Die richtige Vorbereitung und Auswahl der richtigen Strecke

Bei der Auswahl der richtigen Strecke sind die Länge, eventuelle Staus, die voraussichtliche Fahrzeit aber auch der Erlebniswert der Strecke zu berücksichtigen. Um Stress, Ermüdung und anderen Problemen vorzubeugen, ist dabei nicht immer die kürzeste Strecke auf der Autobahn zu empfehlen.

Verweise auf Seiten mit aktuellen Staumeldungen findet man, wenn man bei Google einfach "Staumeldungen" eingibt. Manche dieser Seiten, z.B. Verkehrsinformation.de, sind auch recht gut mobil abrufbar.

Auf bestimmten Strecken ist zu bestimmten Zeiten immer wieder mit Staus zu rechnen. Informationen dazu geben die Automobilclubs.

Heutzutage nutzen viele Autofahrer ein Navigationsgerät, das neben Staumeldern auch weitere Informationen wie etwa Hinweise zu stationären Blitzern bietet. Allerdings sollte man sich nicht hundertprozentig auf diese Geräte verlassen, sondern sich in jedem Fall vorab anhand klassischer Karten über mögliche Routen und das Zielgebiet informieren und sich im Kopf ein Bild darüber machen.

Bei Fahrten ins Ausland sind üblicherweise unterschiedliche Verkehrsregeln und Gesetze zu beachten. Auch hierzu kann und sollte man sich vorab bei seinem Automobilclub informieren.

Die Fahrt in den Urlaub sollte nicht unmittelbar nach Feierabend und über Nacht erfolgen. Es ist genügend Zeit einzuplanen – jedenfalls deutlich mehr Zeit, als das Navigationsgerät oder Reiseplanerseiten im Internet hierfür angeben. Gerade in Zeiten von Ferienstaus kann es leicht passieren, dass man einen halben Tag auf der Autobahn stehend verbringt.

Um ein entspanntes Autofahren zu ermöglichen, sollte bereits jede Fahrt für sich genommen einen gewissen Erlebniswert haben. Die Fahrt zum Urlaubsort sollte bereits als Teil des Urlaubs angesehen und entsprechend gestaltet werden.

Maßnahmen gegen Ermüdung und andere Formen herabgesetzter Wachsamkeit

Allgemein wird Autofahrern empfohlen, aller zwei Stunden eine Pause einzulegen. Für bestimmte Gruppen hauptberuflicher Kraftfahrer sind Ruhepausen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Diese dürfen beispielsweise regelmäßig maximal 9 h pro Tag Fahren und müssen nach höchstens 4.5 h eine Pause von mindestens 45 min einlegen (Wikipedia-Artikel über Vorschriften zu Lenk- und Ruhezeiten.). 

Solche Ruhepausen wirken der Ermüdung entgegen.

Ermüdung ist allerdings abzugrenzen von Monotonie und anderen Formen herabgesetzter Wachsamkeit. Monotonie resultiert aus einförmigen Aufgaben, bei denen man immer wieder mit den gleichen Anforderungen konfrontiert wird und auch nichts Neues erlebt. Eine andere Form herabgesetzter Wachsamkeit entsteht im Rahmen von Überwachungsaufgaben, bei denen über lange Zeit hinweg kein bewusstes Entscheiden und besonderes Handeln erforderlich ist. Dies ist beispielsweise bei langen Fahrten auf der Autobahn durch eine wenig abwechslungsreiche Landschaft der Fall. Auch hierbei geht die Aufmerksamkeit verloren und es kann zu kritischen Fehlern kommen.

Allerdings führt ein Aufgabenwechsel (z.B. ein Wechsel auf die Landstraße) bei Monotonie und sonstiger herabgesetzter Wachsamkeit unmittelbar wieder zu einem wachen und aufmerksamen Zustand.

Gegen Ermüdung helfen dagegen nur Erholungspausen, die insbesondere bei längeren Fahrten für einen kurzen Schlaf genutzt werden sollten. Alternativ kann auch ein Fahrerwechsel stattfinden.

Zur Vermeidung von Monotonie und sonstiger herabgesetzter Wachsamkeit sollten eintönige Fahrten auf der Autobahn, womöglich über Nacht vermieden werden. Allerdings sollte man auch keine Großstädte und Ballungszentren auf normalen Straßen durchfahren. Dies führt zwar zu weniger Monotonie, dafür aber zu mehr Stress und schneller zu Ermüdung.

Ausgiebige Pausen sollten nicht nur zum Schlafen, sondern vor allem auch zur Bewegung genutzt werden (z.B. auch um die Durchblutung der Beine wieder anzukurbeln, auch zur Prophylaxe von Venenproblemen in den Beinen).

Analog zu den Anforderungen für Berufskraftfahrer sollte das Tagespensum für einen Fahrer bei maximal 8 bis 9 Stunden Fahrt (inkl. staubedingter Haltezeiten) liegen.

Die richtigen Getränke

Insbesondere im Sommer bzw. bei hohen Temperaturen ist es wichtig, ausreichend Getränke mitzunehmen, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Unterwegs an Tankstellen und Autobahnraststätten sind diese Produkte besonders teuer.

Das richtige Getränk sollte den Durst löschen, möglichst aktivierend und nicht unbedingt harntreibend oder abführend wirken.

Häufig findet man an dieser Stelle die Empfehlung, Wasser oder ungesüßten Tee zu verwenden. Eine solche Empfehlung kann allerdings nur von Leuten gegeben werden, die noch nie in einem warmen Auto ohne Kühlbox unterwegs waren. Wasser mag das richtige Getränk sein, wenn man bei kühlen Temperaturen unterwegs ist oder man die Möglichkeit hat, Getränke zu kühlen. Wer schon einmal bei über 30 °C ohne solch eine Kühlmöglichkeit unterwegs war, wird allerdings wissen, dass warmes Wasser nicht wirklich als Getränk geeignet ist. Und auch ungesüßter Tee könnte von dem einen oder anderen eher als Zumutung verstanden werden.

Letztlich muss hier jeder auch selber für sich herausfinden, welches Getränk für ihn das richtige ist. Manche Getränke können durchaus unerwünschte Nebenwirkungen haben. Beispielsweise können mit künstlichem Süßstoff versetzte Limonaden eine stark abführende Wirkung haben. Bei Apfelschorle ist eine stark harntreibende Wirkung möglich. Stark gekühlte Getränke können ebenfalls zu Magen-Darm-Problemen führen.

Ich selber habe recht gute Erfahrungen mit Energy Drinks und bitteren Limonaden (Tonic, Bitter Lemon) sowie isotonischen Getränken gesammelt. Der Geschmack mancher dieser Getränke ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber immer noch besser als warmes Wasser. Energy Drinks wirken nach meinem Eindruck durchaus auch gegen Müdigkeit. Ob es sich dabei um einen biologischen oder einen psychologischen Placebo-Effekt handelt, sei einmal dahingestellt.

Allgemein würde ich leicht gezuckerten Tee, mit Wasser verdünnte Limonaden und isotonische Getränke empfehlen. 

Wer unbedingt Stress mit seinen Mitfahrern und vor allem den Kindern haben möchte, kann natürlich auch ohne vorherige Abstimmung warmes Wasser und ungesüßten Tee als einzige Alternativen anbieten.

Die richtige Verpflegung

Bevor man sich ins Auto setzt, sollte man einerseits nicht gerade hungrig sein, andererseits aber auch nichts "Schweres" (z.B. einen fetten Braten) gegessen haben, was zu Schläfrigkeit führen kann.

Der Proviant für unterwegs sollte ebenfalls etwas "Leichtes" sein, das auch bei höheren Temperaturen genießbar bleibt und schmeckt. Was frisch aus dem Kühlschrank sehr lecker ist, schmeckt bei hohen Temperaturen nicht unbedingt gleichermaßen gut.

Eine andere Frage ist die Haltbarkeit bzw. Anfälligkeit für Krankheitskeime wie etwa Salmonellen bei hohen Temperaturen über einen langen Zeitraum. Insbesondere Produkte aus frischem Geflügelfleisch und Eiern sowie Salate mit Mayonaise sollten daher gemieden werden!

Als Unterlage sind unterschiedliche Arten von Brot (vom Rosinenbrot über Toastbrot bis hin zum Vollkornbrot) geeignet. Als Belag fürs Brot kommen vor allem harte Wurst, geräucherter Schinken und Hartkäse in Frage.

Als süßer Snack eignen sich insbesondere Müsli-Riegel, Kekse und ähnliche Produkte ohne Schokolade, die bei Hitze nicht dahinschmelzen. Der Proviant für große Strecken sollte allerdings nicht nur aus süßen Backwaren bestehen, da diese in großen Mengen zu Magenbeschwerden führen können.

Vor der Abreise sollte auch noch einmal in den Kühlschrank geschaut werden, ob nicht die letzten Reste Wurst und Brot für den Proviant verwendet werden können. Auch zur Vermeidung von unnötigem Abfall bei Lebensmitteln.

Geld sparen durch weniger Abfall bei Lebensmitteln.

Das Gegenteil von Essen und Trinken

In Abhängigkeit von den aufgenommenen Mahlzeiten und Getränken ist natürlich auch an den Toilettengang und die dafür vorhandenen Möglichkeiten zu denken.

Wer da etwas verwöhnt ist, wird nicht unbedingt jedes Angebot an Autobahn und Landstraße als geeignet einstufen. Einigermaßen hygienische Verhältnisse sind an großen Raststätten sowie teilweise an Tankstellen zu erwarten, soweit die Toiletten dort regelmäßig gepflegt werden. Auch Gaststätten, die für eine Mahlzeit zwischendurch aufgesucht werden, können natürlich auch hierfür genutzt werden. In Autobahnraststätten ist hierfür allerdings auch ein kleiner Obolus zu entrichten.

Etwas anders sieht es auf einfachen Rastplätzen und Parkplätzen an der Autobahn aus. Parkplätze mit WC sind zwar einerseits kostenlos zu benutzen, allerdings werden sich wohl die wenigsten auf einem solchen Klo hinsetzen wollen. Erschwerte Bedingungen insbesondere für Frauen.

Und diese Plastikhäuschen – naja...

Das Angebot an Raststätten sowie Parkplätzen mit kostenlosen WCs ist auf den einzelnen Autobahnen sehr unterschiedlich. Mancherorts sind die PWCs sehr häufig anzutreffen, anderswo findet man dagegen nur Parkplätze ohne WC.

Ich persönlich versuche es so einzurichten, dass unterwegs während einer Fahrt zumindest kein Stuhlgang erforderlich ist. Wichtige Maßnahmen dafür sind: Entspannte Vorbereitung, wenig Essen, Toilettengang vor Antritt der Reise, unterwegs kein Genuss von Lebensmitteln, die schon mal zu Magen-Darm-Verstimmungen geführt haben.

Beschäftigung für unterwegs

Gerade auf dem Weg in den Familienurlaub ist man meist in einer kleinen Gruppe unterwegs.

Das gemeinsame Reisen mit anderen den Vorteil, dass man sich bei Vorhandensein mehrerer Fahrer beim Fahren abwechseln kann. Allerdings kann die Anwesenheit unterschiedlicher Personen auch ein gewisses Konfliktpotenzial beinhalten.

Bei der Gestaltung der Freizeit während der Fahrt ist daher bereits vorher an die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der verschiedenen Mitfahrer zu denken. Alle Mitfahrenden sollten sich während der Fahrt wohlfühlen und ihren bevorzugten Beschäftigungen nachgehen können. Welche Spiele können mitgenommen und unterwegs gespielt werden, ohne den Fahrer in seiner Konzentration zu beeinträchtigen?

Empfehlenswert ist in jedem Fall die Mitnahme von Lesestoff und Rätseln für die individuelle Beschäftigung.

Gespräche und die Einbeziehung des Fahrers können einerseits aktivierend wirken. Allerdings möchte nicht jeder Fahrer durch seine Mitfahrer abgelenkt werden. Und gerade in kritischen Situationen wie etwa im Stadtverkehr oder bei hohem Verkehrsaufkommen muss sich der Fahrer hundertprozentig konzentrieren können. Die Autofahrt ist jedenfalls kein geeignetes Setting, um Eheprobleme und ähnlich beanspruchende Themen zu diskutieren.

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