In English, please!

Wir haben bereits im ersten Teil festgestellt, dass Originaltitel internationaler Filme in der deutschen Fassung gerne einen Nebensatz hinzugefügt bekommen. Nun wird noch ein Schritt tiefer in die Mysterie der chaotisch-doofgewählten Filmtitel geklettert. Ein besonderes Sub-Genre der Namensgebung ist die "Übersetzung" von Englisch zu...ähm...Englisch. Ein populäres Beispiel dafür liefert der Selbstjustiz-Actioner "Taken" mit Liam Neeson. In Deutschland ist der Überraschungshit unter dem Namen "96 Hours" bekannt. Nun lässt sich darüber streiten was besser gewählt ist, denn immerhin hat Neeson in dem Film 96 Stunden Zeit seine Tochter zu finden. Interessant: Der zweite Teil heißt hier nicht etwa "96 Hours 2", sondern "96 Hours – Taken 2". Absurd.

Doch es muss nicht immer English to English sein. Wenn es etwas gibt, was deutsche Kinogänger offenbar noch weniger akzeptieren als englische Titel, dann sind es französische Titel. Jean Reno spielt in "L'Immortal" einen Ex-Mafia Boss, der für seine Vergangenheit bezahlt und hin und wieder auf Beerdigungen erscheinen muss, bis er entschließt das Gesetzt noch einmal selbst in die Hand zu nehmen. In keinster Weise wird erwähnt, wie oft er schießt, ob er nur begrenzten Kugelvorrat hat oder sonst etwas – trotzdem hat der Streifen hier den spannenden Namen "22 Bullets".

Im Falle des jüngsten Teil des Planeten der Affen wurde wenigstens experimentiert und ein nettes Wortspiel ausgegraben. Das Original aus den Staaten heißt "Rise of the Planet of the Apes". Nicht gerade schön. Deutsche Lösung: "Planet der Affen: Prevolution". Man stehe auf und applaudiere.

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Weitere Beispiele für deutsche Filmtitel mit englischen Namen

Suche den Sinn

Manchmal kann es einem Film aber auch schaden, wenn sich der Titel ändert. Und zwar dann, wenn er den Sinn völlig verdreht. Ein gutes Beispiel dafür findet sich in "Wir waren Helden" wieder. Wer weiß, dass es sich um einen Kriegsfilm mit Mel Gibson handelt, der wird zugeben müssen, dass allein der deutsche Titel nach US-Pathos trieft. Im Originaltitel klingt er aber ganz anders: "We were Soldiers" - zu deutsch: Wir waren Soldaten. Dieser Name klingt viel dokumentarischer, ein viel banaleres Statement.

Ähnlich verhält es sich mit "The Kingdom". Kennen Sie nicht? Nun, das liegt daran, dass der Film in unserem Lande den Namen "Operation: Kingdom" trägt. Während der englische Titel noch eindeutig auf das saudische Königreich anspielt, verpasst sich der deutsche Titel ein Image, dass eher an die Ethan Hunts und James Bonds dieser Welt erinnert. Mal ganz abgesehen davon, dass die Mission, die die Protagonisten im Film leiten, nicht diesen Titel trägt.

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Weitere Beispiele für deutsche Filmtitel mit Sinnverdrehung

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