Die United Pentecostal Church betrieben dann von 1977 bis 1984 ein Priesterseminar, eine Bibliothek, eine Teestube und einen Kirchenraum darin. Bis das Schloss 1993 von der Gesellschaft Natur & Kunst gemeinnütziger e.V. übernommen wurde, stand es leer und verfiel gerade wegen Vandalismus und Brandschäden immer mehr. Matthias Schenk und Beatrice Dastis Schenk, gründeten zusammen mit einer Gruppe von Künstlern, Handwerkern und Pädagogen eine Initiative, und richteten das unter Denkmalschutz stehende Schloss und den Park unter dem Leitmotiv: "Sanierung = Heilung durch Kunst und Kultur" das erste Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens ein.

Schloss Freudenberg heute

Schloss Freudenberg ist sehr interessant ausgestattet und die Parkanlage naturbelassen und abwechslungsreich gestaltet. Es bietet für alle Altersgruppen eine Neuentdeckung oder auch Sensibilisierung aller Sinne. Gleichgültig in welchem Alter, von 3 bis 99 Jahren – hauptsächlich noch gut zu Fuß - können hier Familien, Schul- oder Kindergartengruppen, Seniorengruppen und sonstige Gruppen locker einen unterhaltsamen und lehrreichen Tag verbringen. Ob als Sonntagsausflug, Betriebsausflug oder einem Ferienausflug. Ratsam ist auf alle Fälle eine Führung mit zu machen, oder zumindest das Handbuch "Wo ist der rote Faden, der alles zusammenhält?" zu kaufen, damit man an den Erkundungsstellen genau sieht, um was es im Einzelnen geht und was gemacht werden soll.

Es können auch Veranstaltungen, wie Geburtstagsfeier oder ein Kindergeburtstag, Unternehmensfeier, Weihnachtsfeier, Seminare und was es noch alles für Anlässe gibt, im Schloss Freudenberg gebucht werden. Während es bei Besichtigungen in anderen Schlössern verboten ist etwas anzufassen, ist im Schloss Freudenberg Anfassen erwünscht. Wie sonst sollte man in den Genuss all der neuen Eindrücke und Erfahrungen kommen, die die Initiatoren vermitteln möchten. Es laden über sechzig einzelne Stationen sowohl im Schloss als auch im Park dazu ein, aktiv zu sein.

Mit den Füßen entdecken

Im Wald kann man eine Barfuß-Entdeckungsrunde drehen, um mit den Füßen die unterschiedlichsten Materialien zu erspüren. Auf der Wiese gibt es einen sehr großen Stapel Holzstämme, auf denen herumgeklettert werden kann. An der Gleichgewichtsschaukel und mehreren Holzkreiseln sieht man, wie es um das Halten des eigenen Gleichgewichts bestellt ist, oder kann versuchen sich mit Anderen auszubalancieren. Ruheplätze mit Liegen, Sonnensegel und Grillplätze laden zum Verweilen ein. Kaffee und Kuchen können auch im Schlosscafé oder auf der Hochterrasse eingenommen werden. Wer den Kuchen einmal anders probieren möchte, wagt sich in die Dunkelbar und erlebt dort am eigenen Körper, wie es ist, blind zu sein.

Erfahrungsräume

Etwas dazu lernen geht auch in den unteren Räumen des Schlosses. Durch schwach beleuchtete Gänge kommt man in verschiedene Zimmer, wie zum Beispiel dem Klangraum. Ein großer Gong nimmt eine Seite der Wände voll in Beschlag, an den anderen Seiten stehen weitere in verschiedenen Größen und Ausfertigungen. Mit geschlossenen Augen nimmt man die leicht angeschlagenen Töne in sich auf, spürt dabei bei den tiefen Tönen den Boden unter den Füßen vibrieren und erforscht die Wirkung auf das eigene Empfinden. In einem der anderen Räume kann man mit einem Bogen, Sand und Metallplatten mit Tönen Muster aus Sand zaubern. Jeder Ton hat sein eigenes Muster. In einem Saal mit Acrylstücken entdeckt man die Welt des Sehens und der Farben neu, ebenso wie beim Experimentieren mit Schatten und farbigem Licht. Hier sieht man, was Goethe sah und auszudrücken versuchte. Beim Durchstreifen des Schlosses gibt es noch viel mehr kleine und große Versuchsmöglichkeiten mit Gegenständen aller Art und viele Besucher erleben bestimmt so manche Überraschung oder einen Aha-Effekt, es muss nur ausprobiert werden.

Alles in allem ist die Atmosphäre auch durch die Angestellten, die mit Spaß ihre Aufgabe erledigen sehr persönlich und freundlich, auch wenn es nicht immer 100% professionell abläuft. Gerade das lockert die ganzen Situationen auf und lässt nicht alles so steif wirken wie bei den Besichtigungen anderer Schlösser. Eben nicht der aristokratische Stil, sondern eher wie Villa Kunterbunt. Immer mit Veränderungen beschäftigt, vermittelt das Gesamtbild gute Laune. Man muss nur offen und bereit sein, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Erreichen kann man Schloss Freudenberg gut mit dem eigenen Auto. Es stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es kein Problem. Also wie wäre es damit, einen Tag Abenteuer der Sinne zu erleben?

http://www.schlossfreudenberg.de/besuch-auf-dem-freudenberg.html

 

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Ajerrar, am 11.09.2014
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Bildquelle:
I. Ajerrar (Als Rucksacktourist auf Stippvisite in Kopenhagen)
I. Ajerrar (Als Rucksacktourist in Malmö)
I. Ajerrar (Wenn der Urlaub zum Albtraum wird - Anspruch auf Preisminderung)

Autor seit 13 Jahren
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