Die Sonnenblume richtet ihre Blüte nach der Sonne

Sonnenblumen zählen zur Familie der Korbblütler. Sie gehören zu den wenigen Pflanzen, die ihre Blüte ständig nach dem Stand der Sonne ausrichten können (Heliotropismus). Durch Züchtung entstanden mit der Zeit vier große Typen: Der Futter-Typ mit viel Blattmasse, der Speise-Typ für die Gewinnung der Kerne, der Ziergarten-Typ mit mehreren, gefüllten oder verschieden gefärbten Blüten und der Öl-Typ für die Ölgewinnung. 55 verschiedene Arten wurden bisher gezählt.

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Ölproduktion und Sorten von Sonnenblumenöl

Ein Blütenkorb enthält bis zu 2000 ölhältige Kerne, ungefähr 60 Blüten werden für einen Liter Öl benötigt. Die Ernte erfolgt erst wenn die restliche Pflanze vertrocknet ist, dann sind die Samen reif und ihr Feuchtigkeitsgehalt niedrig. In der Produktion von Pflanzenöl steht Sonnenblumenöl weltweit an 4. Stelle nach Palm-, Soja- und Rapsöl.

Zu den für die Ölgewinnung gezüchteten Typen zählt auch die High-Oleic-Sorte, mit einem Ölsäuregehalt von 75 bis 93 Prozent. Dieses HO-Sonnenblumenöl genannte Öl weist nur einen geringen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren auf und ist dadurch sehr hitze- und oxidationsbeständig. Es wird daher in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt und eignet sich auch zum Braten und Frittieren. Raffiniertes Sonnenblumenöl hat einen Rauchpunkt von 220 Grad.

In kaltgepressten Sonnenblumenölen bleiben die Vitamine und ungesättigten Fettsäuren erhalten, sie werden bei der Pressung nicht über 30 Grad erhitzt. Diese Öle sollten auch in der Küche nicht stark erhitzt werden.

Inhaltstoffe von Sonnenblumenöl

Die Fettsäurenzusammensetzung variiert sehr stark nach Sorte. Während HO-Sonnenblumenöl einen hohen Ölsäuregehalt aufweist, hat kaltgepresstes Sonnenblumenöl herkömmlicher Sorten einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren (ca. 65 Prozent), vor allem Linolsäure. Weiters enthält das Öl Stearin- und Palmitinsäure, die Vitamine A, B, D, E und K, sowie Mineralstoffe, Spurenelemente, Lezithin und Carotinoide (natürliche Farbstoffe).  Bei Vitamin E ist der Anteil am zellschützenden und antioxidativ wirkenden Alpha-Tocopherol besonders hoch.

Sonnenblumenöl als Speiseöl

Das hellgelbe Öl hat ein mildes, neutrales Aroma und ist neben Raps- und Olivenöl ein sehr gesundes Speiseöl der mittleren bis unteren Preisklasse. Kaltgepresstes Sonnenblumenöl enthält viele Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Damit diese nicht zerstört werden, sollte es nur für die kalte Küche verwendet werden. HO-Sonnenblumenöle oder raffinierte Öle können hingegen hoch erhitzt werden.

Sonnenblumenöl wirkt cholesterinsenkend, es hemmt die Entstehung von Arteriosklerose und beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Zwei Esslöffel hochwertiges Sonnenblumenöl decken den Tagesbedarf von Vitamin E.

Einsatzmöglichkeiten in der Kosmetik und Seifenherstellung

Auch für den kosmetischen Einsatz muss zwischen dem Öl der natürlichen Sonnenblumen-Sorte und dem Öl aus der speziell auf Ölgehalt gezüchteten Sonnenblume (High Oleic) unterschieden werden. Das HO-Sonnenblumenöl ist ein oxidationsstabiles Basisöl, das für Badeöle und zur Seifenherstellung verwendet werden kann.

Für die Hautpflege hochwertiger und wirksamer ist hingegen das Öl der natürlichen Sonnenblumenarten. Der hohe Anteil an Linolsäure und an antioxidativ wirkendem Vitamin E macht es zu einem wertvollen Pflegeöl speziell für sehr trockene oder fettige Haut mit Tendenz zu Akne. Es ist ein leichtes Öl, das gut einzieht, entzündungshemmend wirkt und die Zellerneuerung anregt.

Sonnenblumenöl eignet sich auch sehr gut für die Herstellung kaltgerührter Naturseifen. Es ergibt milde, cremige Seifen, macht diese aber auch sehr weich. Dieser Effekt kann vermieden werden, wenn man statt dem Öl gehärtete Sonnenblumenmargarine einsetzt.

Ölziehen mit Sonnenblumenöl

Sonnenblumenöl wird auch zum so genannten Ölziehen verwendet. Dabei handelt es sich um eine reinigende Heilbehandlung, bei der ein Esslöffel Öl eine Viertelstunde lang im Mund gespült und gekaut wird. Dadurch sollen Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet und Krankheiten geheilt werden. Das Öl verändert während dem Kauen seine Farbe und Konsistenz. Es darf keinesfalls geschluckt werden, sondern wird am Ende ausgespuckt.

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