Vereine und Institutionen der schwul-lesbisch-transidenten Szene in München

Wie in allen großen deutschen Städten, so gibt es auch in München eine lebendige und vielfältige schwul-lesbische Szene. Im Gegensatz zu anderen jedoch ist die Münchner Szene jedoch sehr viel strukturierter, was in vielen verschiedenen Vereinen seine Ausprägung findet.

Wer als Homosexueller in der bayerischen Landeshauptstadt München lebt, kann deshalb aus einer Vielzahl von Angeboten auswählen, um Leute kennen zu lernen, bei Problemen Hilfe zu finden oder Gleichgesinnte für seine Hobbys zu finden.

Das schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München e.V.

Dieser größte Verein der schwul-lesbischen Szene in München, der auch kurz "Sub" genannt wird, ist ein Dachverein, der neben verschiedenen Selbsthilfe- und Freizeitgruppen auch über eine Tages-Beratungsstelle verfügt, die in den Bereichen Coming Out, Paar- und Einzelberatung, psychosoziale Beratung, Anti-Gewalt-Prävention, HIV-Beratung, Fortbildungen zum Thema "Homosexualität" und interkulturelle Öffnung eine kompetente Anlaufstelle für all diejenigen ist, die von solchen Thematiken betroffen sind.

Im Cafe des Vereins, das täglich ab 19.00 Uhr (Samstag ab 15.00 Uhr) geöffnet ist, treffen sich Sub-Vereinsmitglieder, Touristen und alle Interessierten. Während der Öffnungszeiten des Cafes gibt es ebenfalls die Möglichkeit, mit Rechts- oder Konfliktberatern zu sprechen, sich Informationen über schwule Veranstaltungen und Szene-Locations zu holen oder einfach etwas zu trinken. Im Sub-Cafe finden zudem regelmäßig Partys statt, die jeweils unter einem eigenen Motto stehen.

In den Räumen des "Sub" treffen sich die unterschiedlichsten Gruppen. Neben einer Gruppe für ältere Schwule, die sich Gay & Gray nennt, treffen sich unter anderem eine Gruppe schwuler oder lesbischer Angehöriger der Bundeswehr, eine schwule Spielegruppe sowie eine Gruppe von schwulen Ehemännern bzw. Vätern. Zudem gibt es eine Coming Out Gruppe und regelmäßige Zusammenkünfte von schwul-lesbischen Anonymen Alkoholikern.

Das schwule Kommunikations- und Kulturzentrum beteiligt sich auch am jährlich stattfindenden CSD, veranstaltet mit das schwule Hans-Sachs-Straßenfest sowie das Maibaumfest am Glockenbach und ist auch sonst bei Veranstaltungen der Community vertreten. Mehr Informationen findet man auf der Homepage des Sub e.V. oder in den Räumen des Zentrums.

Der Gay Outdoor Club

Neben dem "Sub" gibt es in München auch den Gay Outdoor Club, einen eigenen Verein für schwule und lesbische Wander- und Naturfreunde. Der GOC ist Mitglied im Deutschen Alpenverein (DAV) und veranstaltet regelmäßig Wander- und Mountainbike-Touren, Langlauf- und Schneeschuh-Ausflüge.

Die Münchner Aidshilfe (MüAH)

Die Münchner Aidshilfe e.V. wurde als erste regionale Aids-Hilfe bereits im Jahr 1984 als gemeinnütziger Verein gegründet. Zur schwulen Selbsthilfe kamen schon nach kurzer Zeit Junkies und Frauen dazu, so dass die Münchner Aidshilfe heute ein Fach- und Interessensverband ist, der einen wichtigen Platz im Sozial- und Gesundheitswesen der Stadt München hat. Die Münchner Aidshilfe bietet neben der obligatorischen HIV-Beratung auch ein betreutes Wohnen für alte Schwule sowie verschiedene Kurs- und Gruppenangebote. Zudem verfügt die Münchner Aidshilfe über ein eigenes Cafe (Cafe Regenbogen).

Das "diversity" als Anlaufstelle für junge Schwule und Lesben

Der Verein "diversity" möchte niederschwellige Angebote für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in München platzieren, denn viele Betroffene tun sich immer noch schwer, mit ihrem Sosein in Erscheinung zu treten. Im "diversity" treffen sich regelmäßig Gruppen, die speziell auf die jüngere Generation von Schwulen, Lesben und Transgendern zugeschnitten sind. Zudem nutzt auch 20+pos, eine Gruppe junger HIV-Positiver die Vereinsräume. Auch hier gibt es ein Cafe, in dem sich junge Leute zwanglos treffen können. Auf der Homepage des Jugendzentrums findet man viele wertvolle Informationen

LeTRa – Beratungsstelle für lesbische Frauen

Eine ebenfalls von der Landeshauptstadt München geförderte Einrichtung ist die LeTRa, eine Beratungsstelle für lesbische Frauen. Mit einer Beratungsstelle für psychosoziale Unterstützung von lesbischen Migrantinnen, gehörlose Lesben und ältere Lesben, als Treffpunkt zur Begegnung für Lesben und als Veranstaltungsort für Diskussionsforen mit Themen, die Lesben betreffen, ist die LeTRa ein wichtiges Zentrum der schwul-lesbischen Community in München.

TransMann e.V. und Viva TS als Anlaufstelle für Transgender

Für alle, die unter ihrer abweichenden Geschlechtsidentität leiden und entweder unter dem Begriff Transmann (Frau-zu-Mann Transsexueller) bzw. unter der Bezeichnung Transfrau (Mann-zu-Frau Transsexuelle) geführt werden, finden bei den beiden Vereinen TransMann e.V. oder VIVA Transsexuellen Selbsthilfe München e.V. (Viva TS) kompetente Ansprechpartner. Beide Vereine bieten regelmäßige Gruppentreffen, psychologische und medizinische Beratung an. Als Minderheit in einer Minderheit legen die Vereine sehr großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit, um die Anliegen von Transgendern in der Gesellschaft bewusst zu machen und auf spezifische Problematiken hinzuweisen.

Die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen

In Deutschland einzigartig ist die von der Stadt München eingerichtete Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Sie ist nicht nur Anlaufstelle für alle auftretenden Fragen von schwulen, lesbischen und transgenden Menschen, Kontaktstelle für städtische Angestellte, welche mit diesem Thema in Berührung kommen und sie fungiert als Kooperationspartner und Vernetzungsstelle zwischen den vielen Vereine der schwul-lesbischen Community in München und der Stadtverwaltung, die dank einem aufgeschlossenen Oberbürgermeister und schwulen und lesbischen Stadträten stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Community hat.

Die schwul-lesbische Szene in München betreibt vielerorts AIDS-Prävention

So bunt, vielfältig und frei die schwul-lesbische Community auch ist, verschiedene Gruppen (Projekt Prävention des Sub, Aidshilfe) setzen sich nach wie vor mit dem wichtigen Thema der sexuellen Praktiken und der AIDS-Prävention auseinander und versuchen Aufklärungsarbeit zu betreiben.

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