Ein besonderer Studiengang der TH Aschaffenburg

Seit dem Wintersemester 2017/2018 hat der Landkreis Miltenberg am bayerischen Untermain einen Campus der TH Aschaffenburg in der Kreisstadt. Der Studiengang »Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen« (BW KMU) bietet sowohl den Studierenden als auch den Unternehmen beste Voraussetzungen, um später verantwortliche Positionen auszufüllen. Um eine enge Verzahnung zwischen Unternehmen und dem Studienangebot zu gewährleisten, wurde 2022 der Connection Day ins Leben gerufen.
Der erste Connection Day fand am 18. Mai 2022 in den Räumen der Technischen Hochschule (TH) Aschaffenburg am Campus Miltenberg statt und bot Studierenden und Unternehmen eine Plattform, sich in ungezwungener Atmosphäre kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. 25 Studierende und 25 Unternehmensvertreter waren der Einladung gefolgt.

Hoher Bedarf an gut ausgebildeten Nachwuchskräften

Anmoderiert wurde die Veranstaltung von Christine Wissel, wissenschaftliche Mitarbeiterin Blended Learning, die Studierende mit einer Pflanze verglich, die gehegt und gepflegt werden müsse und Sonne brauche, um ihr Potenzial ausschöpfen zu können.

Professor Dr. Hartwig Webersinke, Dekan der Fakultät Wirtschaft und Recht, wies auf die Alleinstellungsmerkmale des Studiengangs Betriebswirtschaft für kleine und mittlerer Unternehmen (BW KMU) hin und brachte die Stichworte digital, innovativ und regional in diesen Zusammenhang.

 Alles Attribute, die auch für die teilnehmenden Unternehmen gelten, die neben Innovationen, Interesse an digitalen Lösungen haben auch auf der Suche nach Nachwuchskräften für ihr Unternehmen sind. Ebenso erwähnte der Dekan, dass das praxisorientierte Studium mit Fähigkeiten und Kompetenzen, die genau die Bedarfe der Unternehmen in der Region decken, sich gut mit Beruf oder Familie verbinden lassen, dank des innovativen Blended Learning-Konzepts.

Impressionen vom Connection Day

Prämierung der Gewinner bei der Hausbau-Challenge durch Landrat Jens Marco Scherf (zweiter von rechts) (Bild: TH Aschaffenburg)

Digitalministerin, Landrat und Bürgermeister loben

Bernd Kahlert, Bürgermeister der Stadt Miltenberg, unterstrich die Bedeutung von »Bildung in der Region für die Region« und nannte den Mittelstand als wichtigen Motor der Wirtschaft.

In einem Video-Grußwort betonte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach die Wichtigkeit der Netzwerkarbeit von Studierenden und Unternehmen und unterstrich die Dringlichkeit von gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften für die Wirtschaft.

Professorin Dr. Victoria Bertels, Leiterin des Studiengangs Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (BW KMU), bedankte sich vor allem bei dem eigens für diesen Studiengang gegründeten Fachbeirat mit sechs Unternehmensvertretern aus der Region. Alle Seiten könnten von einem solchen Tag profitieren, wenn der Faktor Mensch im Fokus stehe.

Auch Landrat Jens Marco Scherf ließ es sich nicht nehmen, einige Grußworte an die Anwesenden zu richten. Er berichtete über die Entstehung des Studiengangs und stellte fest, dass er und der Kreistag nicht lange überlegen mussten als sich die Chance bot, gemeinsam mit der TH Aschaffenburg und dem Freistaat Bayern für eine Million Euro in dem Campus in den ehemaligen Räumlichkeiten der Berufsschule Miltenberg zu investieren. Hier gebe es nicht nur »irgendein« Studienangebot, sondern die Gewähr, dass exakt die benötigten und passenden Kompetenzen für die Region, dem industriellen Kern der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main, vermittelt werden. Hier leiste der Landkreis Miltenberg seinen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit, indem er dem Fach- und Führungskräftemangel entgegenwirke. 

Infos zu den Zielgruppen und Austausch in lockerer Atmosphäre

In einem der beiden mit moderner Medientechnik ausgestatteten Hörsäle stellten zwei aktuell Studierende den Unternehmensvertretern der Studiengang vor und es blieb genug Raum um Fragen zu stellen.

Ein weiterer Programmpunkt war ein interaktives Projekt in Form einer Hausbau-Challenge aus Bierdeckeln, bei der Studierende und Unternehmen gemeinsam ein Haus entwarfen. Flankiert wurde diese Aufgabe durch Fragen nach dem »bislang größten Erfolg im Leben«, »Welche Stärken besitzt du?« und »Wie gehst du mit Misserfolgen um?« Ziel dieser Aktion: Studierende und Unternehmen begegnen sich in lockerer Atmosphäre, tauschen sich - geeint vom Teamgedanken eines gemeinsamen Projekts - über das Studium und Beschäftigungsmöglichkeiten in den Unternehmen aus und bauen Hemmschwellen und Berührungsängste ab.

Im überdachten Innenhof der Berufsschule präsentierten die Studierenden am »Marktplatz« mit Plakaten oder einem digitalen Flipchart bereits beendete Seminararbeiten und Projekte ihres Studiums und beantworteten Fragen. Zudem hingen Steckbriefe von Studierenden und Unternehmen aus. Es bestand die Möglichkeit sich per QR-Code über die jeweilige Zielgruppe zu informieren. Bei diesen Steckbriefen stellten die Unternehmen unter anderem neben ihrer Branche, ihre Produkte oder Dienstleistungen vor und ob sie PraktikantInnen, WerkstudentInnen, Studierende für Bachelorarbeiten und / oder auch für einen Berufseinstieg eine Platform bieten und für welche Bereiche sie Studierende, beziehungsweise Berufseinsteiger suchen. Studierende wiederum brachten sich in ihren Steckbriefen neben ihren Studienschwerpunkten und gegebenenfalls ihrer bisherigen Berufserfahrung ein, gaben die von ihnen favorisierten Unternehmensbereiche an, in denen sie arbeiten wollen. Weil diese Steckbriefe bei der Veranstaltung immer sichtbar waren, wurde die Kommunikation von UnternehmensvertreterInnen und Studierende sehr konkret und sie unterhielten sich gezielt über Praktikums- und/oder Berufseinstiegsangebote.

Format soll fortgeführt werden

Im Anschluss übernahm Landrat Scherf die Prämierung der Hausbau-Challenge. Neben einem TH-Becher freuten sich die Sieger über einen Kulturgutschein des Landkreises Miltenberg, gesponsert aus dem persönlichen Verfügungsfonds des Landkreischefs.
Als runden Abschluss dieser Veranstaltung und bezugnehmend auf Christine Wissels einleitende Worte zur Pflege einer Pflanze gab es für alle Anwesenden sinnbildhaft ein Blümchen, das dann zuhause gepflegt werden soll.
In sehr angenehmer produktiver Atmosphäre war ein Kennenlernen von Unternehmen und deren zukünftigen Fach- und Führungskräften möglich. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass viele Studierende von den Unternehmen konkrete Angebote zu konkreten Praktikumsplätzen, Werkstudententätigkeiten und sogar zum Berufseinstieg wie in Form von Traineeprogrammen erhalten haben. Auch wurden Möglichkeiten besprochen und festgehalten, welche Studien- und Bachelorarbeiten in Zusammenarbeit mit Unternehmen von den Studierenden in den kommenden Semestern bearbeitet werden. Diese Möglichkeiten werden in den kommenden Wochen auch unter Beteiligung der ProfessorInnen der Hochschule in weiteren Gesprächen vertieft. 
Aufgrund der positiven Resonanz der Veranstaltung überlegen sich die Verantwortlichen, das Format fortzuführen.

Infos zum Studiengang und Blended Learning

In einem Pagewizz-Beitrag aus dem Jahr 2018 wird der Studiengang Betriebswirtschaft für KMU vorgestellt und die Vorteile des Blended Learing:

Mix von Blended Learning und Präsenz auf dem Campus beim BWL-Studium

Mein besonderer Dank geht an Professorin Dr. Victoria Bertels, Leiterin des Studiengangs Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (BW KMU) an der TH Aschaffenburg, die Informationen und Fotos zu diesem Artikel zur Verfügung gestellt hat.

Krimifreundin, am 28.05.2022
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Bildquelle:
Reisefieber (Wo kann man Tourismus studieren?)

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