Welche Früchte kommen in den Rumtopf?

Generell gilt der persönliche Geschmack: Was schmeckt, ist erlaubt! Was nicht schmeckt, bleibt draußen!

 

Die Früchte kommen in der Reihenfolge in den Rumtopf, in der sie auch im Garten reifen und geerntet werde bzw. in der sie als Saisonobst im Supermarkt bekommt.

Die ersten Früchte, die reif werden, sind meistens die Erdbeeren. Sie kommen meist als erste Zutat in den Topf. Im Juni und Juli folgen dann Sauerkirschen, die man nicht unbedingt entsteinen muss. Allerdings empfehle ich es dennoch, weil sie sich dann mehr mit Rum vollsaugen können und einem außerdem der versehentlich ausgebissene Zahn später erspart bleibt. Wer eine leicht säuerliche Note mag, kann rote Johannisbeeren und Stachelbeeren hinzugeben. Andere Beerenarten wie Heidelbeeren oder Himbeeren eignen sich nur bedingt, ihr Geschmack ist zwar toll, aber sie zerfallen leicht. 

Im August reifen dann leckere Steinfrüchte, die ebenfalls großartig für den Rumtopf geeignet sind. Mirabellen und Pflaumen werden entsteint und geviertelt in das Gefäß gegeben, Aprikosen und Pfirsiche werden zusätzlich gehäutet.

Birne, Ananas und Quitte sind tolle Ausbeuten im Herbst, die sich ebenfalls prima verwenden lassen. Einfach die Früchte ohne Kerne und Schale kleingeschnitten dazugeben.

Rum und Zucker

Was in den Rumtopf hineinsoll, ergibt sich je nach Geschmack und Jahreszeit. Das Vorgehen, wie man das Gebräu ansetzt, ist jedoch für alle Fruchtarten gleich.

Das erste Obst (in den allermeisten Fällen werden das die Erdbeeren sein, z.B. 500 Gramm), wird gewaschen, geschnitten und mit der gleichen Menge an Zucker zugedeckt und zunächst einmal erst für mindestens eine Stunde (manchen sprechen von einem halben Tag) stehen gelassen. Danach kommt ein guter Raum darüber. Bei der ersten Lage nimmt man hier am besten gleich die ganze 3/4-Liter-Flasche. Auf jeden Fall sollten die Früchte vom Rum einen Finger breit bedeckt sein. 

Die weiteren Obstsorten im späteren Verlauf werden dann nur noch mit der Hälfte an Zucker bedeckt (z.B. 250 Gramm Zucker für 500 Gramm Kirschen). Nun ist auch nicht für jede Lage eine weitere Flasche Rum nötig. Es wird nur soviel hineingegeben, dass alle Früchte gut mit Rum bedeckt sind.

Sind zum Ende der Erntesaison alle gewünschten Früchte im Rumtopf, so gießt man circa im November noch einmal Rum auf.

Darauf ist zu achten:

  • Die Früchte müssen einwandfrei sein. Schadhafte Stellen werden sehr großzügig weggeschnitten, gammeliges und überreifes Obst hat im Rumtopf nichts zu suchen. Unreifes übrigens auch nicht.
  • Die Früchte müssen gut gewaschen sein. Gut ist aber, wenn man sie erst abtropfen lässt, bevor sie in das Gefäß kommen.
  • Sauberkeit beim Rumtopf ist wichtig. Alle Küchengeräte und natürlich auch der Rumtopf selber müssen gut gespült und sauber sein.
  • Alle Früchte müssen vollständig mit Rum bedeckt sein. Manches Obst hat die Angewohnheit, an der Oberfläche zu schwimmen. Mit einem sauberen Unterteller im Topf hält man die Früchte unten.
  • Das Material des Topfes ist egal. Es gibt tolle Rumtöpfe aus Steingut, Porzellan oder auch Glas. Wichtiger ist die Lagerung: Luftdicht, kühl und trocken soll sie sein.

Endlich ist der Rumtopf fertig!

Sobald es kalt wird und der Garten schon längst nichts mehr hergibt, dann ist es Zeit, die (im wahrsten Sinne des Wortes) Früchte unserer Arbeit im Sommer zu ernten.

Gerne wird die Rumtopfsaison am ersten Advent eröffnet. Die Früchte lassen sich vielseitig verwenden und man kann eine Menge toller und leckerer Sachen daraus zaubern, zum Beispiel:

  • Eine Schöpfkelle aus dem Rumtopf mit heißem Wasser aufgießen und eine Art Jagertee mit Früchten daraus machen
  • Einige Früchte mit etwas Vanilleeis auf einem kleinen Teller anrichten für ein leckeres Dessert
  • Der besondere Aperitif mit Rumfrüchtchen in einem Glas Sekt
Sonja, am 15.08.2016
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)

Autor seit 13 Jahren
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