Wie kommt es zum gefürchteten Sekundenschlaf?

Bei zu großer Müdigkeit oder eintöniger Arbeit/Fahrtstrecke kann es zum Sekundenschlaf kommen. Auch Schlafapnoe oder Schlafmangel können die Ursache sein.

Mit einer Dauer von einer halben Sekunde bis maximal 30 Sekunden ist der Sekundenschlaf zwar sehr kurz, das reicht aber aus, um sich selber und andere in Gefahr zu bringen. Wie schnell das gehen kann, zeigt das Beispiel eines Fahrers, der auf der Autobahn mit einer normalen Geschwindigkeit von 120 km/h unterwegs ist. In einer Sekunde legt er mehr als 30 Meter zurück, das reicht aus, um ungebremst in die nächste Leitplanke zu rauschen.

Frühzeitig erkennen und gegenwirken

Sekundenschlaf kommt nicht unbedingt plötzlich aus heiterem Himmel. Wenn man schon andauernd gähnt und das Gähnen nicht mehr unterdrücken kann, dann ist Vorsicht geboten. Ebenso, wenn man während der Fahrt hin und wieder hochschreckt. Frösteln, brennende Augen, Konzentrationsstörungen oder ein Schleier vor den Augen können ebenfalls darauf hindeuten, dass Sie übermüdet sind. Dann ist es besser, eine Pause einzulegen, denn der vielgepriesene Kaffee, die laute Musik und die angeregte Unterhaltung mit dem Beifahrer helfen nur unzuverlässig und kurzfristig.

Manche Autohersteller versuchen sich bereits an Systemen, welche die Lidschlagfrequenz und das Fahrverhalten auswerten und welche ein Frühwarnsystem sein sollen. Das ist ein gutes Modell, um einen übermüdeten Fahrer auf seine Fahruntüchtigkeit aufmerksam zu machen, das Problem des Schlafmangels selber wird dadurch jedoch aber auch nicht gelöst. Es führt kein Weg daran vorbei, dass man möglichst ausgeschlafen und fit an den Start gehen sollte, das gilt besonders für lange Urlaubsfahrten auf langer und eintöniger Strecke. Eine Pause mit einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft alle 90 Minuten ist auch hilfreich.

Einschlafwarner - für wen sind sie geeignet?

  • Für alle diejenigen, die viel mit dem Auto unterwegs sind, macht ein Einschlafwarner Sinn. Schließlich kann man jederzeit in die Situation kommen, in der man ihn benötigt und der kleine Aufwand kann Leben retten - zumal man selber seine Müdigkeit bzw. Fahrtauglichkeit nur schwer zuverlässig einschätzen kann.

 

  • Alle Fahrer mit eintönigen Fahrtstrecken sind besonders gefährdet, unterwegs einzunicken. Das betrifft Pendler, die jeden Tag die gleiche Strecke fahren, Bus- und LKW-Fahrer sowie Zugführer.

 

  • Jeder, der den Tag-Nacht-Rhythmus bzw. seinen Biorhythmus nicht berücksichtigt und zu Zeiten unterwegs ist, in denen der Körper normalerweise an Schlaf gewöhnt ist, hat ein erhöhtes Risiko für Sekundenschlaf. Schichtarbeiter gehören dazu und auch Personen, die und in der Nacht eine längere Fahrt z.B. in den Urlaub starten.

Der stärkste Kaffee und das beste elektronische Hilfsmittel sind zweifelsfrei besser, als sich ohne sie übermüdet hinter das Steuer zu setzen. Für kurze Strecken und wenn die Müdigkeit noch nicht zu stark ausgeprägt ist, mag das vielleicht noch gehen, das mag jeder für sich selbst entscheiden und verantworten. Die beste Möglichkeit ist immer noch, sich nur ausgeschlafen am Straßenverkehr zu beteiligen und notfalls zuerst den benötigten Schlaf nachzuholen, bevor man losfährt und eben die Abfahrt zu verschieben bzw. unterwegs Station zum Übernachten machen.

Sonja, am 14.12.2015
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