Die Rückkehr der Pilzköpfe

DVD-Cover "Shrooms – Im Rausch des Todes"

Sie sieht tote Menschen

Die US-Studentin Tara (Lindsey Haun) reist mit ihren Freunden nach Irland, um ihnen die halluzinogene Wirkung der Shrooms genannten Pilze näherzubringen. Heimlich hegt sie indes die Hoffnung, mit dem feschen Pilzexperten Jakes (Jack Huston) anzubandeln. Ein fataler Irrtum macht ihr einen Strich durch die amouröse Rechnung: Sie isst aus Versehen einen giftigen Pilz, wird aber von Jake gerettet. Fortan scheint sie über die Fähigkeit zu verfügen, in die Zukunft blicken zu können.

 

Dieser Blick offenbart wenig Erquickliches: Alle ihre Freunde sieht sie darin jämmerlich sterben! Schon bald scheint sich ihre Vision zu erfüllen, als der Erste aus ihrer Gruppe auf grausige Weise zu Tode kommt …

Durchwachsener Horrorfilm: "Shrooms – Im Rausch des Todes"

Horror aus Irland

Regisseur Paddy Breathnachs beschert dem Zuschauer mit "Shrooms – Im Rausch des Todes"

ein seltenes Erlebnis, nämlich einen irischen Horrorfilm! Dabei ist Irland eher für Trinkfestigkeit, seine Pubs und vorbildlich geführten Banken bekannt. Ob sich daran etwas mit diesem Horrorfilm ändern wird, bleibt abzuwarten. Denn die interessante Plotidee wird inkonsequent und dröge umgesetzt.

 

Szene aus "Shrooms – Im Rausch des Todes"

 

 

 

 

 

 

"Tut mit leid, aber Sie haben Fußpilz - der Fuß muss weg!"

 

Dabei beginnt der Streifen durchaus verheißungsvoll und erweckt die Hoffnung auf einen spannenden Genrevertreter. Natürlich könnte man bereits zu Beginn monieren, dass der Handlungsort – düsterer Wald – ebenso unoriginell ist, wie es die Protagonisten in Gestalt typisch amerikanischer Studenten sind, die außer Fun, Fun, Fun offenbar nichts in der Birne haben. Darüber sieht man dennoch hinweg, was vor allem ein Verdienst der tadellosen Kameraführung ist, die die irischen Landschaften hervorragend in Szene setzt.

 

Szene aus "Shrooms – Im Rausch des Todes"

 

 

 

 

 

 

"Oh... nein... und das... zwei Tage... vor meiner Pensionierung..."

 

Mit einer ordentlichen Portion guten Willens kann man auch noch über eine unfreiwillig komische Szene hinwegsehen, in der ein Wildtier vom Wagen der Studenten angefahren, schwer verletzt und vom Rambo der Gruppe erschlagen wird, um es von seinen Leiden zu erlösen.

 

Slasher-Movie "Shrooms – Im Rausch des Todes"

Allzu lange hält der filmische Zauber aber nicht an. Denn Regisseur Paddy Breathnachs lässt ein Klischee nach dem anderen auf den Zuschauer los. Seien es die zunehmend nervig werdenden Charaktere, dümmlich agierende Hinterwäldler oder die vorhersehbaren Schockeffekte. Mit fortlaufender Handlung erweist sich "Shrooms – Im Rausch des Todes" lediglich als irische Version eines Slasher-Movies, wobei sich die Spannung in überschaubaren Grenzen hält, da Tara auf Grund ihrer Visionen die Ermordungen ihrer Freunde bereits vorhergesehen hat.

 

Szene aus "Shrooms – Im Rausch des Todes"

 

 

 

 

 

 

Kaum bekannt: Auch bei den Holzfällern gibt es Frauenquoten!

 

Selbst der nur vermeintlich clevere Plot-Twist vermag nicht zu überraschen und schon gar nicht zu überzeugen. Ganz im Gegenteil, wirkt er völlig an den Haaren herbeigezogen und konterkariert so manche Szenen.

 

Verschenktes Potenzial

Schade eigentlich, denn aus "Shrooms – Im Rausch des Todes" hätte eine fiese, kleine Genreperle werden können. Leider schienen sich die Produzenten des Filmes auf ihre "Schlusspointe" verlassen zu haben, weshalb sie wichtige Aspekte eines spannenden Streifens, wie Charakterisierungen oder überraschende Plotelemente völlig vernachlässigten. Eine schwache Darbietung liefern die kaum bekannten Schauspieler ab, was das Kraut natürlich auch nicht mehr fett macht, jedoch zum durchwachsenen Gesamteindruck des Streifens passt.

 

Szene aus "Shrooms – Im Rausch des Todes"

 

 

 

 

 

 

"Hilfe! Ich habe meinen Fisch verloren! HIerher, Sushi, bei Fuß! Frauchen hat was für dich!"

 

Den mutigen Versuch in Ehren, vermag "Shrooms – Im Rausch des Todes" nicht zu überzeugen und erweist sich als Durchschnittswerk, das Genrefans empfohlen werden kann, sofern sie sich nicht zu viel davon erwarten.

 

(c) der Screenshots: Ascot Elite

Originaltitel: Shrooms

Regie: Paddy Breathnach

Produktionsland und –jahr: Irland, 2006

Filmlänge: 86 Minuten

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Verleih: Ascot Elite

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