Shibori, Batikkunst aus Japan neu interpretiert
In ihrem Buch Shiboi, traditionelles Färben neu interpretiert, gibt die Autorin Christiane Hübner Tipps und Anleitungen zur japanischen Knüpfbatik mit neuen Ideen und Schnittmustern.Was ist Shibori?
Bei uns ist Shibori als Knüpfbatik bekannt. Wobei das Wort Batik eigentlich "mit Wachs zeichnen" bedeutet. Vielleicht hast du als Kind auch ein T-Shirt mit Kreismotiven gebatikt, bei denen das Muster einfach vor dem Färben mit Schnur abgebunden wurde. Genau davon handelt dieses Buch. Laut der Autorin, Christiane Hübner, war Shibori einst das Mittel der armen Leute in Japan, die so alte Kleidung umfärbten, um sie dann zu neuen Kleidungsstücken zu verarbeiten. Die Muster gefielen den Adligen so gut, dass es zu einer japanischen Kunstform wurde. Das traditionelle Shibori ist eine Ausbildungsform, die von den Künstlern bis zur Meisterschaft ausgeübt wird.
Vielfältige Muster bei Shibori Knüpfbatik (Bild: Jean-Marie Dütz / Verlag Freies Geistesleben)
Knüpfbatik in anderen Ländern
Shibori ist in vielen Ländern verbreitet. Adire nennt man es in Afrika, Plangi Tritik in Asien, Mittel- und Südamerika, Bandhani Laharia in Indien, Jiao Xie in China und Tie and Dye in USA oder England. Bei uns wurde es als Wickelbatik bezeichnet. Die Grundanleitung zur Batik habe ich dir in meiner Text "Einfache Batik selbst herstellen" vorgestellt. Eine Anleitung zu einem Spiralmuster findest du unter "Wie batike ich eine Spirale?"
Die Autorin Christiane Hübner
Die Autorin studierte Architektur und Produktdesign in Weimar. Mit ihrem Partner Matthias Becker führt sie eine gemeinsame Designagentur Produktgruppe. Bereits seit ihrem Studium setzt sie sich mit Japan auseinander. Sie bereiste das Land, um sich inspirieren zu lassen. Mit ihrem Label renna deluxe vereint sie ihre Leidenschaften für Stoff und Papier.
Wie hat mir das Batikbuch gefallen?
Wer einmal mit der Batikkunst angefangen hat, freut sich an immer neuen Mustern und Techniken. Zu Beginn des Buches führt die Künstlerin in die Geschichte und die Färbetechniken des Shibori ein. Es werden die Werkzeuge und Stoffe vorgestellt. Ursprünglich wurde bei dieser Knüpfbatik alles mit Indigo gefärbt, sodass alle Muster in diesem blauen Farbton erscheinen. Gefärbt wird mit natürlichen Farbstoffen. Alternativ können auch andere Farben für das Batiken in der Handschüssel aus dem Bastelladen verwandt werden.
Die Vielfalt der vorgestellten Muster hat mich begeistert! Das geht weit über das T-Shirt mit dem Kreismuster aus meiner Kindheit hinaus. Der Weg zu dem gewünschten Muster wird in einzelnen Arbeitsschritten mittels Bildern und Text anschaulich beschrieben. Zu jedem Muster werden einzelne Projekte vorgestellt. So können hübsche Geschenke wie Platzsets, Taschen, Bettwäsche, Vorhänge etc. entstehen. Besonders gut gefallen hat mir z.B. die Nähanleitung einer schicken Clutch, die jedes Kleidungsstück verschönert. Alle vorgestellten Ideen sind als Schnittmuster im hinteren Teil des Buches vorhanden. Mit dem Buch kannst du lange Zeit die verschiedensten Batiktechniken probieren, ohne dass es langweilig wird!
Kum Shibori / Batik aus Japan (Bild: Jean-Marie Dütz / Verlag Freies Geistesleben)
Für wen ist das Buch geeignet?
Das Buch ist ein nettes Geschenk für
- Kreative Menschen
- Nähfans
- Batikfans
- die gute Freundin, Schwester, Mama, Tochter
"Shibori - Traditionelles Färben neu interpretiert" ist als gebundene Ausgabe unter der ISBN-Nummer 978-3772527432 im Verlag Freies Geistesleben erschienen. Das Buch hat 144 Seiten und kostet 19,90 Euro.
Das Buch kann beim Verlag oder bei Amazon bestellt werden.
Ich danke dem Verlag und Blogg dein Buch, die mir das Buch zur Rezension zur Verfügung gestellt haben. Die verwendeten Fotos sind von Jean-Marie Dütz und wurden mir vom Verlag zur kostenfreien Nutzung gegeben.
Bildquelle:
Reisefieber / Batikspirale
(Wie batike ich eine Spirale?)
Amazon
(Ein individuelles T-Shirt mit eigenem Namen aus Strass gestalten)