LaternenSankt Martin ist einer der Tage im Jahr auf den sich alle freuen. Kinder und Erwachsene werden gleichermaßen vom Zauber dieses Tages angesprochen. Und in vielen Erwachsenen wird die Erinnerung an die eigene Kindheit wach, wenn sie die vielen Kinder mit ihren Laternen im großen Zug hinter dem Sankt Martin auf dem Pferd herlaufen sehen. Die bunten und selbst gebastelten Laternen der Kinder leuchten in der Dämmerung und in der einbrechenden Dunkelheit. Und aus allen Kindermündern erklingen Lieder zum Sankt Martins-Fest. Fast alle Kinder haben dann auch einen Beutel dabei, in den die Nachbarn und Geschäftsleute die eine oder andere Leckerei nach einem schönen Lied fallen lassen. Und auch so manch frischer Apfel ist bei den Gaben für die Kinder zu finden. Traditionell teilt der reitende Sankt Martin am Ende des Festzuges seinen Mantel mit einem Bettler. So ist der Sankt-Martins-Zug nicht nur ein Fackelumzug, sondern immer auch ein kleines Schauspiel für die Kinder. Der Edelmann Martin, der einst seinen Mantel teilte, wurde im Laufe der Kirchengeschichte heiliggesprochen. Daher heißt das Fest auch schon lange das Sankt-Martins-Fest.

Der Weckmann – ein leckeres Gebäck zu Sankt Martin

WeckmännerRund um den Sankt-Martins-Tag findet man in den Bäckereien die leckeren Weckmänner. Das sind weiche, helle Backwaren, die in Form eines Sankt Martin gebacken werden. In der Regel haben sie eine kleine Pfeife aus Gips im Mund. Diese Pfeifen werden in den Teig eingebacken. Und es ist ein großer Spaß für die Kinder, die Pfeifen zu säubern. Dann können sie ausprobieren, ob die Gipspfeife wie eine richtige große Holzpfeife auch luftdurchlässig ist. Manche Weckmänner werden auch mit gezuckerten Mandeln oder Hagelzucker gebacken. Die Weckmänner werden nicht nur zum Nachmittagskaffee, sondern oft auch schon zum Frühstück gegessen.

Die traditionelle Sankt-Martins-Gans

Wenn die Kinder erst einmal im Bett sind – und das kann am Sankt-Martins-Tag später werden – dann haben die Erwachsenen endlich Zeit für das heute auf der ganzen Welt berühmte Martins-Gans-Essen. Zu Sankt Martin kann man in den Restaurants auf den Speisekarten ganze und halbe Gänse und Gänseteile mit Rotkraut und Klößen finden. Auch eine halbe Birne gehört vielerorts zum Menü dazu. Das ist der Auftakt der Braterei von Geflügel in der Vorweihnachtszeit, die erst mit dem Gans-Essen am ersten Weihnachtstag wieder endet. In keiner anderen Jahreszeit kommen auf die Tische im ganzen Land so viele Gänse, Enten, Puten, Hühner und Truthähne wie in der dunklen Jahreszeit ab Mitte November zum Sankt-Martins-Fest. Aber nicht nur in den Restaurants, sondern auch in den heimischen Backöfen finden sich unzählige Gänse wieder. Denn es ist mittlerweile auch eine schöne Tradition, das Martinsfest gemeinsam mit Freunden und Familie daheim zu feiern und die Gäste mit einem besonders leckeren Gansbraten zu verwöhnen.

Foto Laternen: © Fotofreundin - Fotolia.com

Foto Weckmänner: © womue - Fotolia.com

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