"Super-Gesundheitsförderer" Schwarzer Holunder

Die gesundheitsfördernden und –unterstützenden Inhaltsstoffe von Holunder sind kaum bekannt. Dazu gehören zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen, natürlich in Abhängigkeit vom Standort der Pflanze. Flavonoid- und Anthocyanglykoside, Aminosäuren, Phenolsäuren, Triterpene, Schleim- und Gerbstoffe sind ebenfalls darin eingeschlossen. Dieses vielgestaltige Zusammenspiel sekundärer Pflanzenstoffe ist die Ursache der antiviralen, antioxidativen und immunstärkenden Eigenschaften des Holunders. Wer ab der Erntezeit regelmäßig den Saft oder eine Suppe aus den Früchten zu sich nimmt, stärkt seine körpereigene Abwehr vorbeugend und kommt entspannter durch Herbst und Winter.

Holunderbeeren haben außerdem eine leicht abführende und schmerzlindernde Wirkung.

Die Holunderarten in Deutschland

In Deutschland sind drei Holunder-Arten heimisch; besonders verbreitet ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Darüber hinaus gibt es Roten Holunder (Sambucus racemosa) und Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus).

Der Zwerg-Holunder ist giftig, und seine Blüten und Beeren sind nicht zum Verzehr geeignet. Die Beeren des roten und schwarzen Holunders enthalten ebenfalls giftige Inhaltsstoffe und sollten deshalb nur gekocht, niemals aber roh verzehrt werden. Die Beeren und Blüten von Holunder sind ausgesprochen beliebt, dazu noch sehr gesund und werden gern zu Sirup, Gelee oder Saft verarbeitet.

Ein Verzehr von rohen Holunderbeeren verbietet sich immer, denn sie enthalten sogenannte cyanogene Glykoside. Dieses Pflanzengift kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Roter Holunder enthält eine besonders hohe Menge der giftigen Stoffe. Durch Erhitzen bei mindestens 80 Grad für 20 Minuten werden die Glykoside abgebaut und der Verzehr ist unbedenklich.

Bei Rotem Holunder müssen die Kerne nach dem Erhitzen zusätzlich gründlich ausgesiebt werden, da das Gift auch nach dem Kochen in den Steinen verbleibt.

Botanisch gesehen handelt es sich bei den Früchten jedoch nicht um Beeren, sondern um Steinfrüchte.

Holunderbeeren ernten

Aus den kleinen gelblich-weißen Blüten entwickeln sich im August und September tiefviolett bis schwarz gefärbte Früchtchen. Wer Holunderbeeren ernten möchte, schneidet die ganzen Dolden mit einer Schere ab. Mit Gummihandschuhen lassen sich hartnäckige Flecken vermeiden. Man sollte nur ausreichend ausgereifte Beeren von Sträuchern sammeln, die sich zweifelsfrei als Schwarzer Holunder bestimmen lassen. Manchmal sind Holunderdolden auch auf Wochenmärkten und im Hof-Verkauf erhältlich.

In der Küche lassen sich aus den herbsäuerlich schmeckenden Beeren viele Köstlichkeiten wie Chutney, Sorbet oder Quarkspeisen zubereiten. Allerdings sollte das Wildobst auf keinen Fall roh gegessen werden. Denn in den Samen reifer Früchte und in unreifen Früchten ist der Giftstoff Sambunigrin enthalten. Das ist ein natürlicher Fraßschutz der Pflanze, kann aber im Körper zu Blausäure umgewandelt werden. Bauchschmerzen und Durchfall sind die Folge. Durch Erhitzen auf Temperaturen von über 80 Grad Celsius zerfällt das Sambunigrin und verliert somit seine toxische Wirkung.

Für einen Holunderbeerensaft werden die Früchte mit wenig Wasser aufgekocht und zugedeckt 15 bis 20 Minuten geköchelt. Wer mag, kann noch Apfelstückchen und etwas Zitronensaft hinzugeben. Durch ein feines Sieb gießen und je nach Geschmack mit Honig oder Zucker süßen. Nochmals aufkochen, um Mikroorganismen zu minimieren, und heiß in saubere Flaschen füllen. Für ein Holundergelee wird der Saft mit Gelierzucker aufgekocht und nach Lust und Laune mit Gewürzen wie Zimt und weiteren Früchten wie Zwetschgen und Brombeeren verfeinert.

Bereits im Mittelalter war die Heilwirkung des Holunders bekannt. Die Pflanze habe sich etwa bei Atemwegsinfekten, Verstopfung und Rheuma bewährt, erklärt der NHV. Viele positive Inhaltsstoffe sind in den Früchten enthalten – etwa Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, Provitamin A, Vitamin C und B-Vitamine. Der Farbstoff Sambucyanin ist ein wertvolles Flavonoid, das antioxidativ wirkt und Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen vorbeugen soll.

Holunderblüten werden zu Sirup verarbeitet

Die Blüte des Schwarzen Holunders zeigt zwischen Mai und Ende Juni den Frühsommer an. Ein blühender Holunder ist ein unvergesslicher Anblick. Handtellergroße flache Scheindolden aus unzähligen, winzigen, cremeweißen Blüten mit auffälligen gelben Staubbeuteln leuchten dann weit und verströmen einen sehr süßlichen Duft. Wer diesen unverwechselbaren Geruch und das damit verbundene sommerliche Lebensgefühl konservieren möchte, bereitet Sirup oder Gelee aus den Blüten. Das alkoholische Modegetränk "Hugo", in welchem Holunderblütensirup verwendet wird, erfreut sich vielleicht auch deshalb anhaltender Beliebtheit.

Seine hübschen und duftenden Blüten zeigt der Holunder etwa zwischen Mai und Juli. Aus ihnen lässt sich Holunderblütensirup herstellen. Die Blüten werden am besten an einem trockenen, sonnigen Tag geerntet, denn dann haben sie das meiste Aroma. Geerntet werden die ganzen Dolden mit (nur) vollständig geöffneten Blüten. Anschließend werden die Rispen vorsichtig ausgeschüttelt, um Insekten zu entfernen. Auf gar keinen Fall sollten die Blüten gewaschen werden, denn in den Pollen befindet sich der Geschmack, der mit einer noch so leichten Wäsche herausgewaschen würde.

Als Durstlöscher mit Wasser verdünnt oder als Zutat für einen sommerlichen Cocktail ist Holundersirup vielseitig verwendbar.

Holunder im eigenen Garten

Holunder ist eine recht anspruchslose Pflanze und wächst als Halbstrauch, Strauch oder auch ala kleiner Baum. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Gartenboden eher nährstoffreich und mäßig feucht. Damit Holunder gut anwächst, beim Einpflanzen in das Pflanzloch organischen Dünger wie Hornspäne oder Kompost geben. Beste Zeitpunkte zum Pflanzen sind Frühling und Herbst. sollte man bei der Auswahl des Standorts stets bedenken dass Schwarzer Holunder bis zu sieben Meter und Roter Holunder bis zu vier Meter hoch werden und zudem breit wachsen kann. Sowohl als einzelne Pflanze als auch als Teil einer Vogelhecke ist Holunder bestens geeignet. Er dient Vögeln und manchen Insekten als Nahrung und sollte deshalb in keinem Naturgarten fehlen.

Ist der Holunder stark gewachsen, kann er problemlos zurückgeschnitten werden. Wer regelmäßig Früchte ernten möchte, sollte nach der Ernte im Herbst die Zweige stark zurückzuschneiden, an denen Früchte gewachsen sind. Etwa zehn bis zwölf neue Triebe sollten verbleiben, sie tragen im Folgejahr Beeren. So fällt die Ernte immer reichlich aus und die Pflanze bleibt vital.

Wer Holunder vermehren möchte, kann dies im Herbst ganz einfach mit Steckhölzern/Stecklingen tun. Aus den einjährigen Trieben werden etwa 20 Zentimeter lange, blätterlose Triebe geschnitten und so tief in die Erde gesteckt, dass nur noch etwa fünf Zentimeter herausschauen.

Wächst der Holunder lediglich als Zierpflanze, ist nur alle paar Jahre ein Rückschnitt empfehlenswert.

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