Stiefel mit Sporn (Bild: OpenClips / Pixabay)

Mit den Sporen konnte man ein Pferd bestrafen, misshandeln oder quälen

Auch die Cowboys im Wilden Westen hatten Sporen. Sie waren ihr unentbehrliches Utensil, ihr Stolz und ihre Freude. Angeblich wäre ein Cowboy lieber ohne Hose geritten, als ohne Sporen. Ritter benutzten den Sporn, um ein Pferd durch einen Stich gegen die Flanke für eine Unart oder für Ungehorsam zu bestrafen. Für Cowboys war der Sporn normalerweise nur eine Reithilfe, ein hinweisgebendes und ein unterstützendes Instrument. Natürlich konnte man auch mit den verschiedensten Formen des Radsporns ein Pferd bestrafen, misshandeln und brutal quälen.

Doch für einen Cowboy bedeutete es einen erheblichen Gesichtsverlust, wenn sein Pferd sichtbare Spuren des Sporns aufgewiesen hätte oder gar durch Sporen verletzt worden war. Ausnahmen gab es jedoch bei bockenden Pferden. Dann wurden die Achsseiten neben dem Spornrad mit Draht umwickelt, so dass das Rad unbeweglich war. Manche Sporen hatten auf dem Stachel zwischen Absatzbügel und Spornrad einen sogenannten Bockhaken auf der Oberseite, der unter den Sattelgurt geklemmt werden konnte. Das bedeutete für das Wildpferd Schmerzen und Verletzungen.

Manche Spornräder hatten einen Durchmesser von 16 Zentimetern

Der Sporn besteht aus einem meist gußeisernen Absatzbügel, der um den oberen Teil des Stiefelabsatzes passt. An den beiden offenen Enden dieses Bügels befinden sich - meist an einem kurzen, beweglichen Stahlband - Halteknöpfe, an denen das Spornleder und die Absatzketten befestigt werden. Das Spornleder wird dabei fest über das Schuhoberleder des Stiefels gelegt. Die Ketten verlaufen vor der Absatzbasis unter dem Stiefelgelenk.

Hierdurch wird der Absatzbügel unverrückbar fest am Absatz gehalten. Vor der Mitte der Absatzbügelkrümmung verläuft der Spornstachel. Dabei handelt es sich um einen leicht nach unten gekrümmten Metallschenkel, in dem auf einer Achse das Spornrad rotiert. Sehr oft hatten Cowboys an dieser Spornradachse kleine Perlen - glockenartige Metallornamente (sogenannte "JIngle Bells") befestigt, die beim Reiten oder Gehen hell klingelten. Bei manchen Spornrädern betrug der Durchmesser bis zu 16 Zentimeter.

Die Menschen im Osten der Vereinigten Staaten hielten Cowboys meist für eitle Halbwilde, die nur deswegen möglichst geräuschvolle Sporen trugen, um die Frauen auf sich aufmerksam zu machen. Das mag stimmen oder nicht, aber auch die Männer im Wilden Westen waren eitel, und Cowboys waren Männer. Darüber hinaus dienten Sporen auch als Schmuckstücke. Versilbert, vergoldet, handgraviert und mit erhabenen Edelmetalleinlagen, mit Glocken und Perlen und mit geschnitztem Spornleder machten sie seinem Träger und den Frauen viel Vergnügen. Den Pferden allerdings weniger!

BerndT, am 24.05.2014
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Bildquelle:
Helmut Wegmann (Rinderherden im Wilden Westen)
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Autor seit 13 Jahren
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