Die Paprikafamilie

Die Pflanzengattung Paprika, lateinisch Capsicum, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie ist vor allem wegen ihrer Früchte bekannt, die als Gemüse und Gewürz verwendet werden

Je nach Größe, Farbe und Geschmack sowie ihrer unterschiedlichen Schärfe haben viele Sorten besondere Namen wie Chili, Peperoni, Peperoncini, Pfefferoni oder Spanischer Pfeffer. Fast alle Paprika enthalten in äußerst unterschiedlicher Konzentration Capsaicin, das die Schärfe regelt. Capsaicin hat eine durchblutungsfördernde und auch schmerzlindernde Wirkung und wird in der Medizin gegen Muskel-, Gelenk- und rheumatische Beschwerden eingesetzt.

Allerdings ist von übermäßigem Chiliverzehr abzuraten.

Spitzpaprika, die besondere Paprikasorte

Auf den ersten Blick haben die langen, schmalen und spitzen Schoten wenig gemeinsam mit ihren handelsüblichen runden Verwandten. Nicht mal die Farbe ist gleich: Spitzpaprika ist gelblich bis hellgrün oder sogar dunkelgrün. Wenn die grünen Schoten richtig reif geworden sind, leuchten auch sie dunkelrot und verraten dann von der Farbe her schon eher ihre Verwandtschaft mit den dickeren und rundlich geformten Vettern. Wer die runde Gemüsepaprika mag, wird Spitzpaprika bestimmt ebenfalls schätzen lernen, zumal diese Paprikasorte oft preislich günstiger zu kaufen ist und besonders gut schmeckt.

Wie auch alle übrigen Paprikasorten stammt auch die Spitzpaprika aus ihrer ursprünglichen Heimat Mittelamerika. Alle Paprikasorten kamen im 15. Jahrhundert nach Europa. Heute stammt Spitzpaprika für den deutschen Markt aus den Ländern auf dem Balkan und aus dem Mittelmeergebiet zu. Er ist über das ganze Jahr frisch im Angebot, schmeckt allerdings im Sommer besonders aromatisch, wenn er ordentlich Sonne tanken konnte und vom Freiland kommt.

Spitzpaprika ist besonders vitaminreich und gesund

Im Vergleich zum üblichen Gemüsepaprika schmeckt Spitzpaprika pfefferig-pikant und voll ausgereift dennoch angenehm süßlich.

Ihr Vitamingehalt ist fast unschlagbar. Je nach Sorte und dem Reifegrad stecken bis zu 130 Milligramm Vitamin C in gerade mal 100 g Fruchtfleisch. Speziell rote und ganz ausgereifte Spitzpaprika enthalten außerdem beachtliche Mengen an Vitamin A. Vitamin A sorgt für gute Sehkraft und für eine gesunde Haut.

Figurbewusste stürzen sich geradezu auf diese Paprikasorte, denn das knackige Gemüse kennt kaum Fett und Kalorien, dafür aber umso mehr Ballaststoffe.

Sie ist das Essen zum Abnehmen. 

In ihren Nährwerten pro 100 Gramm ist Spitzpaprika kaum zu schlagen. Mit 3,6 Gramm Ballaststoffen, 2,9 Gramm Kohlenhydraten, 1,2 Gramm Eiweiß und 0,2 Gramm Fett bei nur 20 Kalorien bietet sie sich geradezu als "Mahlzeit zum Abnehmen" an.

Einkauf, Lagerung und Vorbereitung von Spitzpaprika

Beim Einkauf sollte jeder Kunde auf frische makellose, knackige Früchte ohne runzelige Stellen oder Verfärbungen achten. Auch im Gemüsefach des Kühlschranks sollte Spitzpaprika wie alle übrigen Paprikasorten höchstens 2 bis 3 Tage liegen, um keine Beeinträchtigungen im Geschmack, in der Frische und im Vitamingehalt hervorzurufen.

Spitzpaprika kann in der Küche schnell und ohne weiteren Aufwand vorbereitet werden. Zuerst wird die Schote halbiert, dann werden die Stiele herausgedreht. Dabei verschwinden die meisten der in der Schote enthaltenen Kerne (viele sind es sowieso nicht).

Dann werden zum Schluß die pelzigen weißen Häute mit einem Messer herausgeschnitten und die Paprika unter fließendem Wasser abgespült. Abschließend wird die Paprika nur noch etwas geschüttelt oder mit einem Küchentuch abgetupft, um überflüssiges Wasser zu entfernen.

Zubereitungstipps für Spitzpaprika

Rund ums Mittelmeer mag man Spitzpaprika zum Beispiel gern mit würzigem Hackfleischteig, Schafskäse oder Fischmasse und dann in etwas Olivenöl oder Brühe gegart. Mit frischem Brot oder Baguette und einem Salat dazu ergibt das ein perfektes, leichtes Sommeressen!

Ganz hervorragend eignen sich Spitzpaprika eignen sich bestens zum unkomplizierten Grillen. Einfach die geputzten Schoten mit Olivenöl bepinseln und auf dem Grill unter mehrfachem Wenden etwa sechs bis acht Minuten garen. Das geht aber ebenso gut im Backofen bei 180° Celsius oder unter dem Backofengrill.

Anschließend nimmt man die Spitzpaprika vom Grill bzw. aus dem Ofen, lässt sie etwas abkühlen und zieht ihnen die zähe Haut ab. Dann halbieren, entkernen und als leckere Beilage zum Steak oder Kotelett verspeisen.

Steht Ihnen der Sinn mehr nach einem köstlichen Antipasto?

Dafür geben Sie die gegrillten und abgezogenen Spitzpaprika in eine rechteckige Form. Mit reichlich in dünne Scheiben geschnittenem Knoblauch bestreuen, salzen und pfeffern. Mit gutem Olivenöl begießen, bis sie bedeckt sind. Nach Lust und Laune noch etwas Balsamico dazu geben, dann mit Folie gut verschließen und mindestens 6 bis 8 Stunden durchziehen lassen. Noch besser schmecken die zarten Paprika-"Filets", wenn man sie 2 bis 3 Tage mariniert.

Die marinierten Paprika schmecken nicht nur als Vorspeise, sondern auch als raffinierte Beigabe für gebratenen Fisch, Meeresfrüchte, Geflügel oder auch ein Omelett. 

Die Verwendungsmöglichkeiten von Spitzpaprika sind nahezu unbegrenzt; mit diesem Gemüse können Sie Ihren Ideen freien Lauf lassen. Mit Beefsteakhack und gewürfeltem Spitzpaprika treffen Sie jeden Gaumen. Einen ähnlichen großen Erfolg erzielen Sie mit einer Füllung vom Hack von Geflügel und Quark, angebraten in Olivenöl. Die Verwendung von Hüttenkäse verleiht manchem Gericht einen zusätzlichen Pfiff.

Wer es deftig liebt, sollte sich ein Pfeffersteak mit Spitzpaprikagemüse zubereiten. Dafür wird das Gemüse in Ringe geschnitten und mit in Streifen geschnittenen Austernpilzen serviert. Zuerst werden die Austernpilze 1 bis 2 Minuten in Öl angebraten; für weitere 2 bis 3 Minuten werden die Paprikaringe hinzugegeben. Hinzu kommen Salz und Pfeffer nach Belieben. Das schnelle Gericht ist ein Genuss..

Manchmal ist es schon aus optischen Gründen sinnvoll, nicht Hälften von Spitzpaprika zu verwenden, sondern sie in Ringe zu schneiden. Dann schneiden Sie zuerst den Deckel ab und entfernen mit den Fingern die Kerne. Dabei kann ein Messer genauso gut helfen wie bloßes Schütteln. Die letzten Kerne verschwinden nach dem anschließenden Waschen der Spitzpaprika von innen und außen. Dann die Frucht trockenschütteln und mit einem scharfen Messer in Ringe schneiden.

 

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