Rezension: Ruediger Schache, Das Geheimnis des Herzmagneten
In diesem Buch erfährt man, in welch hohem Maße die Beziehung des Menschen zu sich selbst und zu anderen abhängig ist von der Anziehungskraft des "Herzmagneten".Das erste Geheimnis: Anziehung
Beim ersten Geheimnis geht es um die Anziehungskraft des Herzmagneten. Diese bestimmt, welche Menschen man anzieht und welche nicht. Das heißt: Man zieht nicht automatisch Menschen an, die zu einem passen, sondern solche, die das brauchen können, was der Herzmagnet ausstrahlt. Und zwar beruhen dessen Bestandteile, die auf andere Menschen anziehend oder abstoßend wirken, vor allem aus den Gefühlen, die man aufgrund der bisherigen Lebenserfahrungen in sich trägt und die die Erwartungen und Wünsche, die man hat, bestimmen. Dabei haben oft diejenigen Bestandteile die stärkste Wirkung, derer man sich im Moment weniger bewusst ist. Die eigene Ausstrahlung und damit die Anziehungskraft des Herzmagneten kann man verändern, indem man sich so fühlt, wie man gerne sein möchte, indem man sozusagen einen inneren Schalter umlegt und damit sein Selbstgefühl verändert. Denn alleine ein verändertes Selbstgefühl wirkt, wie Schache betont, auf andere Menschen, so dass deren Verhalten sich ändert.
Das zweite Geheimnis: Der Spiegel
Das zweite Geheimnis ist das sogenannte Spiegelprinzip. Dieses besagt, dass einem Menschen die Personen und Ereignisse, die er in sein Leben gezogen hat, wichtige Teile seines Magneten zeigen, also ihn auf etwas hinweisen, was sich in seinem Magneten befindet. Und zwar geht es hier darum, dass der Herzmagnet Gleichartiges, Gegensätzliches, Abgelehntes oder ein "Wunder" anzieht. So findet man, wenn man einen Menschen angezogen hat, der ähnlich oder gleichartig ist, oder wenn man von so einem Menschen angezogen wird, sich selbst im anderen wieder. Wenn man demgegenüber das Gegenteil anzieht oder sich vom Gegenteil angezogen fühlt, kann einem dies zu wichtigen Erkenntnissen über sich selbst verhelfen. In dem Fall, dass man dauernd genau das anzieht, was man auf jeden Fall vermeiden will, hat sich im Herzmagneten ein Muster selbständig gemacht und wirkt wie ein Undercover-Programm. Für die Lösung dieses Problems empfiehlt Schache eine Kombination aus vier Schritten, nämlich Beobachten, Verstehen, Annehmen und Entscheiden. Denn auf diesem Wege kann man erkennen, warum man bisher bestimmte Ereignisse, Menschen und Verhaltensweisen genau so und nicht anders angezogen hat, und durch diese Erkenntnis die Anziehungskraft des Magneten verändern. Ereignisse, die einem wie Wunder erscheinen, werden vom Herzmagneten angezogen, wenn man aufhört, um etwas zu kämpfen, wenn man loslässt. Eines der schönsten Beispiele dafür ist das Wunder der Liebe.
Das dritte Geheimnis: Klarheit
Bei der Klarheit geht es darum, dass man eine Vorstellung davon entwickelt, wie man leben, welche Ziele man im Leben noch erreichen möchte, welche unerfüllten Sehnsüchte man hat. Dabei gilt es – so Schache – weniger erfolgversprechende durch aussichtsreichere Haltungen zu ersetzen. So emphiehlt er, die Absicht zu haben, statt den Wunsch, den Weg zu spüren, statt nur das Ziel, Freude zu spüren statt Wichtigkeit. Generell sind Entscheidungen für bestimmte Lebensziele im Magneten nur dann wirklich wirksam, wenn nicht nur der Verstand, sondern auch das Herz dazu Ja sagt. In der Liebe kann Wünschen, wie Schache betont, geradezu contraproduktiv wirken, weil hier durch Wünschen Druck auf den ausgeübt wird, den man liebt. Schache gibt auch einige Ratschläge, wie man auf sinnvolle Weise mit Liebeskummer umgehen kann. Vor allem weist er die Vorstellung zurück, man könnte sich "befehlen", eine andere Person nicht mehr zu lieben, wenn diese die Liebe nicht erwidert.
Das vierte Geheimnis: Die eigene Quelle
Das vierte Geheimnis zeigt die eigene Quelle, die den Herzmagneten speist. Hier geht es um das Verhältnis von Gefühl und Verstand. Das heißt: Die Hauptantriebsquelle des Menschen besteht nicht in seinem Verstand, sondern in seiner Sehnsucht nach bestimmten Gefühlen. Hier ist wichtig, dass der Mensch die Gefühle, die er bei anderen sucht oder die er bei anderen zu erwecken versucht, zunächst bei sich selber finden muss. Der Herzmagnet wird dann die Menschen, die zu diesen Gefühlen passen, automatisch anziehen.
Das fünfte Geheimnis: Die Macht der Symbole
Der Glaube an ein bestimmtes Symbol oder Verhaltensritual kann ebenfalls ein mächtiges, selbständig wirkendes "Programm" im Herzmagneten sein. Das heißt: Ein solcher Glaube kann das, was man erreichen will, unterstützen, aber auch völlig blockieren. So gibt es, wie Schache betont, unzählige falsche Ideen über Liebe, die den Herzmagneten mit einer abstoßenden Kraft programmieren. Generell führt der Glaube an ein negatives Symbol dazu, dass man immer wieder Menschen kennenlernt, denen man sich zwar nahe fühlt, die sich aber auf eine Weise verhalten, die man aus irgendeinem, aus der Vergangenheit herrührenden, Grund als unangenehm empfindet. Hier haben sich im Magneten störende symbolhafte Handlungen verselbständigt. Ein anderes wichtiges Beispiel sind Gegenstände mit symbolischer Bedeutung. Solche negativen Symbole können dann "entmachtet werden", wenn man sich bewusst macht, warum man bestimmte Gegenstände und Handlungen mit so starken Gefühlen verknüpft und ihnen dadurch eine symbolische Bedeutung verleiht. Denn dann kann sich bewusst dagegen entscheiden.
Das sechste Geheimnis: Die selbst erfüllende Prophezeiung
Dieses Geheimnis beruht auf dem Umstand, dass Menschen, die uns nahestehen, spüren, was wir denken und fühlen, auch wenn das, was wir sagen, davon abweicht. Diese werden deshalb auf die Gefühle und Gedanken reagieren, auch wenn man dies zu vermeiden versucht, weil man unerwünschte Folgen befürchtet. Das heißt: Gerade diese unerwünschten Folgen werden eintreten. In gleicher Weise wird man auf die Gedanken und Gefühle des anderen reagieren. Ein Ausweg aus diesen selbst erfüllenden Prophezeiungen besteht darin, dass man aufhört, immer wieder Befürchtungen bezüglich des Verhaltens des anderen in den Herzmagneten "hineinzudenken".
Das siebte Geheimnis: Selbstliebe
Dieses Geheimnis beruht auf der Erkenntnis, dass Liebe die stärkste Kraft im Herzmagneten, dass Liebe sozusagen der Turbobeschleuniger bei allem ist, was man erreichen möchte. Um sich vorstellen zu können, was eigentlich "Liebe" ist, schlägt Schache vor – und das halte ich für eine sehr schöne Idee – sich die Liebe als eine "Expertin in Liebesdingen" vorzustellen und sich zu fragen, was die Liebe bei all den Problemen, die mit der Liebe verbunden sein können, selbst tun würde. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass die Liebe zum eigenen Leben nicht nur die Basis der Selbstliebe und der Liebe zu anderen ist, sondern auch der Schlüssel für die Lösung vieler Probleme im Zusammenleben mit anderen Menschen. Diese Vorstellung von der großen Bedeutung der Liebe zum eigenen Leben, beendet, wie Schache betont, die unselige Verknüpfung von Liebe mit Leid und – auch diesen Aspekt halte ich für sehr wichtig - die Belastung mit Schuldgefühlen. Für Schache gibt es im Universum keine Schuld, sondern nur Ursache und Wirkung.
Das achte Geheimnis: Der Innere Raum
Der innere Raum ist ein Synonym für ein Ziel, das man erreichen möchte. Das heißt: Statt ein bestimmtes Ziel ins Auge zu fassen, das man erreichen möchte, stellt man sich vor, dass man in seinem Inneren einen Raum besitzt, der für das vorgesehen ist, was man ersehnt. Dieser innere Raum enthält alle Arten von Gefühlen, darunter auch die, die bisher Lebensglück verhindert haben. Diese Zusammenhänge zu erkennen ist – wie Schache betont – eines der schönsten Erlebnisse überhaupt, denn es ist der Beginn eines inneren Heilungsprozesses, der dazu führt, dass man, wenn man etwas ersehnt, nicht mehr Mangel empfindet, sondern spürt, wie der innere Raum das Ersehnte anzieht.
Das neunte Geheimnis: Entschluss und Handeln
Wenn man weiß, was man erreichen will, kann man die Anziehungskraft des Herzmagneten durch entschlossenes Handeln vervielfachen. Dabei ist es wichtig, dass man sich wirklich "für etwas Neues" entscheidet, dass man sich von alten Lasten befreit und dass man erkennt, dass man Manches von dem, was man ersehnt, schon erreicht hat. Es ist Schache zufolge auch hilfreich, schriftlich einen Plan festzulegen und zu versuchen, ihn Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. In diesem Zusammenhang geht Schache auf die Partnersuche über das Internet ein und gibt einige - meines Erachtens sehr hilfreiche - Tipps, wie man sich in der virtuellen Welt der Partnerbörsen verhalten sollte.
Das zehnte Geheimnis: Die Kraft der Gegenwart
Um nicht immer wieder von der Vergangenheit eingeholt zu werden, ist es notwendig, aus der Gegenwart heraus zu entscheiden. Dabei sollte man die Kraft der Intuition nutzen, also versuchen zu spüren, ob sich etwas gut anfühlt und einen mit Freude erfüllt oder ob es sich nicht gut anfühlt und einem eher Sorge bereitet. Die Gegenwart ist auch der Zeitpunkt, um zu handeln und Ersehntes zu erleben. Das heißt: Schache warnt davor, das Leben auf eine ungewisse Zukunft zu verschieben. Auch Liebe kann nur im Hier und Jetzt empfunden werden. Generell muss – wie Schache betont – verhindert werden, dass Vergangenes die gegenwärtige Lebensperspektive belastet. In diesem Zusammenhang plädiert er für eine Halb-Voll-Perspektive im Hinblick auf das vergangene und das gegenwärtige Leben.
Bewertung
Auf der Entdeckungsreise zu sich selbst und zu anderen, zu der Ruediger Schache seine Leser einlädt, lernen diese die Geheimnisse kennen, die der Herzmagnet, in wissenschaftlicher Terminologie: das vom Herzen erzeugte elektromagnetische Feld, in sich birgt. Und zwar besitzt der Herzmagnet eine ungeheure Anziehungskraft, die die Ursache für alles ist, was im Leben eines Menschen geschieht, für jedes Ereignis, das sein Leben geprägt hat, und auch dafür, warum genau diese Menschen und nicht andere in seinem Leben aufgetaucht sind. Und noch bemerkenswerter ist, dass der Mensch selbst diese Kraft verändern und damit selbst seinem Leben eine Wende hin zum Positiveren geben kann. Schache macht also seinen Lesern Mut und zeigt ihnen, welche Möglichkeiten sie besitzen, selbst auf ihr Schicksal Einfluss zu nehmen. Dabei ist es für ihn sehr wichtig, darüber aufzuklären, welche Faktoren, nämlich innere Blockaden, Minderwertigkeitsgefühle bis hin zu Selbsthass, und falsche Vorstellungen, die Liebe und generell die Beziehungen zu anderen Menschen betreffend, für negative Programmierungen des Herzmagneten und damit für viel Leid verantwortlich sind. Man erfährt also in diesem Buch, was im Leben vieler Menschen "schief läuft", obwohl sie sich nach Kräften bemühen, ein erfolgreiches Leben zu führen, welche Ursachen dafür verantwortlich sind wie sie doch noch ihr Lebensglück finden können. Ich würde deshalb dieses Buch Lesern empfehlen, die sich dafür interessieren, welche inneren Antriebskräfte das Schicksal eines Menschen mitbestimmen, oder die sich vielleicht gerade selbst in einer Sackgasse befinden und nach Auswegen suchen. Mir gefällt an diesem Buch sehr, dass man immer wieder spürt, dass dem Autor das Wohlergehen seiner Mitmenschen wirklich "am Herzen liegt". Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Buch ein "Bestseller" geworden ist.
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