuche gehen dahin, beim Nassreisanbau ein verbessertes Wassermanagement einzuführen. Durch geringere Stauhöhen und eine zeitweise Trockenlegung der Felder soll den Bakterien die Nahrungsgrundlage entzogen werden.

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