Generelle Outdoor-Regeln.

Alles, was ich mitnehme, muss ich auf dem Rücken tragen. Deshalb beschränke ich mich auf das Notwendigste! Und da suche ich mir die leichtere Variante aus.

In meinem Rucksack befindet sich ein wasserdichter Innensack. Damit stelle ich sicher, dass meine Sachen stets trocken bleiben. Außerdem geht er nicht unter, wenn wir ins Wasser fallen, und zieht mich auch noch mit. Im Gegenteil! Er schwimmt wie eine Boje, an der ich mich festhalten kann. Außerdem habe ich eine Gürteltasche, da befindet sich ein Notfall-Set drin. Geht mein Tornister verloren, diese Tasche sichert mein Überleben. Was nützen ihnen die besten Reifen, wenn einer platt ist? Dann wäre ein Reserverad von Nöten!

Wie kommt ein erfahrener Surviver ohne Ausrüstung nach drei Tagen aus dem Gelände? Wie dreimal durchgekaut und ausgespuckt. Überlebenstechnik ist eine Frage der Vorbereitung! Ich habe zum Beispiel stets trockene Socken dabei.

Und ich pflege mich so gut es geht. Wenn Wasser da ist, wird gebadet. Fußwäsche ist ganz wichtig. Die müssen mich ja wieder nach Hause bringen. Kleider niemals am Feuer trocknen. Lieber im Bach durchwaschen und nass anziehen wenn nötig. Sonst scheuern die. Mit einem Wolf und Blasen an den Haxen marschiert es sich nicht besonders gut. Wer die Hygiene vernachlässigt, gibt sich auf!  

Mit Nichts, kann auch ich kein Feuer anmachen. Aber es gibt einige Tricks.

Ich habe grundsätzlich einen Magnesiumstab im Gelände bei mir. Mit einem Messer kann ich Späne abschaben und durch rasches Vorbeiziehen Funken erzeugen. Magnesiumspäne brennen sehr heiß, aber auch sehr schnell. Damit ich ein Feuer entzünden kann, habe ich bereits am Vortag trockenes Holz vorbereitet. Außerdem gehört leichte Watte zur Ausrüstung. Diese entzündet sich rasch mit ein – zwei Funken und brennt lichterloh. Schwarzpulver brennt auch sofort. Ist verboten und gefährlich. Lassen sie die Finger davon, solange sie noch welche haben. Ich verrate auch nicht, wie es hergestellt wird. Das SEK kann zuhause bleiben. Sie können auch ihr Gasöfchen zweckentfremden, zumindest, bis das Feuer brennt. Hat es lange geregnet, bringt Holz sammeln nicht viel. Dann wird frisch geschlagen. Verstößt zwar gegen das Bundesemissionsgesetz wegen Feuchtigkeitsgehalt und hoher Rauchentwicklung, brennt aber besser. Was auch erstklassig zum Anzünden geht, ist Schuhcreme. Die brennt gut und lange. Hab ich auch immer dabei. Gut gefettete Schuhe werden nicht so nass.

Das oberste Gesetz beim Überleben sagt, es gibt keine Gesetze! Überlebe!

Glühbirnen als Anzünder? In der Birne ist ein Glühfaden. Solange der in einem Vakuum brennt, leuchtet dieser. Machen sie die Birne vorsichtig kaputt, dann glüht er auf und verlöscht für immer. Diese 10tel Sekunde können wir nutzen!

Benzin brennt sehr schnell. Aber das ist im Tank und wir haben keinen Schlauch dabei zum Abpumpen? Ich schon. Der Motorraum ist voll damit. Die Karre muss eh in die Werkstatt! Sonst säßen wir ja nicht in dieser einsamen Gegend fest. Und kein Feuerzeug dabei? Ist der Zigarettenanzünder kein Feuerzeug? Und wer hat schon Glühbirnen dabei? Antwort: jedes Auto im Scheinwerfer. Der Glühdraht in der Birne ist ein Widerstand, der sehr heiß wird.

Das Gleiche kann ich auch mit einer Autobatterie und Kabel erzeugen. Aber vorsichtig! Ein Ende an Plus, das Andere an Minus. mit Handschuhen oder zwei Zangen zusammenhalten. Dünner Draht glüht schnell auf.  

Mit einem Spiegel kann ich Sonnenlicht bündeln und möglicherweise ein Feuer entzünden. Sicher geht es mit einer Lupe. Nannte man deshalb früher auch Brennglas. An meinem Kompass Silva ist eine dran (zum Kartenlesen). Schon bei der Materialbeschaffung auf Mehrfach-Tauglichkeit achten. Das mit den Hölzchen drehen halte ich persönlich für Nonsens. Funktioniert bei den Aborigines im Outback bei 45 Grad im Schatten und mit hartem Holz, aber nicht mit nordischer Fichte im Winter bei uns. Man kann sich aber auch ein Sturmfeuerzeug mitnehmen und in einer kleinen Tupperdose trocken halten. Selbstverständlich habe ich auch immer Papier dabei. Oder putzen sie sich den Hintern mit Brennnesseln ab?

Feuer mit Hilfsmitteln entzünden - eigen

Magnesiumstab (Bild: eigen)

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Im Winter habe ich immer einen Parka, eine Decke, Handschuhe und Mütze und eine Kerze im Wagen

Jeder, der schon mal in Alaska ein Iglu gebaut hat, kennt das Prinzip. Kälte fällt nach unten. Deshalb sind Sitz- und Schlafgelegenheit oben und im Boden ist eine Grube, eine sogenannte Kältefalle. Ein Iglu kann man mit einer Kerze so beheizen, dass die Temperatur ganz knapp über null liegt. Das reicht zum Überleben. Sie sind im tiefsten Winter mit ihrem Wagen in einer abgelegenen Gegend liegen geblieben. Minus 20 Grad im Schatten und Schneesturm. Der Motor ist aus und springt nicht mehr an. Also keine Heizung. Sie sitzen in einem Tiefkühlschrank.

Ich kann nur hoffen, sie sind vernünftig angezogen und haben zusätzlich eine Wolldecke im Nichtmehrfahrzeug. Verziehen sie sich auf die Rückbank und Beine hoch. Machen sie sich klein, so wenig Fläche wie möglich. Eine Kerze wäre jetzt gut. Aber auch da gibt es eine Gefahr, Ersticken durch Sauerstoffmangel, wenn die Kerze den Sauerstoff verbraucht. Also muss schon mindestens eine Frischluftzufuhr gewährleistet sein. Keine Handy-Verbindung? Machen sie nicht den Akku leer. Lassen sie das Handy an, es wird evtl. geortet. Nun wäre es gut, wenn jemand wüsste, wo ungefähr sie sind und sie vermisst. Hoffentlich haben sie niemandem von ihrem Testament erzählt.  

Wichtig sind in Notsituationen einige Sachen mit Signalwirkung. Die TL 122 ist jedem Stoppelhopser bekannt. Diverse Filter für Notsignale sind eingebaut. Auch immer gut ist eine Trillerpfeife. Leicht, um den Hals getragen, sehr wirkungsvoll. Suchhunde hören die Km-weit. Spiegelsignale sind auch ganz gut. Eine Glasscherbe von einer Seite angemalt (Lippenstift) geht schon zur Not.

Ich wünsche Ihnen von Herzen niemals in so eine Situation zu kommen.

Diese Information ist wie immer kostenlos, zurück zur Werbung!  

Sei kein Kamel, beuge vor - Leicht, praktisch und platzsparend einige Hilfsmittel im Survival

Sei kein Kamel, beuge vor! Die Natur kennt kein Fairplay (Bild: eigen)

Autor seit 13 Jahren
315 Seiten
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