Stillen ist wieder modern

Heute sind sich Experten einig, dass Stillen die beste Nahrung für Säuglinge bietet.

Es wird empfohlen ein halbes Jahr voll zu stillen, und dann bis Ende des ersten Lebensjahres weiter zu stillen. Viele Hebammen weisen darauf hin, dass Muttermilch wegen ihrer vielen verschiedenen Antikörper, auch für ein Kleinkind sehr wertvoll ist. Mittlerweile gibt es Studien, die beweisen, dass Stillkinder weniger krank sind.                           

Durchfall endet beispielsweise seltener im Krankenhaus, da sich die Darmschleimhaut, durch die in der Muttermilch enthaltenen Darmbakterien, schneller wieder aufbauen kann.

 

 

Auch Stillen will gelernt sein

Die meisten Frauen müssen das Stillen beim ersten Kind erst lernen. Häufig verläuft der Stillanfang nicht ganz einfach. Deshalb empfiehlt es sich schon während der Schwangerschaft Kontakt mit einer Hebamme aufzunehmen. Sie kann auch schon in der Schwangerschaft bestimmte Vorsorgeuntersuchungen übernehmen, dabei hat man die Möglichkeit sich gegenseitig  näher kennenzulernen, um zu sehen, ob man gut miteinander klarkommt. Im Wochenbett kann eine Hebamme helfen das richtige Anlegen des Babys an der Brust zu lernen. Außerdem kennt sie auch Tipps zur Verhinderung von Stillproblemen.

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen die ersten 10 Tage, jeden Tag die Hausbesuche der Hebamme. Bis zur achten Lebenswoche des Kindes stehen einem weitere 16 Hausbesuche zu.

Aber auch danach, das heißt, für die gesamte Dauer der Stillzeit werden noch vier weitere Hausbesuche und vier Telefonate bezahlt. Wenn noch weiterer Bedarf besteht, was häufig bei Frühgeburten der Fall ist, kann ein Frauenarzt eine Verordnung über weitere Hilfe durch eine Hebamme ausstellen.

Wunde Brustwarzen

Viele Frauen, besonders Erstgebärende neigen zu wunden Brustwarzen. Die Probleme hierfür sind vielfältig. Es könnte sein, dass das Baby nicht richtig angelegt wurde. Hier kann eine Hebamme weiter helfen und zeigen wie es geht. Sie kann aber auch unterschiedliche Stillpositionen  zeigen, denn durch das Wechseln der Stillpositionen wird die Brustwarze entlastet. 

 

Manchmal können die Brüste aber so stark schmerzen, dass sie vor einem direkten Kontakt mit dem Mund des Kindes geschützt werden müssen.Dafür gibt es Stillhütchen, diese sind meist aus Silikon und werden auf die Brustwarze aufgesetzt. Das Kind saugt nun am Hütchen. Wichtig ist hier, dass Stillhütchen während des Trinkens gut festzuhalten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Baby die Brustwarze nicht mehr gut greifen kann und es nicht genug Milch aus der Brust raus bekommt. Außerdem sollte man aufpassen, dass Brustwarze und Hütchen sich nicht berühren, denn das könnte Wunden verursachen.

Das Stillen von Frühgeborenen

Besonders für Frühchen ist das Trinken an der Mutterbrust anfangs gar nicht möglich, da sie noch zu schwach dafür sind. Meist wird schon im Krankenhaus begonnen die Muttermilch abzupumpen. Auch später, für zu Hause, kann man sich eine große Pumpe mieten, diese Pumpen sind für das vollständige Abpumpen der Muttermilch gedacht und haben dementsprechend auch ihren Preis. Aber mit einer ärztlichen Verordnung kann man sich solche Pumpen aus der Apotheke leihen und muss nur eine Kaution hinterlegen.

Meist beginnt man, ab dem errechneten Entbindungsdatum damit, die Kinder an das Trinken aus der Brust zu gewöhnen. Häufig ist das ein länger dauernder Prozess, da das Trinken aus einer Flasche anders funktioniert und auch mit weniger Kraftaufwand zu bewältigen ist.

Deshalb wird sehr oft über eine längere Zeit vorher abgepumpte Muttermilch oder eine Milchersatznahrung zugefüttert. Durch ein Brusternährungsset  gibt es auch die Möglichkeit, dass während des Saugens an der Brust,  über einen Schlauch zusätzliche Nahrung zugeführt wird. Das erspart dem Baby den Frust, der sich einstellen kann, wenn es nur wenig Milch aus der Brust raus bekommt.

Mama möchte babyfrei haben

Irgendwann kommt sicher jede Mutter an den Punkt, wo sie gerne wieder einen Abend ohne Baby verbringen möchte. Jetzt schlägt die Stunde des Vaters, der Oma, oder auch des Babysitters.

Man kann Muttermilch auch aus der Flasche füttern. Dazu sollte man aber auf den richtigen Sauger achten. Der Sauger sollte speziell für die Fütterung von Muttermilch aus der Flasche gemacht sein. Sonst besteht die Gefahr, dass das Kind die nächste Brustmahlzeit ablehnt, weil es sich dort mehr anstrengen muss.

Bei der ersten Fütterung mit Flasche sollte die Mutter nicht im Raum sein, da viele Babys dann das Trinken aus der Flasche ablehnen.

Geht dann aber alles gut, kann die Mutter ihre ersten babyfreien Stunden so richtig genießen.

Denn auch für Mütter sind Auszeiten vom Kind wichtig, um sich wieder mit Freude ihm widmen zu können!

Autor seit 12 Jahren
109 Seiten
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