Oglala Lakota kämpften verbissen gegen die Weißen (Bild: Richard Throssel / Museum of Photographic Arts Collections)

Crazy Horse wurde festgenommen und nach Fort Robinson gebracht

Im Sommer 1870 heiratete Crazy Horse "Black Buffalo Women", die Ehefrau von "No Water". Bei den Lakota war es üblich, das sich eine Ehefrau jederzeit von ihrem Mann scheiden lassen konnte, was normalerweise durch den Umzug zu Verwandten oder zu dem neuen Ehemann geschah. Als No Water nach seiner Rückkehr ins Lager von dieser Heirat erfuhr, schoss er Crazy Horse in den Kiefer. Die Stammesältesten überzeugten Crazy Horse und No Water jedoch davon, ihre Streitigkeiten beizulegen. Als Entschädigung für seine Verletzung erhielt Crazy Horse von No Water drei Pferde. Den Titel "Hemdträger" musste er jedoch abgeben.

1871 wurde sein Halbbruder Little Hawk bei einem Gefecht am Platte River getötet. Im selben Jahr heiratete Crazy Horse seine zweite Frau Black Shawl. Wenige Monate nach der Schlacht am Little Big Horn musste er sich mit seinen Leuten ergeben und widerwillig zu Red Cloud ins Reservat ziehen. Dort erfüllte sich jene Vision, die er schon als junger Mann gehabt hatte. Unter einem fadenscheinigen Vorwand wurde Crazy Horse von der Indianerpolizei festgenommen und nach Fort Robinson gebracht, um dort mit Major Bradley zu sprechen. Dieses Gespräch war ihm zugesagt worden und wäre auch dringend nötig gewesen, denn die Stimmung im Reservat war gegen den ehemaligen Kriegshäuptling der Oglala gerichtet.

Crazy Horse verlor die Beherrschung und zog ein Messer

Viele Indianer und Verbündete wie Red Cloud und Man-Afraid-Of-His-Horse forderten seine Gefangennahme. Die jungen Männer im Reservat idealisierten ihn jedoch und sahen in Crazy Horse den letzten freien Krieger, der es mit General Crook und General Custer aufgenommen hatte. Er sorgte für Unruhe und gefährdete den Frieden im Reservat. Das wussten auch die Soldaten, die seine Festnahme befahlen. Crazy Horse gehorchte nur widerwillig. Erst als Major Bradley es ablehnte, mit ihm zu sprechen, verlor er die Beherrschung und zog ein Messer.

Daraufhin wurde er von Little Big Man, seinem langjährigen Freund, an beiden Armen festgehalten. Wie er es zuvor in seinem Traum gesehen hatte, trat ein junger Soldat mit einem Bajonett vor und stieß es dem Häuptling in die Nieren. Blutend brach Crazy Horse vor dem Wachhaus zusammen. Er wurde in das Büro des Adjutanten gebracht, wo er kurz nach Mitternacht am 6. September 1877 starb. Der letzte große Anführer der Oglala Lakota war tot. Einige Krieger bestatteten ihn auf der Pine Ridge Reservation. Bis heute weiß niemand, wo genau sich dieses Grab befindet.

BerndT, am 14.03.2013
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Bildquelle:
The U.S. National Archives/Flickr (Der Geistertanz der Indianer)

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