Natürlicher Rollrasen - Nie wieder Rasen selber säen müssen
Rasen, Rasenmäher, Rollrasen, Rasensaat. Nie wi...

Vorteile von gerolltem Fertigrasen - Für wen ist Rollrasen überhaupt geeignet?

Der fertige Rasen ist vor allem für Gartenbesitzer eine Alternative, die:

  • nicht viel Zeit haben und das neu Anlegen eines Rasens mit so wenig Aufwand wie möglich effizient bewerkstelligen wollen.
  • sich nicht umständlich mit der richtigen Technik des Rasensäens befassen wollen.
  • eine gleichmäßige Rasenfläche haben möchten, in der das Unkraut fast keine Chance hat, sich auszubreiten.
  • einen Rasen ohne Steinchen oder dergleichen bevorzugen, auf dem auch problemlos im Sommer barfuß gelaufen werden kann.
  • einen recht pflegeleichten Rasen möchten, der idealerweise auch noch lange schön bleibt.
  • einen robusten Rasen wollen, der auch bei häufigem Begehen nicht sofort kahle Stellen bekommt. Dieser Aspekt ist besonders bei Sport- und Spielrasen interessant.

Einer der größten Vorteile von Rollrasen liegt eindeutig in der Zeitersparnis. Die Vorbereitungen nehmen natürlich auch in diesem Fall Zeit in Anspruch. Gespart wird bei der Zeit des Säens, welche bei Fertigrasen komplett entfällt. Einfach Fläche ausmessen, Angebote sondieren, bestellen, in der Zwischenzeit den Boden vorbereiten und nach Ankunft der Lieferung den Rasen ausrollen.

Ein weiterer Vorteil ist die Qualität. Natürlicher Rollrasen wird unter sehr guten Bodenbedingungen angepflanzt. Dadurch erhält er eine dichte Grasnarbe und ein gleichmäßig verteiltes Wurzelgeflecht. Etwa ein Jahr wird der Rasen wachsen gelassen. Dann werden "Matten" inklusive Erde von etwa zwei Zentimetern Dicke abgeschnitten. Im Durchschnitt sind diese insgesamt 2,5 Meter lang und 40 Zentimeter breit und kosten je nach Angebot zwischen 2,50 und 3,- Euro pro Stück. Größere Mengen sind oftmals günstiger, als wenn Sie beispielsweise nur einen Untergrund für Ihre Terrasse auslegen wollen.

Rollrasen können Sie bei verschiedenen Fachhändlern on- und offline kaufen. Beschaffungsquellen in Ihrer Umgebung finden Sie auch über den Deutschen Rollrasenverband.

Hat Rollrasen auch Nachteile?

Bei solchem Fertigrasen dürfen Sie eventuell nicht allzu wählerisch sein. Die Zahl der Sorten ist hierbei eher beschränkt. Vier Standardsorten Rollrasen sind auf dem Markt: Strapazierrasen, Spiel- und Sportrasen, Schattenrasen und mediterraner Rasen. Bei Rasen zum selber Säen sind es noch mehr.

Auch könnte es sein, dass der Fertigrasen optisch so gleichmäßig aussieht, dass er eventuell etwas unnatürlich wirkt, obwohl er ja aus echtem Gras besteht. An diesen Anblick muss man sich, wenn man zuvor anderen Rasen hatte, womöglich erst gewöhnen.

Wenn Sie damit leben können und einfach nur einen leicht zu pflegenden Rasen wollen, der seinen Zweck als flächendeckender Untergrund im Garten erfüllt, dann können Sie ihn durchaus in Erwägung ziehen.

Fertigrasen verlegen – Vorbereitung und Anleitung - Worauf müssen Sie beim Anlegen von Rollrasen achten?

Die beste Zeit zum Verlegen von Rollrasen ist – wie auch für das Anlegen eines selbst gesäten Rasens – von März bis Mai sowie bis Mitte Oktober in der herbstlichen Jahreszeit. In diesen Zeiten kann er gut wachsen.

Vorbereitung

Bevor Sie sich die Rasenrollen liefern lassen, sollten Sie die notwendigen Vorbereitungen des Bodens durchführen. Denn ist der frisch gezüchtete Rasen erst einmal da, ist es ratsam, ihn möglichst bald auszurollen, damit er nicht austrocknet oder vergammelt.

Zuerst müssen Sie den alten Rasen auf der neu zu verlegenden Fläche entfernen. Das können Sie tun, indem Sie ihn mit einem Sodenschneider abschälen. Die alten Rasenreste schaufeln Sie am besten in eine Schubkarre und bringen sie zum Kompost oder geben sie – falls Sie diese Möglichkeit nicht haben – in den Biomüll.

Dann muss der Boden ordentlich umgegraben, von Unkraut, noch vorhandenen Wurzeln und störenden Steinen befreit werden. Um diese Arbeit kommen Sie leider nicht herum, wenn der Rollrasen wirklich gut darauf liegen und gedeihen soll.

Boden für den Fertigrasen optimieren

Wenn die Bodenqualität noch nicht perfekt für den zukünftigen Rasen ist, können Sie diese nun verbessern. Ein guter Rasenboden sollte weder zu lehmig noch zu sandig sein. Zu schwerer Lehmboden verhindert ein optimales Abfließen des Wassers. Bei sandigem Boden hingegen versickert es zu schnell; außerdem ist dieser nährstoffärmer. Was in diesen Fällen zu tun ist? Lehmiger Boden sollte mit Sand vermischt, Sandboden mit Humus vermengt werden.

Anschließend müssen Sie den Boden glatt harken und ihn mit einer Rasenwalze plätten. Jetzt fehlt nur noch die Düngung. Zum Düngen vor dem Rasenverlegen verwenden Sie einen dafür gedachten Starterdünger.

Rollrasen richtig verlegen - so geht's

Jetzt kann der Rollrasen verlegt werden. Dazu sollte der Boden nicht zu trocken, sondern etwas feucht sein. Wenn der letzte Regen schon etwas länger her ist, können Sie die Erde anfeuchten, indem Sie sie entsprechend etwas gießen und das Wasser einsickern lassen.

Danach rollen Sie den grünen Teppich auf der vorgesehenen Fläche aus. Der Rasen sollte dabei vollständig auf der Erde aufliegen. Ein Trick, um die bessere Verzahnung mit dem Boden zu gewährleisten, ist es, die Unterseite des Rollrasens, also die Seite mit der Erde, leicht mit der Harke anzurauen.

Ideal ist es, wenn Sie den Rollrasen nicht in einer geraden Reihe, sondern etwas ziegelartig versetzt verlegen. So verwachsen die einzelnen Zwischenräume leichter, und Sie haben keine langen Fugen dazwischen.

Zum Schluss muss der neue Rasen noch gewässert werden. Das Verwachsen dauert im Durchschnitt zwei Wochen. Nach insgesamt vier Wochen ist der Rollrasen komplett gewachsen, so dass er auch intensiver Benutzung standhält.

Die Pflege von Rollrasen - So bleibt der Grasteppich schön

Wann sollten Sie Fertigrasen zum ersten Mal mähen?

Das erste Mähen sollte ab einer Grashöhe von 6 bis 8 Zentimetern erfolgen. Damit der Rollrasen nicht zu nass zum Mähen ist, sollten Sie bis zu zwei Tage vorher auf das Wässern verzichten. Rillen im Rasen können Sie dabei vermeiden, indem Sie einen Luftkissenrasenmäher verwenden. 

Wann müssen Sie den Rollrasen düngen? 

Frühestens drei Wochen nach dem Anlegen darf der Fertigrasen gedüngt werden. Ab wann es notwendig ist, hängt von den Umständen vor Ort ab. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, ab und zu nach dem Rasen zu schauen. Ist er noch saftig grün? Dann braucht er noch keine Düngung. Wenn er an den Rändern gelblich oder braun zu werden beginnt, dann ist es hingegen höchste Zeit. 

Als Faustregel für das Düngen kann abhängig von der Bodenqualität alle 1 bis 2 Monate gelten. In jedem Fall sollte der Rollrasen im Herbst gedüngt werden.

Organischer Dünger ist am ökologischsten, aber nur für die wärmeren Jahreszeiten (über 8° C) geeignet. Bei mineralischem Dünger müssen Sie aufpassen, den Rasen nicht zu überdüngen. Bitte beachten Sie daher stets auf die richtige Dosis und lassen Sie sich bei Bedarf von Gartenfachleuten darüber beraten.

Quellen und weitere Tipps

Rollrasen düngen

Informationen zum Pflegen von Rollrasen

Eva Neumann: "Kaufen, ausrollen, vier Wochen warten", in: Dürener Zeitung, 11.04.2013, 141. Jahrgang, Nr. 84, Seite 14.

Bildquelle: Pixabay

Die_Utopische, am 12.04.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Wozu braucht man einen Schneckenzaun?)
a.sansone (Wie machen Sie eine romantische Ecke im Garten?)
Heike Nedo (Pfirsichbaum pflanzen, schneiden und pflegen)

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