Portrait von Tecumseh auf einer Ein-Dollar-Münze (Bild: Roger Griffith)

Tecumseh wollte alle Indianerstämme gegen die Weißen vereinen

Im Nordwest Indian War, der von Little Turtle, dem Häuptling der Miami und Blue Jacket von den Shawnee angeführt wurde, kämpfte er mit den königstreuen Stämmen gegen die Amerikaner. Dieser Krieg war ein letzter und auch vergeblicher Versuch der Engländer, die Niederlage im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg abzuwenden. Sie rüsteten die Huronen, Delawaren, Miami und Shawnee mit Feuerwaffen aus, doch Brigadier General Anthony Wayne brachte ihnen am 20. August 1794 in der Schlacht bei Fallen Timbers eine empfindliche Niederlage bei.

Tecumseh weigerte sich jedoch, den bald darauf geschlossenen Vertrag von Greeneville (1795) anzuerkennen. Ebensowenig unterschrieb er den Vertrag von Fort Wayne (1809), den William Henry Harrison, der Gouverneur des Indiana Territory, den Indianern aufzwang. Obwohl er nur von Häuptlingen unterschrieben wurde, deren Jagdgründe meilenweit entfernt lagen, erlangte er seine Gültigkeit. Wie viele andere Indianer, so war auch Tecumseh der Ansicht, das die Erde den Menschen vom Schöpfer gegeben und deshalb unverkäuflich war. Als er begriff, dass die Amerikaner nur mit Gewalt an der Durchsetzung der Verträge gehindert werden konnten, beschloss er, eine alte Vision in die Tat umzusetzen.

Er wollte alle Indianerstämme gegen die anrückenden Weißen vereinen. Unterstützt wurde er bei seinem Vorhaben von Tenskwatawa, seinem zweiten Bruder. Dieser versuchte, durch dämonische Beschwörungen und Zauberkunststücke die abergläubischen Stämme zu überzeugen. So sagte er beispielsweise die "Verdunklung der Sonne" voraus. Das genaue Datum dieses Ereignisses hatte er einem Astronomie-Buch der Weißen entnommen. Wie sein Bruder Tecumseh sprach und las auch Tenskwatawa fließend Englisch. Auf riesigen Versammlungen in der neuen Indianer-Hauptstadt Prophetstown ("Tippecanoe") prophezeite er einen großen Sieg gegen die Weißen, falls die Krieger dem Alkohol abschworen.

Tecumseh kämpfte an der Seite der Engländer

Währenddessen besuchte Tecumseh alle benachbarten Stämme und versuchte sie von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens zu überzeugen. Doch nur wenige Häuptlinge schlossen sich ihm an. Sie hatten Angst vor der gewaltigen Übermacht der Weißen. Sie zogen es vor, ihre Waffen abzugeben und in Reservate zu ziehen. Das ehrgeizige Vorhaben scheiterte schließlich am 6. November 1811 in Tippecanoe. Während sich Tecumseh noch im Süden aufhielt, marschierte Gouverneur Harrison mit tausend Soldaten den Wabash River hinauf. Als sie vor der Hauptstadt lagerten, befahl Tenskwatawa den Angriff, obwohl Tecumseh ihm eingeschärft hatte, dies nicht zu tun. Die Indianer wurden vernichtend geschlagen. Tenskwatawa floh enttäuscht in die Wälder.

Tecumseh setzte sich mit seinen Kriegern nach Kanada ab und kämpfte an der Seite der Engländer im Krieg von 1812. Er half Major-General Isaac Brock, das inzwischen amerikanische Fort Detroit zu erobern. Angeblich wurde er sogar zum Brigadier General ernannt. Tecumseh fiel am 5. Oktober 1813 in der Schlacht am Thames River.

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